Der Rohbau für den ersten Teil des neuen Marktes am Gänsrain ist grob fertig. Ein Autokran hebt die Träger für die Dachkonstruktion auf die Stützmauern. Direkt neben der Baustelle gehen die Kunden derweil wie gewohnt einkaufen.
Passgenau manövrieren die Bauarbeiter die Fachwerkträger auf die Mauern, sie sollen das Dach des neuen Lebensmittelmarktes am Gänsrain tragen. 35 Meter sind sie lang, zwischen dreieinhalb und vier Tonnen schwer. Am frühen Freitagmorgen fuhr ein Autokran auf die Baustelle hinter dem alten Markt. Bis zu 160 Tonnen kann der heben.
"Die ersten vier Träger machen wir heute", sagt Günter Spindler von der gleichnamigen Firma, die die Holzkonstruktion montiert. Am Dienstag kommen dann noch einmal drei Träger. Sie werden mit einem Spezial-Laster angefahren. Ein Mann sorgt auf dem Parkplatz dafür, dass die Kunden keine Fahrzeuge in den Weg stellen, denn gleich nebenan, im alten Markt, geht der Alltag wie gewohnt weiter.
Gerade im Dezember, wo es auf Weihnachten zugeht, ist besonders viel Betrieb.
Engpässe bei Parkplätzen
"Wir haben eigentlich keine Einschnitte", sagt Marktleiter Thorsten Krack. Das Lager sei groß genug, zudem laufe die Waren "just in time" durch. Lediglich der Getränkemarkt sei verkleinert und teilweise in den Hauptteil des Marktes integriert worden. "Einzelne Artikel haben wir kurzzeitig aus dem Sortiment genommen", sagt Krack.
Schwieriger wird es draußen, vor dem Markt. "Die Parkplatz-Situation ist nicht optimal", gibt Krack zu. Durch die Baustelle fällt etwa die Hälfte der Parkfläche weg. Erst wenn der neue Markt steht, wird sich die Lage wohl wieder entspannen - ob nun Weihnachten ist oder nicht.
Draußen, auf der Baustelle, steht Roland Wehner. "Mit dem Rohbau sind wir grob fertig.
Die Feinheiten fehlen halt noch", sagt der Polier der Firma Alban Schmitt aus Hohenroth. Etwa acht Wochen hat es gedauert, die Bodenplatte Stück für Stück zu gießen. Die für den Winter eigentlich viel zu milden Temperaturen - für die Bauleute kommt es gerade gelegen. Hier und da wird noch gemauert und hinter dem Gebäude machen sich die Bauarbeiter in einer Grube zu schaffen.
6,5 Millionen Euro investiert
Das eigentliche Geschehen aber spielt sich in der Luft ab, als die mächtigen Teile über die Baustelle schweben. Das Dach soll noch vor Weihnachten drauf sein, im neuen Jahr beginnt dann der Innenausbau. "Ich gehe davon aus, dass wir um Ostern herum die neue Fläche beziehen", blickt Marktleiter Krack voraus. Doch damit ist der Neubau noch nicht abgeschlossen. Der zweite Teil des Marktes entsteht an dem Platz, wo heute noch die Kunden durch die Gänge laufen.
Zum Schluss ist die Neugestaltung der Parkplätze an der Reihe.
Für das gesamte Projekt nimmt die Lebensmittelmarkt-Kette Tegut rund
6,5 Millionen Euro in die Hand. Die besondere Herausforderung ist, dass bei laufendem Betrieb ein kompletter Neubau entsteht, der auch noch um 90 Grad gedreht ist.