Aschach singt: "Musik ist, was uns gefällt"

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Gesangverein 1890 Aschach Fotos: Björn Hein
Gesangverein 1890 Aschach Fotos: Björn Hein
Die Familie Toni, Judith und Edmund Seller glänzte mit fränkischen Liedern und Mundart. Foto: Björn Hein
Die Familie Toni, Judith und Edmund Seller glänzte mit fränkischen Liedern und Mundart. Foto: Björn Hein
 
Das Akkordeonorchester der Städtischen Musikschule Bad Kissingen. Foto: Björn Hein
Das Akkordeonorchester der Städtischen Musikschule Bad Kissingen. Foto: Björn Hein
 

In seinem Jubiläumsjahr hat sich der Gesangverein Aschach bei einem Sommerkonzet mit dem Akkordeonorchster der Städtischen Musikschule und der Familie Seller vorgestellt.

Mal ernst ... mal heiter ... und so weiter" - Unter diesem Motto stand ein Chor- und Instrumentalkonzert in Bad Bocket. Trotz der wahrlich tropischen Temperaturen hatten sich doch zahlreiche Besucher im Kursaal eingefunden, um den abwechslungsreichen Abend zu genießen. Dabei kam durchaus jeder auf seine Kosten: Neben Chorgesang wurde Akkordeonmusik ebenso geboten wie traditionelle fränkische Volksmusik.
"Musik ist, was uns gefällt". Mit diesem Chorsatz von Robert Bauch
begann der Gesangverein Aschach den bunten Abend. Den Sängerinnen und Sänger war die Freude an der Musik anzumerken, was sich auf das Publikum übertrug. Die Aschacher können auf eine lange Chortradition zurückblicken, feiern sie doch in diesem Jahr das 125-jähriges Bestehen des Chores, ein seltenes Jubiläum.

Mozarts kleine Nachtmusik

Gute Laune verbreitete im Publikum auch das Gesangsstück "Eine kleine Nachtmusik", in dem verschiedene Melodien von Mozart - neben dem bekannten namensgebenden Stück auch Teile der "Zauberflöte" - den Geschmacksnerv des Publikums traf. Das Akkordeonorchester der Städtischen Musikschule Bad Kissingen unter der Leitung von Michael Lukasczyk spielte dann die Barcarole aus dem 4. Akt von Hofmanns Erzählungen (Jacques Offenbach) , einem bezaubernden Schifferlied. Die beschwingte Weise führte das italienische "Dolce Vita" vor Augen und ließ die Zuhörer von Italien träumen. Vollauf gerechtfertigt war der Applaus, dem das Stück folgte.

Fränkisches Lebensgefühl

Ganz den fränkischen Weisen hatte sich die Familie Seller verschrieben. Mit dem "In Kässge is schüa", dessen Text aus der Feder von Edmund Seller stammte, griff man eine fränkische Melodie aus dem 19. Jahrhundert auf und wusste im Terzett zu gefallen. Außerdem wurde in humorvollen Gedichten das fränkische Lebensgefühl aufgegriffen, was den Besuchern sehr gut gefiel.
Doch auch ganz Klassisches wurde zu diesem Liederabend geboten. "Der Juni" aus den Jahreszeiten opus 37 von Peter Iljitsch Tschaikowsky wurde gekonnt auf dem Klavier interpretiert. Romantisch und verträumt kam die Weise daher, mit einer Prise Wehmut. Eine Premiere gab es auch noch. Der Aschacher Chor ist dafür bekannt, fränkische Weisen aufzugreifen und diese auf deutsch zu singen. Dieses Mal widmete man sich einem englischsprachigen Stück und zu verstehen war es auch für die, die Englisch nicht verstehen. Wenn vom "I have a Gänsehaut - roundabout" zu hören war, wusste man, hier nimmt man bewusst das neuzeitlich babylonische Sprachwirrwarr aufs Korn, was für viel Erheiterung sorgte. Somit konnten die Aschacher eine ganz neue Sprachform zeigen: fränkisch-englisch, oder kurz frenglisch genannt, war lustig und kam gut an.

Der alte Kakadu

Musik aus Frankreich und außerdem zwei Tangos hat das Akkordeonorchester hernach noch gespielt, "Vom alten Kakadu", einem wahrhaft philosophischen Vogel, kam der Gesangverein dazu. Sehr abwechslungsreich, teils schwungvoll teils nachdenklich kamen die "Vier kleinen Tänze" des ungarischen Komponisten Mátyás György Seiber daher, im Duett.

Abwechslungsreich

Einer recht alte Komposition, die nur selten zu hören ist, hatte sich der Gesangsverein Aschach für den Schluss aufgehoben: "Es führt über den Main eine Brücke aus Stein". Ein Stück, das nur in einer alten Handschrift überliefert worden ist. Der Abend endete sehr abwechslungsreich, es war nicht zu viel versprochen worden: Die Stücke waren nicht nur wunderschön, sondern auch durch die große Abwechslung war das alles sehr gefällig. Der langanhaltende Applaus am Ende zeigte, dass es dem Publikum sehr gut gefallen hatte.