Astrocamp im Sternenpark Rhön

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Robin Riesner aus Fulda erklärte, wie das Newton-Spiegelteleskop funktioniert. Foto: Marion Eckert
Robin Riesner aus Fulda erklärte, wie das Newton-Spiegelteleskop funktioniert.  Foto: Marion Eckert
 
 

Astro-Fans aus ganz Deutschland, Neueinsteiger und "alte Hasen" aus dem Amateur- und Profi-Bereich verbringen derzeit zwei Wochen am Bauersberg, um den Nachthimmel zu betrachten und sich auszutauschen.

Zwei Wochen lang befassten sich interessierte Jugendliche im Schullandheim am Bauersberg mit vielerlei Themen rund um die Astronomie. Es handelte sich dabei um das astronomische Sommerlager der VEGA, Vereinigung für Jugendarbeit in der Astronomie. Die Rhön, nun auch als Sternenpark anerkannt, sei bestens geeignet, um den nächtlichen Himmel zu beobachteten, darüber sind sich Aliona Solomonova (Hamburg) und Robin Riesner (Fulda), die beiden Mitorganisatoren des Camps, einig. Doch leider seien die Witterungsbedingungen in diesem Jahr nicht ideal. "Es ist zu kühl, und wir haben zu viele Wolken." Dennoch seien viele gute Beobachtungen möglich, die Jugendlichen kommen nun schon zum fünften Mal zum Bauersberg.
"Astronomisch interessierte Jugendliche treffen sich und tauschen sich mit Gleichgesinnten aus", erklärten Solomonova und Riesner den Sinn und Zweck des astronomischen Sommerlagers. Es ist ein außergewöhnliches Hobby, die Jugendlichen haben in ihrer Umgebung oft keine Gleichaltrigen, die die Interessen mit ihnen teilen. "Astronomisch interessierte Jugendliche, haben im Alltag meist nur wenig Möglichkeiten, sich auszutauschen und kennenzulernen. Das Sommercamp ist ideal, um sich kennenzulernen und nicht nur per Mail und Chat auszutauschen. Viele Kontakte und Freundschaften sind in den vergangenen Jahren auf diese Weise entstanden." So kamen Astro-Fans aus ganz Deutschland, Neueinsteiger und "alte Hasen" aus dem Amateur- und Profi-Bereich in die Rhön, zum Schullandheim am Bauersberg, um sich zwei Wochen mit ganz verschiedenen Themen aus Naturwissenschaft und Technik zu befassen. In diesem Jahr waren es deutlich mehr Jugendliche, 70 junge Menschen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren.

Vorträge und Workshops

Die Organisatoren führen es auf den günstigen Termin zurück, der Schülern und Studenten die Teilnahme ermöglichte. In erster Linie seien es Gymnasiasten und Abiturienten sowie Studenten, die sich für Astronomie und die damit in Zusammenhang stehenden Naturwissenschaften interessieren.
In Arbeitsgruppen, Vorträgen und Workshops zu verschiedenen Gebieten der Astronomie, Raumfahrt und Physik wurden wissenschaftliche Themen verfolgt und bearbeitet. Darüber hinaus wurden aber auch eigene wissenschaftliche Projekte verfolgt sowie künstlerische Projekte.

Nächstes Jahr in Thüringen

Das astronomische Sommerlager der VEGA gibt es bereits seit 15 Jahren, die Rhön gehört zu den beliebtesten Anlaufpunkten. Im nächsten Jahr wird es allerdings nach Thüringen gehen. Denn einen Nachteil habe das Gelände am Schullandheim Bauersberg, durch den rundum hohen Baumbestand sei es nicht möglich, Horizontbeobachtungen zu machen. Zudem benötigen die hochmodernen Beobachtungsgeräte Strom, der ihnen in freier Natur nicht zur Verfügung stehe.
Das Programmangebot des Sommerlagers war sehr umfangreich: von der Einführung in die Astronomie bin hin zu spezifischen Astro-Themen. Das Themenspektrum umfasste grundlegende Dinge, wie den Aufbau des Sonnensystems oder das Erkennen von Sternbildern am Nachthimmel, bis hin zu Themen wie der Relativitätstheorie oder Planetenaufnahmen mit der Webcam.
Astrofotografie war eine weitere Arbeitsgruppe und die Jugendlichen erfuhren, dass es gar nicht so kompliziert ist, gute und stimmungsvolle Sternbildaufnahmen zu machen. Mit einer Webcam oder Digitalkamera gelingen ohne großen Aufwand detailreiche Sonnen-, Mond- und Planetenbilder. Die Aufnahme von Gasnebeln, Galaxien und Kugelsternhaufen sei schon etwas schwieriger, in der Arbeitsgruppe wurden hierzu die grundlegenden Techniken vermittelt.
Natürlich gehörte auch das Thema Raumfahrt zu einem astronomischen Sommerlager dazu. Wie fliegt man zu anderen Planeten? Und welche Probleme treten im Weltraum auf? Auf diese und andere Fragen wurde mit Hilfe von Physik und Mathematik versucht, eine Antwort zu finden. Sowohl erfahrene Amateur- als auch Berufsastronomen, Professoren und Wissenschaftler aus ganz Deutschland kamen zum Bauersberg. Die Vortragsthemen erstrecken sich von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen bis hin zu praktischen Tipps und Tricks.