Die Kolpingsfamilie Thundorf sammelt seit vielen Jahren Altkleider. Der Erlös geht an den Arbeitskreis Rumänienhilfe. Ist viel Müll in den Containern oder Sammelsäcken, fällt auch der Erlös niedriger aus.
Seit über dreißig Jahren übernimmt die Haussammlungen von Altkleidern in der Gemeinde Thundorf die Kolpingsfamilie. Dazu werden in den Orten Handzettel und Kleidersäcke verteilt, die dann an den Sammeltagen, mit einem Traktorgespann abgeholt werden. Die Organisation übernehmen die Vorsitzende Rosalinde Koch, ihr Ehemann Gottfried, sowie einige freiwillige Helfer.
Wichtig: Die Kleider sollen sauber sortiert in die Kleidersäcke gegeben werden. Bei jeder Sammlung zweimal im Jahr appelliert die Vorsitzende, keinen Müll bei dieser Aktion zu entsorgen, weil dadurch auch der Erlös für die Kolpingsfamilie geschmälert wird. Die Ausbreitung des Corona-Virus und die damit verbundenen Einschränkungen treffen auch die gemeinnützigen Kleidersammler. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie lassen sich noch nicht einschätzen. Die im April geplante Sammlung wurde abgesagt.
Vorsortierung
Neben dieser Straßensammlung stehen in den Gemeindeteilen zusätzliche Kolping-Kleidercontainer zur Verfügung. Die ehrenamtlichen Helfer spülen dabei einen nicht unerheblichen Betrag in die Kasse der Kolpingsfamilie, sagt Mitorganisator Anton Bauernschubert.
Den Weg, den diese Kleider gehen, verfolgte die Kolpingsfamilie vor drei Jahren bei einem Ausflug in den Kolping-Recycling Betrieb in Fulda. Der moderne Betrieb sortiert bis zu 100 Tonnen täglich. "An spezialisierten Sortierplätzen sind langjährige Berufserfahrung und ein geschultes Auge für den Erfolg notwendig", so der Geschäftsführer Stefan Kowoll.
Bei der groben Vorsortierung wird der Müll aussortiert, um anschließend die unterschiedlichen Kleidungsarten auf Qualität und modische Trends zu sortieren.
Die Kleider werden gefaltet und in Säcke verpackt. Die mittlere und schlechte Qualität wird vor dem Versand gepresst. Das erleichtert den Transport und spart Frachtkosten. Schließlich erfolgt der Versand: In Deutschland und Europa mittels Lkw, für den Export nach Übersee zumeist in Schiffscontainern.
50 bis 60 Prozent der Kleider erhalten werden Second-Hand-Kleidung, 20 bis 25 Prozent werden zu Putzlappen verarbeitet. Weitere 20 bis 25 Prozent finden als Dämmmaterial Verwendung und drei bis fünf Prozent beträgt der Müllanteil, der energetisch verwendet wird.