- 2020 wärmstes Jahr in Europa seit Beginn der Wetteraufzeichnungen
- Klimaforscher mit Mahnung: "Bemühungen gegen Klimaerwärmung beschleunigen"
- So wird der Sommer 2021: Meteorologe Dominik Jung gibt erste Vorhersage ab
- Aktueller Trend deutet auf "Extremsommer" hin
Der Sommer 2021 in Deutschland könnte abermals ein extremer werden. Diplom-Meteorologe Dominik Jung geht von einem sehr trockenen Sommer mit extremen Hitzewellen über mehrere Tage aus. Es könnte ähnlich heiß wie im vergangenen Jahr werden.
Extreme Wärme: 2020 heißestes Jahr aller Zeiten in Europa
Das Jahr 2020 war in Europa das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das teilte der europäische Klimawandeldienst Copernicus (C3S) in seinem European State of the Climate Report am Donnerstag in London mit. Auch wenn es im vergangenen Sommer weniger extreme Hitzewellen gab als in den vorherigen Jahren, stieg der Temperaturdurchschnitt insgesamt. Herbst und Winter waren auf dem europäischen Kontinent nie wärmer als im Jahr 2020. Der Winter lag sogar um 3,4 Grad Celsius über dem Durchschnitt der drei Jahrzehnte von 1980 und 2010. Besonders warm war es im Nordosten Europas.
C3S-Direktor Carlo Buontempo mahnte zur Eile im Kampf gegen die Klimaerwärmung: "Wir müssen unsere Bemühungen beschleunigen, um zukünftige Risiken zu minimieren", erklärte er. Auch global zeigt die Temperaturkurve nach oben: 2020 war laut dem Bericht weltweit eines der drei wärmsten aller bisher erfassten Jahre. Besonders besorgniserregend schreitet die Erwärmung in der sibirischen Arktis voran. Dort lagen die Temperaturen teilweise 6 Grad höher als im Referenzzeitraum. Der weltweite 5-Jahres-Durchschnitt hat demnach mit 1,2 Grad über dem vorindustriellen Wert von 1850 bis 1900 einen neuen Höchststand erreicht.
Die Sommerprognose 2021: Aktueller Trend lässt "extremen Sommer" erwarten
Der April 2021 ist aktuell trüb, kalt und war unerwartet "schneelastig". "Wir erleben derzeit einen recht lang gezogenen Spätwinter. Das ist ungewöhnlich", sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Q.met. In einer umfangreichen Analyse des Jahres 2021 bis Mitte April hat der Wetterexperte einen Trend erkannt. Jung wagt eine erste Sommerprognose - und die sieht kritisch aus. Uns könnte ein extrem heißer Sommer bevorstehen.
Das Aprilwetter und unser Gefühl täuscht uns nicht. "Der Monat ist sogar um rund 1 Grad kälter als im langjährigen Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990", analysiert der Meteorologe die aktuelle Lage. Aber: Es fällt kaum Niederschlag. Zwar gebe es immer wieder Schneeregen-, Schnee- oder Regenschauer, aber das sei viel zu wenig. Jung ist sich sicher: "Eine neue Trockenheit deutet sich an." Und das lässt wieder einen extremen Sommer erwarten.
Schaut man genauer hin, dann folgten Februar und März einem Muster: "Beide Monate starteten jeweils deutlich zu kalt beziehungsweise kühl. Doch dann kam jeweils die letzte Woche mit Rekordwerten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.", so Jung.
Im Februar lag die Höchsttemperatur in Deutschland bei 22 Grad, im März bei 27,2 Grad. Laut Meteorologe Jung war es die höchste je gemessene März-Temperatur in Deutschland.
Meteorologe: "Von einem Wetterextrem in das andere"
"Das Wetter schwankt von einem Extrem ins andere. Genau das haben uns Klimaforscher als Auswirkungen des Klimawandels immer prophezeit", ordnet Jung diese Entwicklung ein. Und baut darauf seine Sommerprognose auf.