100-Jähriger Flugpionier der Rhön geehrt

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Robert Mandetzky (Mitte) trainierte sein Leben lang Segelflug-Schüler. Fotos: Thomas Dill, privat
Robert Mandetzky (Mitte) trainierte sein Leben lang Segelflug-Schüler. Fotos: Thomas Dill, privat
 
 
 
 
 

Die Stadt Bad Brückenau zeichnete verdiente Bürger aus. Geehrt wurden unter anderem ein ganz junger und ein ganz alter Sportler. Ein Doppel-Portrait.

Mit 97 Jahren ist er noch mit einem Gleitflieger von der Wasserkuppe gestartet. Am Freitag, 16. November, wur de der fast 100-jährige Flugpionier der Rhön mit dem Sport-Ehrenbrief der Stadt Bad Brückenau ausgezeichnet.

Seit seiner Jugend ist Robert Mandetzky ein Mann der Lüfte. Er sorgte schon früh für Rekorde und Schlagzeilen in seiner Lei denschaft, dem Segelfliegen. Der gebürtige Oberschlesier bil dete beim Militär junge Piloten aus, so auch am ersten Dü senjagdflugzeug der Welt, der ME 163.


Kontake zu Fliegerfreunden in aller Welt

Die Wasserkuppe, die Wiege des Segelfluges, hat es ihm dabei damals schon angetan. Im Jahr 1935 - anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Eisenbahn - flog er mit einem Segelflieger von der Wasserkuppe bis nach Nürnberg. Den Pokal zeigt er noch heute stolz. Dem dortigen Museum steht der rüs tige Rentner gern mit seinem Wissen zur Seite. "Wenn ich 100 Jahre alt werde, kaufe ich mir noch ein neues Au to", sagt sich das wan delnde Segelflug-Lehrbuch.

"Disziplin und Besonnenheit sind die wichtigsten Tugenden eines Fliegers. Das habe ich all meinen Schülern er folgreich vermittelt, und damit wurde ich so alt", sagt das Segelflieger-Ur gestein, dessen Wohnzimmer einem kleinen Fliegermuseum gleicht. Es war Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) ein Herzensanliegen, den Antrag der Fliegerfreunde vom "Rhönflug Bad Brückenau" zu erfüllen und die Lebensleistung des Flie gers zu ehren, der seit 1982 in Römershag seinen Alterswohnsitz hat und noch heute Kontakte zu Fliegerkameraden in der ganzen Welt pflegt.


Paralympics fest im Blick

Noch ganz am Anfang seiner Karriere steht der 12-jährige Maximilian Jäger. Der Wintersportler und Kanufahrer ist ein Ausbund an Energie. Eisern und diszipliniert trainiert der junge Sportler. "Die Paralympics 2016 habe ich im Visier, die werden in Rio de Janeiro ausgetragen. Dort gibt es erstmals Kanuwettbewerbe. Da darf man ab 16 Jahren teilnehmen", sagt Ma ximilian, der von allen nur Maxi genannt wird.

"Eigentlich wäre ich 2014 in Sotschi gerne Ski gefahren, aber da bin ich noch zu jung, aber vielleicht klappt es ja 2018, da bin ich dann richtig fit" erzählt er selbstbewusst. Kanu trainiert er in Gemünden bei einem Be hindertensportverein, Ski beim Skiclub Gersfeld, der zum Training überwiegend in die Al pen fährt. Ergänzend dazu baut Maxi seine körperlichen Fähigkeiten im Turnverein wei ter aus. "Vor einem Jahr konnte ich im Leichtathletiktraining noch nicht mal eine Runde auf der Bahn laufen, jetzt machen mir fünf Runden nix aus", hält Maxi mit seinen sportlichen Leistungen nicht hinter den Berg. Seine Behinderung stellt für den jungen Sportler offensichtlich kein Handicap dar.

Die Ehrung nimmt Maxi wie selbstverständlich entgegen. Frei nach dem Motto: Leistung muss belohnt werden. Man darf gespannt sein, ob der junge Mann seine sportlichen Ziele erreichen kann. Wenn er weiter so zielstrebig trainiert, ist das ein durchaus realistisches Ziel.