Im Bosch-Werk in Ansbach sollen etliche Jobs wegfallen. Kommen die Mitarbeiter womöglich am Standort Bamberg unter? Gegen die Sparpläne des Konzerns regt sich derweil bundesweit Protest - in einem Bericht ist gar von einem geplanten "Sturm auf die Bosch-Bastille" die Rede.
Die Automobilbranche befindet sich in einer handfesten Krise. Die gegenwärtige Transformation bringt für viele Akteure immense Herausforderungen mit sich. Allein in Franken will die Firma Valeo mindestens 370 Jobs streichen. Auch die Robert Bosch GmbH, der weltweit größte Autozulieferer, hat unlängst einen umfassenden Stellenabbau angekündigt. In der Sparte für Fahrzeugelektronik und Software sollen bis zu 1200 Arbeitsplätze wegfallen. In der Antriebssparte von Bosch ist eine Reduktion von bis zu 1500 Jobs vorgesehen.
Auch in seiner Steuergerätesparte wird der Rotstift angesetzt: Hier sind bis zu 500 weitere Jobs betroffen - unter anderem am Standort im mittelfränkischen Ansbach. Die ins Auge gefassten Stellenstreichungen im vorliegenden Fall stehen schon seit mehreren Wochen fest. Inzwischen ist auch bekannt, um wie viele Arbeitsplätze es am Ansbacher Standort konkret geht. "Im Steuergerätewerk in Ansbach mit rund 2500 Beschäftigten sollen bis Ende 2025 rund 40 Stellen in technischen und kaufmännischen Verwaltungsbereichen abgebaut werden", teilt Bosch-Sprecherin Claudia Arnold inFranken.de auf Anfrage mit.
Bosch streicht Jobs in Ansbach - Autozulieferer sagt Mitarbeitern Unterstützung bei internen Standortwechseln zu
Bereits seit 1957 ist Bosch mit einem Fertigungsstandort in Ansbach vertreten. Das dortige Produktportfolio umfasst laut Firmenangaben elektronische Steuergeräten und mechatronische Komponenten für die Automobilindustrie. Das mittelfränkische Werk ist Teil des Geschäftsbereichs "Mobility Electronics". Mit seinen aktuell noch rund 2500 Angestellten ist Bosch nach Eigenaussage einer der größten industriellen Arbeitgeber in der Region West-Mittelfranken.
In den kommenden knapp zwei Jahren sollen nun 40 Stellen eingespart werden. Der Schritt werde "sozialverträglich" erfolgen, konstatiert die Unternehmenssprecherin. Durch Personalwechsel frei gewordene Stellen sollen nicht nachbesetzt werden. Zudem setzt man auf "altersbedingte Austritte" aus dem Unternehmen.
Denkbar ist der Sprecherin zufolge auch ein Wechsel der Mitarbeiter in andere Werke. "Bei entsprechendem Interesse unserer Beschäftigten unterstützen wir auch interne Wechsel an andere Standorte mit offenen Stellen", erklärt Arnold.
Wechseln Beschäftigte von Ansbach nach Bamberg? Bosch-Werke liegen über 100 Kilometer auseinander
Der ein oder andere Ansbacher Mitarbeiter des Autozulieferers findet womöglich am Bosch-Standort Bamberg eine neue berufliche Heimat. Im Gegensatz zu anderen Werken werden in Bamberg weiter zusätzliche Kräfte eingestellt. Im Herbst 2023 konnten bereits 100 neue Mitarbeiter gewonnen werden, wie der Bayerische Rundfunk berichtete. Bis Ende 2024 sollen demzufolge noch einmal mindestens 250 befristete und unbefristete Einstellungen erfolgen.
"Grundsätzlich steht den Mitarbeitenden bei Wechseln innerhalb des Unternehmens die interne Bosch-Stellenbörse zur Verfügung, über die aktuelle Stellenausschreibungen in der Bosch-Gruppe weltweit abrufbar sind - einschließlich offener Stellen im Werk Bamberg", erklärt Ulrike Kümmel, Sprecherin des Standorts Bamberg, inFranken.de. Das Job-Angebot des Technologiekonzerns ist auch für die Öffentlichkeit online zugänglich.