Aus dem Hochbehälter in Detter läuft seit Monaten Wasser aus und fließt als kleines Bächlein ins Dorf. Die Gemeinde repariert den Behälter aus Kostengründen nicht mehr. Bis die neue Wasserversorgung in Betrieb genommen wird, dauert es drei Jahre.
Die Hitze war besonders groß in diesem Sommer. Seit Wochen hat es nicht geregnet. Auch nicht in Detter. Und doch könnte man meinen, dass es hier genug Wasser gibt: Ein kleines Bächlein führt von der höchsten Stelle in Detter - ein kleiner Berg mit einem Hochbehälter darauf - gemächlich plätschernd und anscheinend gut genährt ins Dorf.
Otto Nikolai, Rentner aus Detter, schaut sich die Situation schon das ganze Jahr an. "Auf der einen Seite werden die Bürger zum Wassersparen aufgerufen und auf der anderen Seite versickert das Wasser wissentlich und ungenutzt im Boden", sagt er verärgert.
Entscheidung für neue Wasserversorgung
Die Themen der Wasserversorgung in Detter und Weißenbach sowie die Zustände der Hochbehälter sind nicht neu. Seit vielen Jahren ist es auch ein sehr komplexes sowie heikles Thema bei den Bürgern in der Marktgemeinde. Die beiden Gemeindeteile auf dem Berg werden aus der Margaretenquelle nahe Detter mit Wasser versorgt. Aus zwei Hochbehältern in Detter und Weißenbach fließt das Wasser in die Haushalte. Im Frühjahr 2016 hat sich der Gemeinderat - aufgrund der überalterten Technik - für eine neue Wasserversorgung, ein sogenanntes Drucksteigerungspumpwerk, sowie die Auflösung der beiden Hochbehälter Detter und Weißenbach entschieden. Auch die Sanierung der Magarethenquelle nach aktuellen Vorschriften schloss die Umbaumaßnahmen mit ein, gibt der Zeitlofser Wasserwart Matthias Hauke Auskunft.
"Zusatzlich wird eine dauerhafte Verbindung der beiden Wasserversorgungen der Gemeinde Zeitlofs geschaffen, um im Falle eines Ausfalles die Versorgung gewährleisten zu können", erklärt Hauke die technischen Details. Danach wäre es in Zukunft auch möglich, das Wasser der Magarethenquelle bis nach Zeitlofs zu pumpen, was die Versorgungsanlage in Zeitlofs entlasten und hohe Energiekosten, für das Pumpen des Wassers von Zeitlofs nach Roßbach mit circa 300 Höhenmetern, einsparen würde.
Regelmäßige Untersuchungen
Zu diesem Zeitpunkt - also im Frühjahr 2016 - war die Gemeinde noch von einer Sanierung der Wasseraufbereitungsanlage nahe der Margaretenquelle ausgegangen. Doch zunächst musste eine Erneuerung des Entnahmerechts und Wasserschutzgebietsverordnung bei den zuständigen Ämtern beantragt werden. Nach deren Zusage war es Voraussetzung, die Magarethenquelle über ein Jahr regelmäßig untersuchen zu lassen. Zu Beginn des Jahres 2017 folgte schließlich, was bereits in den absehbar war: Der Hochbehälter Detter musste aus hygienischen Mängeln vom Netz genommen werden.
"Durch verschiedene Reparaturmaßnahmen sollte versucht werden, eine dauerhafte Chlorung des Trinkwasser zu verhindern", gibt der Wasserwart Auskunft. Weiterhin hätten Arbeiter versucht, die undichten Stellen des Behälters möglichst zu beseitigen. Doch bis heute läuft das Wasser aus dem Behälter. Auch für die Wasseraufbereitungsanlage nahe der Quelle hat das Planungsbüro festgestellt, dass eine Sanierung für die notwendige Technik und Aufbereitungsanlage nicht möglich sei. Das war im vergangenen Sommer.
Daraus resultierend hatte sich der Gemeinderat entschieden, die Planungsarbeiten für einen Neubau der Wasseraufbereitungsanlage Detter an einem geeigneten Standort an das Planungsbüro PFK Ansbach zu vergeben. "Etwa drei Jahre wird es bis zur Fertigstellung der gesamten Maßnahme dauern", schätzt Hauke. Erst dann werden die Hochbehälter vom Netz genommen.