Die teils hohen Temperaturen im Oktober könnten unangenehme Folgen für das kommende Jahr haben - nervige Kriech- und Fluginsekten dürften sich nämlich explosionsartig vermehren.
Zu warm und sonnig war der Herbst bisher in Deutschland und Franken. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) war der Oktober hierzulande rund 2,5 bis 2,9 Grad wärmer als in den vergangenen Referenzperioden. Laut einem Würzburger Wissenschaftler könnte das für uns Menschen unangenehmeFolgen haben - weil es anderen Lebewesen ein kleines bisschen zu gut geht.
Die Rede ist von Zecken und Wespen. Laut dem Tierökologen Professor Jochen Krauß von der Uni Würzburg müsse man sich auch jetzt noch vor Zeckenbissen in Acht nehmen, denn die Tiere seien bei über sechs Grad Celsius immer noch aktiv. Außerdem hat die verlängerte Aktiv-Phase der Blutsauger einen fatalen Nebeneffekt für das kommende Jahr: "Je länger die Zecken aktiv sind, desto höher wird auch die Menge der Zecken im nächsten Jahr sein", erläutert der Forscher gegenüber dem Bayerischen Rundfunk (BR).
Herbst wird wärmer - so wirkt sich das auf Zecken und Wespen aus
Ähnliches gilt laut Jochen Krauß auch für Wespen. Die schwirren bei den überdurchschnittlichenTemperaturen ebenfalls länger umher und sterben viel später als gewöhnlich. Das bestätigt auch Marlene von Orlow von der Umwelt-Organisation Nabu. "Die Arten profitieren vom Klimawandel. Je wärmer es wird und je länger es warm bleibt, desto besser", erläuterte die Umweltschützerin vor einiger Zeit für das Portal MyHomebook. Durch die höheren Temperaturen und ausbleibendeKältephasen seien laut von Orlow auch mehr Nestgründungen erfolgreich. Die lästigen Insekten kannst du übrigens mit ganz einfachen Hausmitteln vertreiben - und so reagierst du, wenn du doch einmal gestochen wirst.
Anders als Zecken und Wespen sieht Jochen Krauß viele Vogelarten als "Klimawandelverlierer". Unter anderem Kurzstreckenflieger wie Stare und Kraniche bleiben länger in ihrer Heimatregion und fliegen nicht mehr ganz so weit in wärmere Gefilde. Und auch viele Singvögel haben durch den veränderten Wetter-Rhythmus ein anderes Zug- und Brutverhalten.
Das kann laut Krauß unter anderem für den Kuckuck ein Problem werden: "Viele seiner Wirte, einige Singvogelarten, fliegen gar nicht mehr in den Süden oder sie kommen aus dem Süden wieder früher zurück. Wenn der Kuckuck dann relativ spät im Jahr wieder zurückkommt, kann es sein, dass die Singvögel bereits ihre Eier gelegt haben und er keine Wirte mehr findet."
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