43 263 Euro Zuschuss für Vereine

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Das Bad Kissinger Rathaus Foto: Bäderlandkreis
Das Bad Kissinger Rathaus  Foto: Bäderlandkreis

Der Finanzausschuss folgt dem Vorschlag des Vereinsbeirates zur Grund- und Jugendförderung. Weniger als zwei Drittel der Anträge kommen zurück.

Der Vereinsbeirat der Stadt Bad Kissingen macht jedes Jahr einen Vorschlag, wie städtische Zuschüsse vergeben werden. Dafür wurden heuer 141 Vereine angeschrieben. Nur von 90 Vereinen, also 64 Prozent, kam eine Antwort. Auf sie wurden insgesamt 43 263,20 Euro verteilt. Der Schlüssel dabei: Für jedes jugendliche Mitglied erhalten Vereine 3,50 Euro, bei der Grundförderung gibt es eine Abstufung: Zwei Euro für die ersten 150 Mitglieder, 1,60 Euro für
die nächsten 150, 1,20 Euro für die nächsten 300 und 80 Cent ab dem 600. Mitglied.


Abmeldungen sind möglich

Die Stadträte fragten auch nach, weshalb die Rücklaufquote seit Jahren um die 65 Prozent pendelt. "Das ist so angelegt, dass man einer Förderung eigentlich nicht entkommen kann", verteidigte Kämmerer Gerhard Schneider das Vorgehen. OB Kay Blankenburg (SPD) bestand darauf, dass auch weiterhin möglichst viele Vereine angeschrieben werden, selbst wenn keine Rückmeldung komme. Einzige Ausnahme: "Wenn Vereine natürlich grundsätzlich eine Förderung für die Zukunft ausschließen, können sie sich gerne bei uns abmelden, dann sparen wir uns das."


Erste Steigerung seit langem

Die Stadt hat die gesamte Förderung in drei Bereiche unterteilt: Der Sport wird heuer mit 21 287,80 Euro gefördert, die Kultur mit 6714 Euro und der Sozialbereich mit 15 261,40 Euro. Insgesamt haben die 90 geförderten Vereine zusammen 21 489 Mitglieder, davon 3448 Jugendliche. Kämmerer Schneider verwies darauf, dass das zum ersten Mal seit Jahren eine deutliche Steigerung darstellt: 2015 waren es nur 19 996 Mitglieder in 89 geförderten Vereinen, also 1493 weniger. Zum Vergleich: 2010 erhielten 108 Vereine mit zusammen 22 767 Mitgliedern Zuschüsse von der Stadt.
Größter Nutznießer der städtischen Vereinsförderung ist der Deutsche Alpenverein mit 3421,40 Euro. Im Bereich Sport folgen auf den weiteren Plätzen der TSV Bad Kissingen (2737,10 Euro), der Sportverein Garitz (1642,70 Euro), die TSV Hausen (1269,40 Euro), der TSV Arnshausen (1108,20 Euro) und der Golf-Club (1008,50 Euro). Im Bereich Kultur sind die Top 3 der Heimatverein Botenlauben (1148,10 Euro), die Europa-Union (958,10 Euro) und der Rhönklub-Zweigverein Bad Kissingen (673,90 Euro). Im Bereich Soziales erhalten die neun Stadtteil-Feuerwehren zusammen rund 3580 Euro. Der größte Einzelzuschuss geht an den Bund Naturschutz (920,70 Euro), gefolgt vom Rot-Kreuz-Kreisverband (795,80 Euro) und der Kolpingfamilie Garitz (633,40 Euro).
Die Stadt-Verwaltung hat in den vergangenen Jahren meist vier Auszubildende neu eingestellt. "Zwei Auszubildende haben ihre Ausbildung verkürzt, deshalb würden wir 2017 gerne mehr einstellen", sagte Kerstin Heinisch, Leiterin der Haupt- und Personalverwaltung. Insgesamt bildet die Stadt in zehn Berufsbildern aus.


Sechs neue Lehrstellen

Der Finanzausschuss stimmte zu, dass sechs neue Lehrstellen ausgeschrieben werden, und zwar zum Verwaltungsfachangestellten, zum Fachinformatiker Systemintegration, zum Bauzeichner, zum Kaufmann für Marketingkommunikation, zum Kfz-Mechatroniker für Nutzfahrzeuge und zum Fachangstellten für Bäderbetriebe.
Zwar Kopfschütteln, aber trotzdem Zustimmung erntete eine Formalität: Kämmerer Gerhard Schneider musste nachträglich die Straßenausbaubeiträge für städtische Objekte in den Jahren 2012 bis 2014 verbuchen. Laut Rechtssprechung handelt es sich dabei nicht um Investitionen, sondern um Bau-Unterhalt. Für 2012 und 2013 konnte das nachträglich so verbucht werden, weil es Minderausgaben in anderen Bereichen gab. 2014 wurden Beiträge in Höhe von 341 144 Euro dagegen formal über Mehrerträge bei der Gewerbesteuer gedeckt. "Wir geben nicht zusätzlich Geld aus", betonte Blankenburg.


Grundsätzlich keine Geschenke
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Auf Nachfrage verteidigte der OB, dass er dem neuen katholischen Stadtpfarrer kein Geschenk überreichte: Er verwies auf einen Grundsatzbeschluss, dass er bei Amtseinführungen grundsätzlich mit leeren Händen komme: "Sonst wird das ganz schwierig", verteidigte er diese Regelung auch. Zudem berichtete der OB, dass es bei der aktuellen Stellen-Ausschreibung der Stadt ausschließlich um die Nachbesetzung frei werdender Stellen gehe.