Pom-Bär, Philadelphia und Co.: Diese 5 Lebensmittel sind laut Foodwatch dreiste Mogelpackungen

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Foodwatch deckt Lügen einiger Lebensmittelhersteller auf
Zweimal findet sich der Hersteller Mondelez auf der Liste.
Foodwatch deckt Lügen einiger Lebensmittelhersteller auf
Fabian Sommer/Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Ganz offensichtlich wird in der Werbung getrickst und übertrieben. Der Verbraucherschutzverein Foodwatch hat die Spitze des Eisbergs der Werbelügen aufgedeckt und in einer Liste präsentiert.

Foodwatch ist ein unabhängiger Verbraucherschutzverein und hat auch in diesem Jahr wieder die fünf größten Mogelpackungen der deutschen Supermärkte vorgestellt - laut Foodwatch die "Spitze des Eisbergs". Als Mogelpackungen qualifizieren sich dabei die Lebensmittel mit dem schlechtesten Preis-Leistungs-Verhältnis.

"Gerade in Zeiten, in denen die Menschen beim Einkauf ohnehin schon kräftig zur Kasse gebeten werden, sind überteuerte Werbelügen besonders unverschämt", sagte Rauna Bindewald von Foodwatch dem Spiegel. Verbraucher hätten "bei der Vielzahl der Täuschungstricks im Supermarkt kaum eine Chance, den Durchblick zu behalten".

Mogelpackungen laut Foodwatch: Diese Lebensmittel haben das mieseste Preis-Leistungs-Verhältnis

Zu den fünf Mogelpackungen gehört ein Produkt der Firma Mondelez: Philadelphia mit Ziegenkäse & Rosmarin. "Tatsächlich enthält der 'Philadelphia mit Ziegenkäse & Rosmarin' gerade einmal drei Prozent Ziegenfrischkäse", berichtet Foodwatch. Der Anteil an Ziegenmilch wird allerdings auf der Produktverpackung nicht einmal angegeben - und das, wo doch eine Ziege und eine Ziegenrolle auf dem Frischkäse-Deckel zu sehen ist.

Ein weiteres Produkt von Mondelez hat es in die Aufzählung geschafft: Die Bake Rolls von Tuc. Der Preis für eine Packung ist von 1,39 Euro auf 1,99 Euro gestiegen. Obendrein hat Mondelez den Inhalt von 250 Gramm auf 150 Gramm vermindert. Den Verbrauchenden fällt das nicht gleich auf, da auch der Hersteller der Bake Rolls zuvor ein anderer war, als Tuc.

Die nächste Mogelpackung ist eine Gesundheitslüge der Firma Intersnack Deutschland: Die Pom-Bär Ofen Minis. Direkt auf der Packung wirbt der Hersteller mit "50 Prozent weniger fett". So klingt der Snack erstmal wie eine gute Alternative zu herkömmlichen Pom-Bären oder anderen Knabbereien. Doch der Schein trügt extrem - die Chips enthalten nämlich die sechsfache Menge an Zucker, verglichen mit dem Original. "Nach den Empfehlungen der WHO dürfte das Produkt gar nicht erst an Kinder beworben werden", so Foodwatch.

Auch auf der Liste: Das 3 Bears Porridge der Marke 3 Bears. Foodwatch meint hiermit die Sorte, ohne eine bestimmte Geschmacksrichtung. Denn entgegen der Sorten wie "Apfel-Zimt" oder "Mohnige Banane", enthält die "geheime Mischung aus Vollkornhaferflocken. Garantiert ohne zugesetzten Zucker oder künstliche Zusätze" nichts anderes, als klassische Haferflocken.

Das 3 Bears Porridge kostet 3,99 Euro für 400 Gramm. Hingegen kostet eine 500-Gramm-Packung Haferflocken einer Supermarkt-Eigenmarke lediglich 79 Cent oder etwas mehr.

Geschummelt und getrickst: Foodwatch deckt fünf Werbelügen auf

Eine weitere Lebensmittel-Lüge erzählt die Yfood Labs GmbH über ihre Trinkmahlzeit "Yfood". "Bewusste Ernährung" sei damit "ganz einfach", preist der Hersteller seine Produkte an. Yfood sei durchweg "convenient, gesund, lecker und nachhaltig" und habe ein "vollwertiges Nährstoffprofil". Foodwatch hat folgendes dazu zu sagen: "Der Preis von 3,99 Euro ist ziemlich happig für Milch mit Wasser und ein paar zugesetzten Vitaminen, Mineralien und Süßstoff."

Als Beispiel führt der Verbraucherschutzverein die Serie "Classic Drinks" an, die zu großen Teilen aus fettarmer Milch, Wasser und Zusätzen bestehen. Für die Trinkmahlzeit zahlt man 7,98 Euro pro Liter, wohin gegen fettarme Bio-Milch lediglich 1,25 Euro kostet.