Den Anfang hat vor 15 Jahren der Hochrhön-Bus gemacht, der die Passagiere im Raum Bad Kissingen und im Rhön-Grabfeld zu den Attraktionen der Region kutschiert. Diese Linie hat fünf "Geschwister" bekommen und längst viele Freunde gewonnen.
"Es gibt nur wenige Regionen in Deutschland, die so ein umfassendes Freizeitliniennetz böten, sagte Landrat Thomas Bold (CSU) beim Start in die neue Saison. Sie beginnt am Mittwoch, 1. Mai, und endet am 31. Oktober.
Die sechs Linien laden zu Entdeckungsreisen ein. Dazu zählt der Kreuzberg-Bus, der seit zwei Jahren auch an Werktagen das Kloster mit seiner Brauerei erreichbar macht. Er wird ganzjährig angeboten.
Der Kreuzberg ist mit einer halben Million Besucher im Jahr einer der wichtigsten touristischen Punkte in der Region. Das Angebot an den Werktagen wurde in den Fahrplan aufgenommen.
10 500 Passagiere Das zeige, sagte Bold, dass ein attraktiver Nahverkehr eine echte Alternative zum Individualverkehr darstelle. Im vergangenen Jahr nutzten immerhin rund 10 500 Passagiere den Bäderland-Bus.
Bold sprach von einem "Leuchtturmprojekt".
Langsam, aber stetig wachse die Zahl der Nutzer, sagte Claus Schubert, Geschäftsführer des Kreisomnibusbetriebs (KOB). Auch immer mehr Wohnmobilfahrer kämen hinzu. Zum Saisonstart müsse auf der Sinntalroute sogar ein Zusatzbus eingesetzt werden: "Wir bräuchten jeden Monat einen 1. Mai." Alle touristischen Anbieter würden mit Infomaterial versorgt.
Bei Bedarf genüge ein Anruf beim KOB (Telefon: 09736/ 81 08 0, E-Mail: info@kob-bus.de).
Viele Kurgäste an Bord Michael Schäder, der Nahverkehrsbeauftragte beim Landkreis, nannte den Bäderland-Bus das "Flaggschiff" der Flotte. 85 Prozent der Passagiere seien Kurgäste. Beim Saaletal-Bus seien es nur 45 Prozent.
Dafür sei diese Linie vor allem bei den Kanufahrern sehr beliebt.
Bold freute sich, dass das Angebot so gut angenommen wird. Das lassen sich die Landkreise etwas kosten. Der Bäderland-Bus wird mit 95 000 Euro pro Jahr subventioniert. Zwei Drittel davon stammen aus Mitteln der ÖPNV-Zuweisungen. Den Rest tragen die Kreise.
Der Saaletal-Bus wird mit 20 000 Euro unterstützt, der Sinntal-Bus kommerziell betrieben.
Kurdirektorin Andrea Schallenkammer regte an, Ausflüge auszuarbeiten, die auf die Freizeitlinien abgestimmt sind. So könne man deren Angebote den Gästen näher bringen. Hier gebe es erste Ansätze, sagte Schubert.
Sechs Linien, die vernetzt sind, erreichen an Wochenenden und Feiertagen interessante Ziele in der Region.
Für Kurgäste ist es kostenlos, für Einheimische preiswert. Ein Farbleitsystem sorgt für Übersicht. Die Busse sind behindertengerecht ausgestattet, die Mitnahme von Kanus oder Fahrrädern ist meist möglich.
Alle wichtigen Angaben enthalten Broschüren (je eine pro Linie), die es ab sofort bei den Gemeindeverwaltungen, im Landratsamt und touristischen Einrichtungen gibt.
Sie können als kleine Reiseführer dienen. Auskünfte gibt der OVF Omnibusverkehr Franken in Bad Neustadt (Telefon: 09771/ 62 62 0; www.ovf.de).
Weitere Informationen unter www.baederlandbus.de, www.hochrhoenbus.de, www.sinntalbus.de, www.streutalbus.de, www.saaletalbus.de und www.kreuzbergbus.de.