Ein neues Förderprogramm lässt klamme Kommunen jubeln. Auch die Stadt Bad Brückenau will auf den Zug aufspringen. Der Stadtrat gab grünes Licht für zwei Förderanträge.
Einstimmig beschloss der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend, für zwei Bauprojekte, die ohnehin anstehen, Förderanträge bei der Regierung von Unterfranken zu stellen. Hintergrund ist das neu aufgelegte
Kommunalinvestitionsprogramm (KIP III) der Bundesregierung. Damit sollen gezielt der Abbau von baulichen Barrieren sowie energetische Maßnahmen gefördert werden. "Wir sollten unbedingt versuchen, da rein zu kommen", gab Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) die Devise aus. Sie wies darauf hin, dass Bad Kissingen und Münnerstadt bereits Anträge für das KIP III eingereicht hätten.
Als erstes Projekt möchte die Stadt den Eingangsbereich des Rathauses in Angriff nehmen. Sowohl die Außentüren als auch die Eingangstüren zum Bürgerbüro sollen erneuert werden. Die Deckenbeleuchtung im Bürgerbüro wird energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Auch im Obergeschoss stehen Veränderungen an: Die Tür zum Lichthof soll energetisch saniert werden. Insgesamt rechnet die Stadtverwaltung mit Kosten in Höhe von rund 85.000 Euro.
Breitensportanlage im Fokus
Das zweite Projekt befasst sich mit der Breitensportanlage im Schulzentrum Römershag. Der Anbau mit Umkleiden, Duschen und Toiletten ist den Vereinen vorbehalten, die die Halle mit nutzen. Bei der Generalsanierung der Dreifach-Turnhalle im Jahr 2014 wurde der Bereich ausgespart, da er nicht für den Schulsport genutzt wird. Denn die Kosten der Sanierung hätten allein von der Stadt Bad Brückenau getragen werden müssen.
Nun sollen Flachdachdämmung und Außenwändedämmung energetisch saniert werden. Zudem werden sanitäre Anlagen, Lüftungsanlage, Beleuchtungsanlage sowie Sanitär- und Wasserinstallation erneuert. Auf rund 356.000 Euro schätzt die Verwaltung die Kosten, von denen circa 312.000 Euro förderfähig sind. Wird der Antrag bewilligt, bleibt für die Stadt ein Eigenanteil von 76.000 Euro.
Stichtag 15. Februar
Für kurzzeitige Irritationen sorgte die Tatsache, dass der Stadtrat sehr kurzfristig über das KIP informiert worden sei. Das beklagte Birgit Poeck-Kleinhenz, Fraktionssprecherin der PWG. "Auch für uns war das sehr kurzfristig", antwortete die Bürgermeisterin. Erst Mitte Dezember habe man bei der Regierung vorgefühlt. Beide Projekte sind bereits im Haushaltsplan für das laufende Jahr berücksichtigt. "Dann kommen wir am Ende günstiger weg als mit den Summen, die wir in den Haushaltsplan eingestellt haben", zog Wirtschaftsreferent Hartmut Bös (CSU) ein positives Fazit.
Die Anträge auf Förderung müssen bis zum 15. Februar bei der Regierung von Unterfranken eingegangen sein. Werden die Projekte genehmigt, kann sich die Stadt über eine Förderquote von 90 Prozent freuen. Wann die Bauarbeiten schlussendlich beginnen würden, ist noch nicht klar. Sie müssen aber spätestens bis zum Jahr 2018 abgeschlossen sein.
Korrektur: Das KIP ist kein Förderprogramm des Freistaats Bayern sondern der Deutschen Bundesregierung. Der Freistaat Bayern hat dazu lediglich die Richtlinien vorgelegt. (geändert am 28. Januar 2016, 18.50 Uhr)