Das Kirchendach in Speicherz wird saniert

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Handwerker dichten das Kirchendach ab und schützen es so vor Wind und Regen. Fotos: Stepahnie Elm/ Bernhard Kretz
Handwerker dichten das Kirchendach ab und schützen es so vor Wind und Regen. Fotos: Stepahnie Elm/ Bernhard Kretz
Mit einem Schraubenzieher konnte man diesen morschen Balken aushöhlen.
Mit einem Schraubenzieher konnte man diesen morschen Balken aushöhlen.
 

In der Kirche von Speicherz hatte sich das Wasser teilweise tief in das Holz eingearbeitet. Eine Sanierung war unumgänglich. Jetzt steigen die Handwerker dem Gotteshaus aufs Dach.

Das Dach der Speicherzer St.-Josef-Kirche wird abgedichtet und neu gedeckt. Wasser hatte einen Dachbalken und Dachsparren aufgeweicht. Jahrelang hatte Pfarrgemeinderat Bernhard Kretz den Zustand der Dachbalken unter dem Kirchendach kritisch beobachtet. Nun half alles nichts mehr, eine dauerhafte Lösung gegen das Wasser musste her. "Man konnte mit einem Schraubenzieher da rein bohren", beschreibt Kretz den Zustand des morschen Dachbalkens.

Bereits im vergangenen Jahr hatte man versucht, dem Wasser von außen Herr zu werden. Mit Mörtel und Silikon waren die Grate am Dach abgedichtet worden. Diese Notlösung hielt gerade mal den Winter über. Starke Winde im Januar und Februar dieses Jahres trieben wieder Wasser unter die Ziegeln. Da das Dach nicht isoliert ist und aus dem geheizten Kirchenraum die Wärme hochsteigt, kondensierte das Wasser unter Ziegeln und Balken und arbeitete sich teilweise tief ins Holz hinein.

Im April hatte das bischöfliche Bauamt den Schaden begutachtet und die baldige Sanierung befürwortet. Viel Zeit blieb dem Dach über dem Altarraum und der Sakristei auch nicht mehr. "Das musste jetzt schnell gemacht werden, bevor noch mehr Schäden entstehen, an der Lehmdecke zum Beispiel", berichtet Bernhard Kretz.

Eine Fachfirma aus Motten ersetzte einen Kehrbalken und drei Sparren und brachte die Schutzfolie an. Diese Arbeiten werden am Dach über dem Altarraum und der Sakristei gemacht, wo mehrere Grate vorhanden sind. An geraden Dachflächen sind diese Vorkehrungen nicht nötig. Über die Dachziegel kommt zusätzlich noch ein Trockenfirst aus Kunststoff, den die Firstziegel abschließen. "Die Folie allein dichtet ja schon ab, mit dem Trockenfirst ist es doppelt abgesichert", sagt Kretz.

Für eine gute Belüftung wurden unter den untersten Ziegeln Löcher ins Holz gebohrt und von innen mit einem Netz versehen, damit keine Vögel hineinfliegen können.

Anfang der 90er Jahre war das Dach neu gebaut worden, jedoch noch ohne Schutzfolie. Für diese "Bausünde" müssen Gemeinde und Kirchenverwaltung nun büßen. Sie und die Diözese übernehmen die Baukosten zu jeweils einem Drittel. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 35.000 Euro. Da manche Schäden erst nach Entfernen der alten Ziegel sichtbar wurden und an der ganzen Kirche eine neue Dachrinne angebracht werden soll, schätzt Bernhard Kretz den Gesamtbetrag auf circa 38.000 bis 40.000 Euro.