Aschach: Räte ärgern sich über Mehrkosten für Unterstellhalle

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Immer wieder hatte der Bad Bockleter Gemeinderat sich mit dem Neubau Spiel- und Unterstellhalle im Kindergarten in Aschach zu beschäftigen. Auch eine Ortseinsicht hatte es in diesem Jahr schon gegeben. Foto: Archiv/Björn Hein
Immer wieder hatte der Bad Bockleter Gemeinderat sich mit dem Neubau Spiel- und Unterstellhalle im Kindergarten in Aschach zu beschäftigen. Auch eine Ortseinsicht hatte es in diesem Jahr schon gegeben. Foto: Archiv/Björn Hein

Die neue Spiel- und Unterstellhalle in Aschach wird teurer. Die Räte entschieden nun, daher auch den anderen Kindergärten Geld zukommen zu lassen.

Mit dem Neubau der Spiel- und Unterstellhalle im Kindergarten in Aschach musste sich der Bad Bockleter Gemeinderat erneut beschäftigen. Nochmals wurde ein Zuschussantrages aufgrund von Mehrkosten zum Thema. Für die Baumaßnahme haben sich Mehrkosten von rund 18 000 Euro ergeben, von dem die Diözese ein Drittel der Kosten übernehmen würde, sofern die politische Gemeinde sich ebenso beteiligt.

Die Angebotspreise für die Zimmerer-, Dachdecker und Spenglerarbeiten betrugen brutto rund 34.000 Euro, die Kostenschätzung des Architekten lag im Vorfeld bei brutto rund 20 000 Euro. Die Nebenkosten beliefen sich auf brutto rund 11.000 Euro gegenüber der Kostenschätzung von brutto rund 7400 Euro. Kämmerer Patrick Könen erläuterte noch einmal die Aussage des Architekten: So habe man bei der Unterstellhalle eine andere Schalung als geplant angebracht, außerdem musste der Dachstuhl statisch verstärkt werden, was sich durch die Bieberschwanz-Doppeldeckung erklären lässt, die so nicht vorgesehen war. Entscheidend für den erhöhten Preis sei nach dessen Aussage auch die konjunkturbedingte Mehrung der Kosten gewesen.

Der Vorsitzende des Johannisvereins Aschach, Andreas Brehm, der Rederecht erhalten hatte, führte aus, dass der Kindergarten eine Pflichtaufgabe der Gemeinde sei. Nach Aussage der bischöflichen Finanzkammer sei es normal, dass bei einem solchen Bauvorhaben die Kosten steigen könnten. "Wäre es nicht möglich, aufgrund der Datenlage den Zuschuss zu gewähren? Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie dem Antrag zustimmen", ergänzte der Vorsitzende.

Bürgermeister Andreas Sandwall führte ins Feld, dass man bereits einen Zuschuss von insgesamt 15.000 Euro gewährt habe, der sich aus Eigenleistung des Bauhofes sowie einer Geldleistung zusammensetzt. "Ein Teil der Kostenmehrung ist damit zu erklären, dass statt einer Bitumen-Dacheindeckung einen Biberschwanzdeckung erfolgt ist", sagte Antje Kopp. Diese Lösung war so nicht vorgesehen, und dass eine solche Eindeckung die Statik verändert, hätte der Architekt wissen müssen. "Es hätte klar sein müssen, dass eine Biberschwanzeindeckung das Bauvorhaben verteuert", meinte Christian Horn. Außerdem könne er nicht nachvollziehen, warum die Unterstellhalle so aufwendig gestaltet sein muss. Auch Eltern, deren Kinder in Aschach in den Kindergarten gingen, hätten in Gesprächen mit ihm ihr Unverständnis über die Maßnahme zum Ausdruck gebracht.

"Die Gemeinde hat ein gutes Geschäft gemacht: Schließlich war der Abriss der alten Halle, der vom Bauhof durchgeführt wurde, günstiger als geplant", äußerte sich Andreas Brehm. Dies wollte Bürgermeister Andreas Sandwall so nicht stehen lassen: "Ich finde diese Aussage nicht fair: Wir haben uns wie im Vorfeld zugesagt beteiligt. Es kann nicht sein, dass uns jetzt Vorwürfe gemacht werden". "Auch mir ist die Unterstellhalle deutlich zu teuer geworden. Die Biberschwanzlösung ist die absolute Luxuslösung: Hier stellte sich mit die Frage, ob man dies gebraucht hätte", sagte Horst Krapf. "Meiner Meinung nach können wir dem Kindergarten in Aschach gern eine gewisse Summe dazu geben. Voraussetzung ist aber, dass auch die anderen Kindergärten der Gemeinde einen Geldbetrag in gleicher Höhe bekommen. Alles andere wäre ungerecht", meinte Mario Hümpfer. Dem schloss sich Antje Kopp an. "Es ist für uns eine ethische Verpflichtung, dass wir dem Kindergarten Aschach aus der Patsche helfen", sagte Simone Götz.

Helmut Wischang stellte den Antrag, dass jeder Kindergarten der Marktgemeinde, also Bad Bocklet, Aschach und Steinach, eine Pauschalbetrag von 4000 Euro bekommt. Dieser Antrag wurde mit 13 Stimmen angenommen.