Jeden Tag verschwindet ein Stück Natur unter Betondecken. Die BN-Kreisgruppe Bad Kissingen ruft zu Fotodokumentationen im Landkreis auf, um die Veränderungen in der Umgebung zu dokumentieren.
Das Thema Stromtrassen hat viele Bürger aufgeschreckt. Dabei ist der Verbrauch von Flächen und die Zerstörung von Landschaftsbildern inzwischen längst Alltag, erklärt die Kreisgruppe Bad Kissingen im Bund Naturschutz in einer Mitteilung. So würden in Bayern täglich 17 Hektar unter Teer- und Betondecken verschwinden, für den Neubau von Siedlungen und Gewerbegebieten oder für Straßen. Im Zuge solcher Maßnahmen werde bereinigt, versiegelt und verbaut. Obstbaumreihen werden gefällt, Kleinbiotope wie Hecken, Feuchtflächen oder Landschaftsprofile verschwinden.
Viele Refugien verschwunden Viele Mahnungen, dass dieser schleichende Wandel der Landschaften der Region ihren Charakter nehmen und ihre Einzigartigkeit zerstören würde, haben bisher wenig gefruchtet, beklagt der BN. Viele Refugien seien verschwunden. Es gebe kaum mehr großflächige Wiesenflächen oder Talauen, die nicht von Straßen zerschnitten werden. Ähnliche Veränderungen des Landschaftbildes verursache auch die Landwirtschaft: Riesige Maisschläge haben nicht nur Rebhuhn und Feldlerche ihren Lebensraum genommen. Der Wegfall von Streuobstwiesen um die Ortschaften fehlt dem Steinkauz, berichtet der BN.
Es sei aber wenig sinnvoll, dem Verlorenen nachzutrauern, besser wäre es, solchen Veränderungen zuvor zu kommen. Die Kreisgruppe des BN startet deshalb eine Initiative, die den Ist-Zustand festhalten will. Auf diese Weise lerne man auch, genauer hinzuschauen und die Umgebung zu schätzen. "Wir brauchen Menschen, die sehen, was unsere Landschaft einzigartig macht: Den Solitärbaum in einer Feldflur, Obstbäume an den Straßen, durch Hecken und Terrassen gegliederte Fluren", sagt BN-Kreisgruppenvorsitzender Franz Zang und lädt alle, denen ihre Heimat am Herzen liegt, zu dieser Initiative ein.
Alle, die bei dieser fotografischen Bestandsaufnahme mitmachen wollen, können unterder Adresse
bn-badkissingen(at)gmx.de Kontakt mit dem Bund Naturschutz aufnehmen. Dort erhalten sie weitere Informationen über die Fotoaufnahmen. Denn die Landschaftsteile sollen aus derselben Perspektive Jahre später wieder aufgenommen werden. Außerdem sollen diese Bilder allen Teilnehmern auf einer Internetplattform frei zugänglich gemacht werden. Auf diese Weise könnte eine Archivierung der Region entstehen.