Nach dem doppelten Polizistenmord bei Kusel Ende Januar, hat die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern, nach weitreichenden Ermittlungen, Anklage gegen den 38-Jährigen wegen Mordes erhoben. Zudem kamen neue Details ans Licht.
- Mord zweier Polizisten bei Kusel im Januar
- 38-Jähriger wegen Mordes angeklagt - Komplize steht wegen Wilderei vor dem Richter
- Dritter, bisher nicht bekannter Schuss mit der Schrotflinte
Nach dem Mord an zwei Polizeibeamte bei Kusel, hat die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern nun gegen den 38-Jährigen Anklage wegen Mordes zum Schwurgericht in Kaiserslautern erhoben. Das erklärte die Staatsanwaltschaft am Dienstag (10. Mai 2022).
Polizisten-Mord in Kusel: 38-Jähriger allein verantwortlich
In einer aktuellen Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern heißt es, dass die Ermittlungen bestätigt hätten, dass der 38-Jährige allein verantwortlich für die tödlichen Schüsse auf die Polizeibeamten war. Das Verfahren gegen den inzwischen 33-Jährigen, soweit es den Vorwurf des Mordes betraf, hätte die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern mittlerweile eingestellt.
Nach dem Ergebnis der Ermittlungen wird dem 38-Jährigen neben den bisher bekannten Schüssen ein weiterer, dritter Schuss mit der Schrotflinte zu Last gelegt. Der Tathergang stelle sich demnach wie folgt dar: Den ersten Schuss gab der 38-Jährige nach dem Vorwurf der Anklage überraschend aus der Schrotflinte aus kurzer Entfernung auf den Kopf der Polizeibeamtin ab, die dadurch schwerverletzt und bewusstlos auf die Straße stürzte, sodass der 38-Jährige davon ausging, dass sie tot war.
Den zweiten Schuss gab er ebenfalls aus der Schrotflinte aus größerer Entfernung auf den männlichen Polizeibeamten ab, den er am Gesäß traf. Der Polizeibeamte schoss zur Verteidigung mit seiner Dienstpistole. Der 38-Jährige schoss dreimal mit einem Jagdgewehr auf den Polizeibeamten und verletzte ihn jedes Mal schwer. Ein letzter Schuss traf den Polizeibeamten am Kopf und war tödlich.
Anklage gegen 38-Jährigen: Dritter Schuss mit der Schrotflinte auf die noch lebende Polizeibeamtin
Als der 38-Jährige dann die auf der Straße liegende Polizeibeamtin nach für ihn kompromittierenden Notizen durchsuchte, bemerkte er, nach dem Ergebnis der Ermittlungen, dass sie noch lebte und gab mit der Schrotflinte einen weiteren Schuss auf ihren Kopf ab.
In rechtlicher Hinsicht werfe die Staatsanwaltschaft ihm deshalb einen versuchten Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung sowie zwei weitere vollendete Morde vor, zusätzlich Widerstand und tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte.