190 Kinder, ein Vogelnest und unzählige Runden gab's beim Lauf der Grundschule. Sogar Maskottchen "Billy" machte mit...
Schön schattig ist es im Wald für die Schüler der Grundschule, die gestern den 6. Sponsorenlauf hinlegten. "Wir sind schon drei Runden gelaufen", schnaufen drei Mädels aus der Klasse 1/2a. Doch von wegen Pause machen, der Tag ist viel zu aufregend, um irgendwo herumzulungern. Zumal die Schüler in der Hütte an der Edelruh ein Vogelnest entdeckt haben - mit kleinen Vögelchen darin! Alle Appelle der Lehrerin, die Tiere in Ruhe zu lassen, verhallen ungehört. Schließlich sehen die Kinder so etwas ja nicht alle Tage.
Sogar ein Maskottchen läuft mit. "Billy", ein plüschiger Biber, wird von Valerij und Florian durch den Wald getragen. Das Kuscheltier ist der Glückbringer der 4. Klasse - und darf natürlich nicht beim Großereignis fehlen.
Ob er allerdings auch was zum Erlös des Laufes beiträgt, blieb völlig im Ungewissen.
Vorschlag des Elternbeirats Inmitten des Gewusels steht Schulleiterin Barbara Buz. Sie gibt traditionell den Startschuss für die erste Runde, bei der alle Lehrer mitlaufen. Der Erlös des Laufes - jedes Kind "verdient" pro Runde einen bestimmten Betrag, den Familie und Bekannte spenden - kommt in diesem Jahr den Flüchtlingen im Altlandkreis Bad Brückenau zu Gute. "Der Elternbeirat hat entschieden, 80 Prozent der Flüchtlingsbetreuerin Daniela Schad für ihre Arbeit zu geben", sagt Buz. 20 Prozent bleiben an der Schule.
Das Geld wird für besondere Projekte eingesetzt.
Schüler nehmen Flüchtlinge an Nur ein Jahr ist es her, das wusste noch niemand so genau, was auf die Grundschule zukommen würde, wenn plötzlich ein paar Flüchtlingskinder unter den Schülern sitzen würden. Heute kann Barbara Buz sagen: "Die Erfahrungen sind gut. Die Kinder gehen gut mit den Flüchtlingen um."
Aktuell gehen zwei Kinder aus der Gemeinschaftsunterkunft Volkers zur Grundschule nach Bad Brückenau. "Ein ganzer Schwung ist schon wieder weg", berichtet Buz und weiß, dass es im nächsten Schuljahr schon wieder mehr Kinder sein können. Die Betreuung funktioniere ganz gut, auch Dank der Förderlehrerin Traudel Baudach, die die Flüchtlingskinder intensiv betreuen kann. Aber nicht nur das. Rose Lummel bringt sich als Mutter ein und kommt einmal pro Woche zum Deutschunterricht. Heike Hildmann und Maria Unger helfen sogar zweimal pro Woche ehrenamtlich aus und kümmern sich bewusst um einzelne Schüler, die Probleme haben.