Der Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat gerade erst begonnen. Ein besonders wirksames Hilfsmittel könnte das Smartphone sein. Wir haben unser Handy fast immer dabei – mit diesen Daten kann das Virus eingeschränkt werden. Anonym, datenschutzrechtlich geprüft und freiwillig soll das ablaufen. Wie funktioniert das?
Besonders wichtig im Kampf gegen das Coronavirus ist es, Infektionsketten zu erkennen. Nur so kann eine weitere Ausbreitung eingeschränkt und verlangsamt werden. Eine schwierige Aufgabe – aber ein Alltagsgegenstand könnte die Lösung sein: unser Smartphone. Mittels einer App sollen Virenverbreitungswege erkannt und beendet werden. An manchen Orten hat das bereits funktioniert.
Die Idee hinter der App ist folgende: Jeder Smartphone-Nutzer soll freiwillig seinen Aufenthaltsort teilen, womit dann abgeglichen werden kann, wer in der Nähe war. Sobald dann eine Person positiv auf das Coronavirus getestet wurde, können alle Kontaktpersonen benachrichtigt werden und sich in Quarantäne begeben. Und das anonym.
Wie funktioniert das Corona-App-System?
Zu Beginn der Diskussion um eine Corona-App standen zwei verschiedene Vorgehensweisen der Datenerfassung zur Diskussion: die Erfassung der GPS-Daten oder eine Variante mit Bluetooth. Beide sind sehr genau, aber liefern unterschiedliche Daten. Mit der ersten Variante, also mittels den GPS-Daten, können komplette Bewegungsprofile und Aufenthaltsorte von Menschen nachvollzogen werden.
Dieses umfassende Tracking ruft sicherlich in vielen Menschen ein unangenehmes Gefühl der Überwachung hervor. Ein Grund dafür, die Bluetooth-Variante zu wählen. Denn hier kommunizieren lediglich die Handys in der näheren Umgebung anonym miteinander – wenn man die App installiert hat. Diese Daten werden dann bis zu zwei Wochen gespeichert.
Das System basiert auf Freiwilligkeit - dies hat auch der bayrische Ministerpräsident Söder mehrfach in seiner Rede betont. Jeder kann sich die App freiwillig herunterladen, freiwillig den anonymen Datenaustausch mit anderen Smartphones zulassen und letztendlich freiwillig einen positiven Test melden. Denn sobald eine Person positiv auf das Virus getestet wurde, kann man das Ergebnis in der App melden. Alle Kontaktpersonen werden dann informiert.
Experten halten die Corona-App für eine gute Lösung
Angenommen, man hatte nun Kontakt mit einem Infizierten, soll man sich sofort in Quarantäne begeben, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Denn das große Problem bei Corona: Infizierte müssen keine Symptome zeigen, können aber trotzdem andere anstecken. Bisher ist es daher kaum möglich, Infektionsketten nachzuvollziehen – die App soll das ändern.