Den Brückenauer Realschülern Stabilität geben

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Der aus der Oberpfalz stammende und in Poppenroth beheimatete Michael Kreil freut sich auf seine neue Aufgabe als Direktor der Realschule Bad Brückenau. Foto: Julia Raab
Der aus der Oberpfalz stammende und in Poppenroth beheimatete Michael Kreil freut sich auf seine neue Aufgabe als Direktor der Realschule Bad Brückenau. Foto: Julia Raab
Torsten Stein wurde als Direktor der Bad Brückenauer Realschule verabschiedet. Michael Kreil, bisher Konrektor des guten Teams, übernimmt nun die Leitung der Schule. Foto: Katharina Lotter.
Torsten Stein wurde als Direktor der Bad Brückenauer Realschule verabschiedet. Michael Kreil, bisher Konrektor des guten Teams, übernimmt nun die Leitung der Schule.  Foto: Katharina Lotter.
 

Michael Kreil ist neuer Direktor der Brückenauer Realschule. (Rad)-Sport und Technik begeistern ihn, was er in einen modernen Unterricht einbringen will.

Die Wände im Zimmer des Schulleiters der Bad Brückenauer Realschule sind noch weiß und kahl. An einigen Stellen sieht man - wenn man genau hinschaut - kleine Ränder an den weißen Wänden, wo vorher die Bilder des ehemaligen Direktors Torsten Stein hingen. Doch schon in wenigen Tagen wird das Zimmer mit neuem Leben gefüllt, denn dann beginnt das neue Schuljahr, und mit ihm bekommt die Realschule ein neues Gesicht an der Spitze. Kein Unbekannter ist der Neue, doch lange ließ sich Michael Kreil Zeit für seine Entscheidung.


Noch kein Konrektor

"Ich wusste, was bei einer Entscheidung für die Stelle auf mich zukommen würde. Und das ist keine kleine Aufgabe", gibt Kreil offen zu. Bisher arbeitete der 48-Jährige als Konrektor mit seinem Vorgänger Stein zusammen. Von ihm habe er eine absolut geordnete Schule übernommen, fügt er nicht ohne ein bisschen Stolz hinzu. "Wir waren bisher ein gutes Team, deshalb wird es durch den Wechsel keinen Bruch geben", versichert er. Allerdings bleibt die Stelle des Konrektors vorerst unbesetzt.

"Dafür sind sehr patente Lehrer eingesprungen, und in der Verwaltung gibt es auch große Unterstützung", beschreibt Kreil die gute Zusammenarbeit in der Schule.

Vielen ist der gebürtige Oberpfälzer Michael Kreil auch deshalb ein Begriff, weil er sich ganz besonders dafür einsetzt, dass der Radsport an bayerischen Schulen einen größeren Stellenwert bekommt. In der Funktion des Schulsportbeauftragten für Radsport bildet er mit einem Team bayernweit erfolgreich Lehrer aus, die den Radsport - im Speziellen das Mountainbikefahren - in den Unterricht integrieren wollen. Dabei werden Schülern neben der sportlichen Komponente Kompetenzen vermittelt, die Technik, Erdkunde, Biologie und Soziales spielerisch miteinander verknüpfen.


Weiter Radsportbeauftragter

Gerade wegen seiner Funktion als Radsportbeauftragter hat Kreil lange für seine Entscheidung gebraucht. Doch Sorgen, dass er die Stelle als Direktor vernachlässigen könnte, habe er nicht. Ideen scheint er viele zu haben, denn mit Enthusiasmus beschreibt der neue Direktor, wie der moderne Unterricht gestaltet werden sollte. Hier kommt ihm sein Engagement im Sport und der Technik, seiner zweiten großen Begeisterung, zugute. "Der Umgang mit dem Internet und den neuen Medien ist etwas Essentielles, worauf die Kinder von heute vorbereitet werden müssen. Diese sollten genauso Teil des Unterrichts sein, wie beispielsweise Netzwerke mit Unternehmen mit einbezogen werden sollten": Ein handelnder Umgang mit Wissen, so meint Kreil, werde in Zukunft noch wichtiger werden.


Viele Herausforderungen

Bei dem Wort Herausforderung wird der neue Direktor schließlich ganz ernst und meint: "Es gibt heutzutage richtig große Klötze, die auf die Schulen und die Kinder zukommen." Fragen wie ,Wie gehen wir mit den Ängsten vor Anschlägen um?' würden in der Schulfamilie besprochen und Konzepte dazu erarbeitet, damit den Schülern Stabilität in dieser unsicheren Zeit gegeben werden könne.

Nichtsdestotrotz muss sich die Realschule nicht verstecken, denn bei der Pisa-Studie vor drei Jahren, erklärt Kreil, gelang es der Realschule, unter die besten acht Prozent weltweit zu kommen. Das sei jedoch kein Grund, sich auf dem Ergebnis auszuruhen. Vielmehr sei es wichtig, die Schüler aus der Komfortzone herauszuholen, denn nur dann lernen sie effektiv. "Außerdem sind Niederlagen sehr wichtig, um weiterzukommen und etwas zu verstehen", ist sich der Direktor sicher.


Bitte an die Eltern

Abschließend hat er noch eine Bitte an die Eltern, denn genau dieser Kontext bereite vielen Eltern Unsicherheiten. "Uns als Schule wird viel Vertrauen entgegengebracht, und es ist wichtig, dass auch die Eltern akzeptieren, dass auch jeder Lehrer mal Fehler macht und das Recht hat, sich weiterzuentwickeln." Der Kontakt zwischen Schule und Eltern müsse idealerweise ein Zusammenspiel sein, das von Vertrauen geprägt ist.


Gesundheit durch Sport

"Physische und psychische Gesundheit durch Sport", meint er zum Abschluss überzeugt "sind wichtiger als Schule, denn ohne die Gesundheit kann man nicht zur Schule gehen".