"Verhöhnung der Wähler": Habeck will Kanzlerkandidat werden - und wird von Söder attackiert

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Habeck will Kanzlerkandidat werden - und wird von Söder attackiert: "Verhöhnung der Wähler"
Robert Habeck will trotz niedriger Umfragewerte als Kanzlerkandidat für die Grünen ins Rennen gehen.
Habeck will Kanzlerkandidat werden - und wird von Söder attackiert: "Verhöhnung der Wähler"
Elias Keilhauer/Robert Habeck/Bündnis 90/Die Grünen/dpa

Robert Habeck verkündet seine Kanzlerkandidatur für die Grünen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kritisiert ihn heftig dafür.

Robert Habeck hat seine Kanzlerkandidatur für die Grünen bekannt gegeben. Dafür erhielt er heftige Kritik vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). In einem Instagram-Video erklärte Habeck am Freitag: "Ich bewerbe mich als Kandidat von den Grünen - für die Menschen in Deutschland."

"Wenn Sie wollen, auch als Kanzler. Aber das ist nicht meine, das ist Ihre Entscheidung. Nur Sie können das entscheiden", so Habeck weiter. Seit Donnerstag nutzt Habeck die sozialen Medien wieder als Parteipolitiker, nachdem er zuvor als Bundeswirtschaftsminister mit von Amtsmitarbeitern betreuten Konten dort vertreten war. Für den Wahlkampf darf er nun keine staatlichen Mittel mehr verwenden.

Söder schießt gegen Habeck: "verantwortlich für das ökonomische Desaster"

Habeck ist der Ansicht, dass sich die politische Lage im Land nach dem Bruch der Ampel-Koalition rasch ändern wird. Angesprochen auf seine Chancen für eine Kanzlerkandidatur sagte er in den ARD-"Tagesthemen": "Und dann ist alles möglich in alle Richtungen." Er sei bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen, sei sich jedoch auch der schlechten Ausgangslage bewusst.

Vertrauen müsse er sich erst wieder erarbeiten. Habeck sieht seine Kanzlerkandidatur als eine Möglichkeit für die Bürger: "Ob es angenommen wird oder nicht, ob daraus eine ernsthafte Kandidatur auch für das Kanzleramt wird, liegt nicht an mir zu entscheiden, sondern das liegt an den Menschen." Die Entscheidung der Grünen, in der aktuellen Lage einen Kanzlerkandidaten zu stellen, stößt bei der CSU auf Unverständnis.

"Dass der grüne Wirtschaftsminister, der verantwortlich für das ökonomische Desaster und Abrutschen der Industrie ist, sich zum Kanzlerkandidaten erklärt, ist geradezu eine Verhöhnung der Wählerinnen und Wähler," sagte CSU-Chef Markus Söder in der Bild am Sonntag. "So sieht Demut nicht aus." Zudem schloss Söder eine zukünftige Koalition mit Mitgliedern und ehemaligen Ministern der gescheiterten Ampelkoalition aus: "Keiner von denen, die dieses Scheitern verursacht haben, kann in einer neuen Bundesregierung dabei sein."

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