Bis 2020 plant die Gesellschaft, zu den zehn größten Messen der Welt zu gehören. Selbstvertrauen gibt den Nürnbergern das vergangene Jahr - ein Jahr vieler Rekorde.
Geschäftsführer Roland Fleck zog Parallelen zum Wein. Verglichen mit einem guten Tropfen könne das Jahr 2012 für die Nürnberg-Messe als "ein Spitzenjahrgang" bezeichnet werden. Und in der Tat: Das, was er und sein Kollege Peter Ottmann den versammelten Medienvertretern gestern im Nürnberger Messezentrum präsentieren konnten, waren beeindruckende Zahlen.
Rekorde sind für die Nürnberg-Messe nichts Ungewöhnliches. Regelmäßig hatten die Verantwortlichen Umsatzzuwächse vermeldet. Zuletzt im aufgrund des zweijährigen Veranstaltungsrhythmus vergleichbaren Jahr 2010. Doch diesmal konnten die Messebetreiber noch eins draufsetzen. 236 Millionen Euro Umsatz, das waren dann doch gleich satte 15 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2010.
Schulden abgebaut Auch unter dem Strich blieb genug übrig, um für strahlende Gesichter zu sorgen.
Mit 10,1 Millionen Euro gab es erstmals einen zweistelligen Konzerngewinn. So konnte laut Fleck nicht nur die Eigenkapitalquote auf rund 38 Prozent angehoben werden. "Wir konnten die Schulden abbauen", berichtete Fleck. Betrugen die Bankverbindlichkeiten im Jahr 2011 noch 146 Millionen Euro, so lag der Schuldenstand der investitionsfreudigen Nürnberger Messegesellschaft zum Jahresende bei 136 Millionen Euro. Der Abbau der Schulden bleibe dezidiertes Ziel, sagte Fleck. Nicht abgebaut wurde dagegen die Zahl der Beschäftigten. Im Gegenteil. Arbeiteten vor fünf Jahren noch rund 300 Menschen für die Nürnberg-Messe, so sind mittlerweile schon 545 Mitarbeiter für die Gesellschaft tätig. Vor allem das Auslandsgeschäft wächst stetig. Erst im Frühjahr hatte die Messe in Indien die fünfte Auslandstochtergesellschaft gegründet.
Das Ausland habe mit zehn Prozent einen "respektablen Anteil zum Rekordumsatz" geleistet, sagte Fleck.
29 400 Aussteller haben sich 2012 auf dem Messegelände im Süden Nürnbergs und den Nürnberger Plattformen im Ausland präsentiert - so viel wie nie zuvor. Stolz sind die Nürnberger auch auf einen weiteren Rekord: mit mehr als 990 000 Quadratmetern stieg die Zahl der verkauften Fläche. Lediglich die Besucherzahlen sind relativ stabil geblieben. Mit 1,36 Millionen Menschen liegt die Nürnberg-Messe 2012 im Schnitt der vergangenen 15 Jahre.
Auf Platz 6 in Deutschland Vorgeschoben haben sich die Nürnberger mit ihren jüngsten Umsatzzahlen aber im Ranking der Messeplätze. Weltweit liegt die Nürnberg-Messe nun an 13.
Stelle, in Deutschland zog man an Köln vorbei auf Platz 6.
Dass man sich in Nürnberg damit nicht zufrieden gibt, daran ließ Geschäftsführer Peter Ottmann keinen Zweifel. "Wir wollen unter die Top 5 in Deutschland und zu den zehn größten Messegesellschaften weltweit gehören", sagte er und gab als Umsatzziel bis 2020 eine Steigerung auf 300 Millionen Euro aus. Vor allem im Geschäftsfeld International soll sich der Umsatz nach den Plänen der Geschäftsführer mehr als verdoppeln.
2013 wird es aber zunächst einen Rückgang bei den Umsätzen geben. Das ist in Nürnberg so bei ungeraden Jahren, finden doch einige wichtige Messen nur im Zwei-Jahre-Rhythmus statt. Nichtsdestotrotz erwarten Ottmann und Fleck einen Umsatz in Höhe von rund 180 Millionen Euro. Immer noch der dritthöchste der Firmengeschichte.