Nachdem eine Twitter-Userin in einem Beitrag ein Foto über Inhalte einer Maßnahme der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht hatte, folgte breite Empörung im Netz. Gegenüber dem "Stern" bezog die Arbeitsagentur Stellung zum Vorfall.
Grundschulaufgaben für Hartz-IV-Empfängerin: Die Agentur für Arbeit verpflichtet Empfänger von Hartz-IV regelmäßig zu "Maßnahmen". Eine dieser Maßnahmen, die auch "Fortbildungen" genannt werden, sorgte zuletzt in sozialen Netzwerken für Empörung. Die Tochter einer arbeitslosen Frau machte eine Aufgabenstellung der Arbeitsagentur öffentlich.
Der Inhalt: ein Test, der sich auf dem Niveau der Grundschule bewegt. Die Betroffenen sollen dabei (wie im Twitter-Post zu sehen) Bilder mit den zugehörigen Wörtern zu beschriften. Zu sehen sind unter anderem eine Katze und eine Mütze. Im weiteren Testverlauf soll beantwortet werden, welches Wort mit "tz" geschrieben wird - die Lösung: Katze. Anschließend sollen weitere Wörter aufgezählt werden, die ein "tz" enthalten.
Hartz-IV-Aufgabe: Für Twitter-Userin "pure Erniedrigung"
Die Twitter-Userin "Mila", deren Mutter wohl Teil dieser Arbeitsamt-"Fortbildung" ist, nennt die Maßnahme "pure Erniedrigung erwachsener Menschen". Bleibe man der Maßnahme fern, drohen Sanktionen, so "Mila".
Breite Zustimmung im Internet: Mutter von "Mila" wohl kein Einzelfall
Der Twitter-Post wurde Tausendfach geteilt. Hunderte User kommentierten ihn. Der Tenor: Das ist kein Einzelfall, sondern die Regel.
Die Huffington Post veröffentlichte in diesem Zusammenhang die Geschichte einer arbeitslosen Dame: Die Frau ist demnach 44 Jahre alt, alleinerziehende Mutter und seit rund 20 Jahren arbeitslos. Vom Arbeitsamt fühle sie sich behandelt als wäre sie "ein dummer Hartzer, kein Mensch", sagte sie im Interview.