Bad Brückenau: Wer greift zur Amtskette?

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Am 31. Oktober 2016 endet die erste Amtsperiode von Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks. Foto: Ulrike Müller
Am 31. Oktober 2016 endet die erste Amtsperiode von Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks. Foto: Ulrike Müller

Das kommunalpolitische Tagesgeschäft läuft so vor sich hin. Dabei könnte in einem Jahr schon jemand anderes auf dem Chefsessel sitzen. Im nächsten Jahr ist Bürgermeisterwahl.

Merkwürdig ruhig geht es im Bad Brückenauer Stadtgeschehen zu, wenn es um die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr geht. Keine Namen, die provokant in den Raum geworfen werden, keine lauten Stimmen. Allenfalls leises Grummeln hier und da, was auf eine gewisse Unzufriedenheit mit der Rathaus-Chefin schließen lässt. Schauspielerin nennen manche Leute Brigitte Meyerdierks (CSU). Eine, die viel redet, vor allem, und wenig tut, sagen andere.


Meyerdierks noch nicht offiziell nominiert

Sie selbst hat nie einen Hehl draus gemacht, dass sie sich eine zweite Amtszeit vorstellen könnte - wenn es die Gesundheit zulässt. "Bisher lässt sie es voll zu", sagt die Bürgermeisterin. "Wenn die CSU mich nominiert, freilich!", erklärt sie grundsätzlich ihre Bereitschaft. "Ich kann mir keinen anderen Kandidaten als die amtierende Bürgermeisterin vorstellen", sagt Dieter Seban. Der Vorsitzende des CSU-Ortsverbands hatte im Jahr 2004 selbst seinen Hut in den Ring geworfen. Diesmal verzichtet er, "weil ich es nicht viel besser machen könnte". Außerdem wisse er als Dritter Bürgermeister sehr gut, was der Job bedeute. Bisher ist Brigitte Meyerdierks aber nicht als offizielle Kandidatin der CSU aufgestellt worden. Der Termin für die Nominierungsversammlung steht noch nicht fest.

Wer sich nach einem Gegenkandidaten umschaut, blickt traditionell zuerst zur PWG. Viele Bürgermeister hat die Parteilose Wählergruppe im Laufe der Stadtgeschichte schon gestellt, darunter Thomas Ullmann (1998 - 2010), Hans Rohrmüller (1986 - 1998), zumindest vor dessen Wechsel zur CSU, Ludwig Müller (1976 - 1986) und Georg Robert Ratsch (1970 - 1976). Es gehört quasi zum Selbstverständnis der PWG, einen Gegenkandidaten aufzustellen, allein der Sache wegen.

Doch Birgit Poeck-Kleinhenz mauert. "Kein Kommentar", sagt die Fraktionssprecherin auf die Frage, ob die PWG einen Gegenkandidaten stellen wird. "Kein Kommentar", heißt es auch, als der Name Titus Tesar fällt. Der stellvertretende Kurdirektor des Staatsbades zeigt ohnehin keine Ambitionen. Ob die PWG gar zufrieden mit Meyerdierks ist und auf einen Wahlkampf verzichtet? "Kein Kommentar", lautet Poeck-Kleinhenz' Antwort auch hier.


SPD grundsätzlich zufrieden

Scheinbar kalt erwischt zeigen sich FDP/ Freie Wähler. "Da ist noch so viel Zeit", sagt Fraktionssprecherin Adelheid Zimmermann. Und: "Ich möchte dazu nichts sagen." Die SPD ist da etwas offener. "Es ist nichts geplant, nein", erteilt Benjamin Wildenauer Spekulationen, die SPD könnte einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken, sogleich eine Absage. Mit der Rathaus-Chefin scheint die SPD zufrieden zu sein. "Grundsätzlich können wir nicht meckern", sagt der Fraktionssprecher. "Auch wenn es immer wieder Dinge gibt, die wir natürlich anders sehen."

In einem hat Adelheid Zimmermann ja Recht. Es vergeht tatsächlich noch ein wenig Zeit. Die Amtszeit der Bürgermeisterin läuft am 31. Oktober 2016 aus. "Frühestens drei Monate vorher wird neu gewählt", blickt Anton Kiefer, Geschäftsleiter der Stadtverwaltung, voraus. Den endgültigen Termin lege das Landratsamt Bad Kissingen nach Absprache mit der Stadt fest. Bewährt habe sich aber, die Sommerferien abzuwarten. Das hieße also, dass nicht vor Mitte September gewählt wird.

Meyerdierks selbst zeigt sich ganz gelassen. "Mittelschule, Kindergarten Volkers und die Kissinger Straße stehen an", nennt sie ihre Pflichtaufgaben. Darüber hinaus möchte sie eigene Akzente setzen: Die Neugestaltung von Georgi-Halle und des Bereichs gegenüber von Haus Waldenfels an erster Stelle.