Senioren der Blasmusik aus ganz Unterfranken trafen sich in Hammelburg. Die Routiniers spielten Märsche, Polkas, Schottisch und einige andere Stile.
Musik kann ein erfüllendes Hobby bis ins hohe Alter sein. Das stellten die Aktiven des Unterfränkischen Seniorenblasorchesters in Hammelburg unter Beweis. "Die Musik gibt mir Spaß, und ich schätze die Gemeinschaft gleich gesinnter Musikanten", verrät Posaunist Rudolf Wagner, warum er dabei ist.
In seiner Heimatkapelle, der Musikvereinigung Wartmannsroth, hat er über fünf Jahrzehnte lang gespielt und dann aufgehört. "Weil es mir im Alter zu viel war", erklärt er. Die jeweils zehn Proben des Seniorenblasorchesters im Frühjahr und Herbst sind indes kein Problem für ihn. Das 1991 gegründete Orchester besteht aktuell aus 39 Musikanten. Das Durchschnittsalter liegt derzeit um die 70 Jahre.
"Ich schätze die Kameradschaft" Seit 50 Jahren musiziert der Zugposaunist Otmar Lutz aus Oerlenbach.
"Ich schätze die Kameradschaft mit den musikerfahrenen Mitgliedern des Orchesters", betont er. Seit fünf Jahren spielt er hier mit, zuvor war er in verschiedenen anderen Kapellen aktiv. Er liebt die Vielfalt der unterschiedlichen Musikstile: "Egal ob Kirchenmusik zur Retzbach-Wallfahrt, Märsche, Polkas oder Bigband-Musik - ich kann beim Musizieren total vom Alltag abschalten."
Lutz erhielt jetzt für 50 Jahre aktives Musizieren Urkunde und Ehrennadel aus den Händen von Werner Höhn, Vizepräsident des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB). Geehrt wurde auch Tenorhornspieler Karl Seubert aus Zellingen für 60 Jahre Musizieren. "Solch eine Auszeichnung ist zugleich ein Kompliment für alle Blasmusiker in unserem Orchester", wies Lutz darauf hin, dass es eine große Ehre ist, in dieser Runde mitzuspielen.
Heuer erste CD des Orchesters Dass die Musik nicht nur die
Senioren, sondern auch ganz junge Menschen begeistert, wünscht sich Dirigent Erhard Rada. Dass er Musik im Blut hat, ist bei den Egerländer Polkas auch deutlich zu sehen, verbiegt er sich doch förmlich am Dirigentenpult.
Erfahrenheit und Präzision zeichnen das Unterfränkische Seniorenorchester aus. Das Ergebnis ist Musik allerfeinster Qualität, die es heuer erstmals auf einer CD gibt. Präzise und zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniere auch der langjährige Organisator Edgar Rudloff, lobt der Dirigent.
Rudloff gehört zu den Gründern des Seniorenorchesters, das er 1991 zusammen mit Otto Zeier, damals Direktor der Musikakademie Hammelburg, und Hermann Deußer aus der Taufe hob. "Wir sind der Musikakademie in Hammelburg sehr dankbar für die optimalen Übungsmöglichkeiten", bedankte sich Rudloff.