Aufgepasst beim Holzeinkauf!

"Mit jedem Veredelungsprozess wird das Holz teurer", sagt Bernhard Zürner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bad Kissingen. Soll heißen das getrocknete, gespaltene Holz, das nur noch in den Ofen geschoben werden muss, kostet mehr als der Baumstamm an der Forststraße.
Viele Maßeinheiten
"Dann sollte man auch den Umrechnungsfaktor beachten und überprüfen, ob die gelieferte Menge überhaupt stimmt", rät der Abteilungsleiter für Forstwirtschaft. Dazu ist zu beachten: ein Festmeter ist ein Kubikmeter Holz ohne Luft dazwischen. Ein Ster ist ein Kubikmeter Scheitholz mit Luftlöchern. Das entspricht etwa 70 Prozent des Festmeters. Und ein Schüttraummeter sind Holzscheite von 25 Zentimetern Länge, die in eine ein-Kubikmeter-große Gitterbox geworfen wurden. Dort ist also wieder mehr Luft zwischen den Scheiten, somit entspricht ein Schüttraummeter 70 Prozent eines Sters.
"Natürlich sollte die Qualität des Holzes in Ordnung sein", rät Bernhard Zürner weiter, "und die Feuchte des Holzes sollte bei 15 bis 20 Prozent liegen." Diese könne der Holzkäufer mit einem Feuchtigkeits-Messgerät ermitteln.
Kurse für Motorsäge geplant
Axel Maunz, Forstrevierleiter der Stadt Bad Kissingen gibt noch zu bedenken, dass Waldarbeit eine gefährliche Arbeit ist: "Viele Neukunden haben sich noch nie mit Holz beschäftigt und wollen gleich selbst mit der Motorsäge in den Wald ziehen. Dabei ist ein Motorsäge-Schein als Mindestmaß an Ausbildung sehr wichtig." Bernhard Zürner weist daraufhin, dass bald wieder Kurse für einen Motorsäge-Schein beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten angeboten werden, nachdem sie coronabedingt in den letzten Jahren ausgefallen sind.
Preis von vielen Faktoren abhängig
Und wieviel kostet nun momentan das Brennholz? Das ist natürlich je nach Holzart, Verarbeitungsprozess und Maßeinheit unterschiedlich. "Im Moment kostet das Nadelholz bei uns 100 Euro pro Ster, in der kommenden Saison muss man mit circa 150 Euro pro Ster rechnen", sagt beispielsweise Brennholzhändler Ferdinand Zink aus Burkardroth. Bei Brennholzhändler Keßler aus Warthmannroth sind es 120 bis 150 Euro pro Schüttraummeter und 85 bis 100 Euro der Festmeter. Stadtförster Axel Maunz sieht den Preis pro Festmeter Polterholz Ende des Jahres bei 85 Euro: "Der Holzpreis ist seit letztem Jahr rasant gestiegen, aber ich denke, er wird sich auch wieder einpendeln, in diesen unsicheren Zeiten. Wir machen uns intensiv Gedanken, dass wir den Bürgern einen fairen Preis bieten können", versichert er.
Realistische Preise sind also momentan um die 150 Euro der Schüttraummeter, meint auch Klaus Egly vom Bundesverband für Brennholzhandel und Brennholzproduktion: "Alles darüber würde ich nicht kaufen", sagt der Vorsitzende, "man muss auch bedenken, dass die meisten Brennholzhändler Klein- und Kleinstbetriebe sind, die sich bisher mit ihren Preisen an den Nachbarn orientiert haben und nicht an der wirtschaftlichen Entwicklung. Zudem ist der Einschlag an Hartholz in den letzten zwei Jahren aufgrund Käferbefall um 2,5 Millionen Festmeter zurückgegangen. Das fehlt jetzt auf dem Markt."
Viele betrügerische Onlineangebote
Besonders aufpassen müsse man bei Lockangeboten im Internet, die mit schneller Lieferung und hohen Rabatten werben, so Klaus Egly. Wenn dann auch noch Vorkasse verlangt wird, mit der Begründung, dass dieses "Schnäppchen" keine andere Zahlungsmethode zulässt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um einen Fake-Shop handelt. "Da muss man rechtzeitig den Verstand einschalten", warnt der Experte, "auf unserer Webseite gibt es bereits eine ganze Liste an gemeldeten Fake-Shops für Brennholz." Lieber solle man auf den ortsansässigen Holzhändler setzen.
Weitere Informationen unter: www.bundesverband-brennholz.de