In nur fünf Jahren hat sich die Umweltbildungsstätte Oberelsbach etabliert. 22 500 Menschen haben an den Seminaren, Workshops und Vorträgen teilgenommen.
Vor genau fünf Jahren wurde die Umweltbildungsstätte Oberelsbach eröffnet. Viel Skepsis habe es damals gegeben, erinnerte Geschäftsführer Bernd Fischer an die Diskussionen. "Braucht es wirklich ein weiteres Seminarhaus? Eine Umweltbildungseinrichtung?" Doch der nunmehr fünfjährige Erfolg der Einrichtung spreche für sich.
Im Laufe von fünf Jahren gab es rund 26 600 Übernachtungen, 22 500 Personen haben an den Bildungsmodulen teilgenommen. Der Umsatz lag im Jahr 2016 bei der Rekordmarke von 430 000 Euro. Unter dem Motto "Ein Kosmos voller Leben" gebe es jährlich etwa 360 Seminare, Workshops und Vorträge.
Ständig neue Module
Den Pädagogen ist es ein Anliegen, den Menschen den "Lebensraum Mensch und Natur" am Beispiel des Biosphärenreservats Rhön nahezubringen. Dazu gehören Themen wie Ernährung und Landwirtschaft, Wald und Holz, Siedlung und Soziales, Nachhaltiger Konsum und Landschaftspflege. "Wichtig ist, dass die Leute im Haus auch erleben und sehen was wir ihnen erzählen. So gibt es aus der Küche auch eine umweltgerechte Verpflegung", so Fischer. Er verwies auf den hohen Anteil an Dachmarkenprodukten.
Das Programm werde kontinuierlich um Themen, wie den Sternenpark Rhön oder Anti-Stress-Module, ergänzt und eng mit den Partnern wie dem Fränkischen Freilandmuseum Fladungen und dem Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg vernetzt. Wichtig sei auch die Abstimmung mit dem Schullandheim Thüringer Hütte und dem Schullandheim Bauersberg, die gemeinsam mit der Umweltbildungsstätte das Rhöniversum bilden. Darüber hinaus habe die Umweltbildungsstätte weitere Kooperationspartner wie die MINT-Region Mainfranken, die Bildungsregion Rhön-Grabfeld, die Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld oder die IHK Würzburg-Schweinfurt.
Autobahnschild
In Laufe der vergangenen fünf Jahre habe das Team der Bildungseinrichtung sein Angebot laufend optimiert, so Bernd Fischer. Zu den Meilensteinen gehöre die künstlerische Ausgestaltung des Treppenhauses, die grüne Energie-Wand, der Regionalladen, der hauseigene Bienenstock, ein Autobahnschild, die W-LAN Ausstattung des gesamten Hauses, die Neuauflage des Bildungsprogramms sowie der Aufbau der Lehrerfortbildungen.
Zahlreiche Auszeichnungen habe das Haus in den vergangenen fünf Jahren erhalten. Das Haus trage unter anderem das Siegel "Umweltpakt Bayern" und "Werkstatt N" vom Rat für Nachhaltigkeit, Servicequalität Deutschland und fünf Sterne vom Bundesforum Kinder- und Jugendreisen. Weiterhin sei das Haus offizielles Projekt der UN Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" und der Dekade "Leben.Natur.Vielfalt".
"Unsere Bildungseinrichtung stärkt den Wirtschaftsstandort Rhön", betonte Geschäftsführer Bernd Fischer. Arbeits- und Ausbildungsplätze wurden geschaffen: Um die zahlreichen Besucher kümmern sich zwölf Mitarbeiter in Festanstellung. Zwei Fachkräfte vom Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön und vom Markt Oberelsbach unterstützen das Team. Bei der intensiven Vermarktung auf Messen wie der Didacta und in allen Medienkanälen bis hin zu Facebook erfahre die Rhön eine Imagewerbung von unschätzbarem Wert.
Wie geht es weiter? Schon jetzt zeichne sich ab, dass das sechste Betriebsjahr wohl das erfolgreichste seit Eröffnung werde. Im Bau befinde sich derzeit eine Glasüberdachung für ganzjährige Bildungsangebote, zu denen "Betrieblicher Umweltschutz" hinzugekommen ist. Weiterhin stünden Großveranstaltungen wie die Bundestagung des Lernorts Bauernhof mit rund 200 Teilnehmern an.
Landrat Thomas Habermann sieht Umweltbildung als wichtiges globales Thema an, was sich an der aktuellen weltpolitischen Situation zeige. Bildung sei notwendig, damit Menschen ihr Verhalten ändern, sagte er und dankte an erster Stelle Bürgermeisterin Birgit Erb, die mit ihrem Gemeinderat mit der Umweltbildungsstätte eine "Glanzleistung" vollbracht habe. Als kommunaler Bau, in eigener Verantwortung, ein Volumen von 5,3 Millionen Euro, als eigens Risiko zu schultern, das funktioniere nur, wenn der Gemeinde von einem Projekt überzeugt sei. Ein Lob zollte Habermann auch den Partnern der Umweltbildungsstätte, vor allem den Landwirten, Handwerksbetrieben und Gastronomen. "Die Schüler brauchen Partnerbetriebe, um umweltbewusste und vorbildliche Herstellungs- und Verfahrensweisen kennen zu lernen und um zu erfahren, dass ein umweltbewusstes Leben Sinn macht."
Bevölkerung identifiziert sich
"Es hat sich gelohnt für die Einrichtung zu kämpfen", sagte Bürgermeisterin Birgit Erb. Die Bevölkerung identifiziere sich mittlerweile mit der Umweltbildungsstätte und sei ein starker Partner, wie auch die Betriebe der Interessengemeinschaft Oberelsbach. "Die nachkommenden Generationen haben an der Landwirtschaft Interesse, ich hoffe da auf eine enge Zusammenarbeit."