In einem Keller der Uni Tübingen hat man gefährliche Spinnen aus Südamerika entdeckt. Wie sie nach Tübingen kamen, ist ein Rätsel. Liegt es an einer bestimmten Vorliebe der Achtbeiner?
Im Keller des Hörsaalzentrums Morgenstelle der Universität Tübingen wurde vor mehr als eine Woche eine Chilenische Einsiedlerspinne (Loxosceles laeta) entdeckt. Das teilte die Hochschule auf ihrem Instagram-Profil mit. Inzwischen habe man auch in weiteren Bereichen der Uni Exemplare des südamerikanischen Achtbeiners gefunden. Das berichtete am Mittwoch die Deutsche Presseagentur (dpa).
Die Universität informierte die Nutzerinnen und Nutzer des betroffenen Bereichs und leitete umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung der Spinne ein. Nach Auskunft der Universität werden Klebefallen an den Fundorten ausgelegt. "Das hilft erst einmal bei der Beobachtung der Spinnen", so die Universität später gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Sollte man eine ganz gewöhnliche Spinne im Haus haben, helfen oft ganz einfache Tricks, um sie wieder loszuwerden.
Gefährliche Spinne wohnt in Uni-Keller - Biss kann zu Nekrosen führen
Dr. Hubert Höfer, Leiter des Referats Zoologie am Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe, identifizierte die Spinne und zeigte sich erstaunt über den Fund. "Die Art wird häufig verschleppt und ist mittlerweile in vielen Ländern außerhalb Südamerikas nachgewiesen" erklärte der Forscher im Instagram-Post der Uni.
Die Spinne lebt laut der Uni oft in Gebäuden und kann durch den internationalen Handel in andere Regionen gelangen. Woher das Exemplar in Tübingen stammt, bleibt jedoch unklar. Bisher war die Art in Europa nur aus Helsinki bekannt. Laut Höfer gibt es keine Hinweise auf eine Ausbreitung der Spinne in Deutschland, da sie in fremden Klimazonen nur ein geringes Ausbreitungspotenzial habe.
Ähnlich wie die Zitterspinne in Deutschland sei die Loxosceles laeta in einigen Ländern Südamerikas häufiger Gast in Haushalten. "Dort lebt sie dicht mit dem Menschen zusammen. Eine Gefahr geht von der Spinne vor allem dann aus, wenn sie sich in herumliegender Kleidung versteckt, die dann angelegt wird", hieß es in einer Mitteilung der Uni. Laut Höfer ist es wahrscheinlich, dass Exemplare der Spinnenart zwischen den Fundorten innerhalb der Uni "verschleppt" wurden. Dies könne geschehen, wenn etwa eine Kiste samt Spinne als blindem Passagier innerhalb der Universität verschickt wird.
Giftige Spinne oft in Universitäten zu Gast - "auffällig"
Außerhalb ihrer Heimat wurde die Spinnen-Art schon an mehreren Orten auf der ganzen Welt nachgewiesen. "Auffällig ist, dass die Spinne häufig in Universitäten Heimat findet", teilte die Uni Tübingen mit. In Europa lebe eine Population der Einsiedlerspinne seit den 1960er Jahren in einem Museumsgebäude der Universität in Helsinki. Fast genauso lange sei sie bereits im Museum of Comparative Zoology der Harvard University in Cambridge, Massachusetts (USA), zu Hause.
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