Merz soll die Union im kommenden Jahr zurück in die Regierung führen - vier Jahre nach ihrem Desaster bei der Bundestagswahl 2021 und dem Machtverlust nach 16 Jahren CDU-Kanzlerin Angela Merkel.
Nach monatelangen Spekulationen ist es endlich klar, wer die Unionsparteien in den Wahlkampf führen wird: Friedrich Merz. Mehrere Nachrichtenagenturen berichten dies übereinstimmend unter Bezug auf Parteikreise.
Friedrich Merz, der sowohl als Parteivorsitzender als auch als Chef der Unionsfraktion gilt, wurde stets als der Favorit gehandelt. Doch auch Markus Söder ließ zuletzt wieder durchblicken, dass er bereit wäre, die Spitzenkandidatur zu übernehmen.
Merz seit 2022 CDU-Vorsitzender
Merz war im Januar 2022 im dritten Anlauf zum CDU-Vorsitzenden gewählt worden. Der Sauerländer wurde damals der dritte CDU-Chef innerhalb von gut drei Jahren, nachdem Merkel 2018 angekündigt hatte, sich nach 18 Jahren vom Parteivorsitz zurückzuziehen. Merz einte seitdem die von der Wahlniederlage 2021 geschockte CDU und gab ihr mit einem modernisierten Grundsatzprogramm neues inhaltliches Profil.
Bei zwei früheren Anläufen hatte der Wirtschaftsexperte im Dezember 2018 gegen Annegret Kramp-Karrenbauer und im Januar 2021 gegen den später gescheiterten Kanzlerkandidaten Armin Laschet verloren.
Im Mai war Merz von einem Parteitag mit annähernd 90 Prozent als Vorsitzender bestätigt worden.
Wüst gibt klein bei
Am Montag hatte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst mitgeteilt, dass er momentan nicht als Kanzlerkandidat zur Verfügung stehe. Gleichzeitig bekundete er seine Unterstützung für den CDU-Vorsitzenden. Als Vorsitzender des größten Landesverbands der Partei genießt Wüst beträchtlichen Einfluss.
Markus Söder und der damalige CDU-Vorsitzende Armin Laschet lieferten sich im Jahr 2021 einen erbitterten Streit um die Kanzlerkandidatur. Obwohl Laschet schließlich als Kandidat feststand, sorgte Söder immer wieder durch Sticheleien und Querschüsse für Unruhe im Wahlkampf.