Apps für den Spritpreis helfen nur bedingt

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Foto: Barbara Herbst
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Seit fünf Jahren sind die Preisänderungen an den Tankstellen für Autofahrer schnell ersichtlich. Die derzeitige Preisspirale nach oben wird dadurch nicht gestoppt.

Für manchen Autofahrer ist es der letzte Trost: Wenn schon die Spritpreise an den Tankstellen immer weiter steigen, dann wenigstens zum aktuell günstigsten Preis tanken. Möglich macht dies die sogenannte Markttransparenzstelle für Kraftstoffe. An diese müssen die Betreiber öffentlicher Tankstellen Preisänderungen melden, die sogleich Verbraucherinformationsdiensten zur Verfügung gestellt werden. Mithilfe von Spritpreis-Apps können Autofahrer dann über Smartphone, PC oder Navigationsgerät die aktuellen Kraftstoffpreise und die günstigsten Tankstellen in der Umgebung bzw. auf einer bestimmten Route ausfindig machen.

Studie: mehr Wettbewerb

Seit fünf Jahren gibt es inzwischen diese Möglichkeit. Ein solcher Anbieter ist zum Beispiel das in Heroldsberg (Landkreis Erlangen-Höchstadt) ansässige Onlineportal "clever-tanken.de", das nach dessen Angaben jeden Monat mehr als 16 Millionen Autofahrer nutzen. Doch sind die Spritpreise durch solche Portale tatsächlich gesunken? Die aktuelle Preisspirale nach oben können sie nicht aufhalten. Aber jedenfalls förderten sie den Wettbewerb an Tankstellen. Zu diesem Ergebnis kam im Sommer 2017 eine Studie des Düsseldorfer Instituts für Wettbewerbsökonomie unter Professor Justus Haucap. Demnach tanken die Autofahrer seit Einführung der Markttransparenzstelle deutlich mehr in sogenannten Preistälern. Vorher seien nur 29 Prozent aller Benzinmengen an der Tankstelle zu den zehn Prozent günstigsten Preisen getankt worden, danach 37 Prozent.

Preise schwanken noch mehr

Kritisiert werden die Spritpreis-Apps vom Bundesverband freier Tankstellen (bft). Ziel sei es gewesen, Preisschwankungen zu minimieren. Stattdessen sei das Gegenteil eingetreten. Dies schwäche die freien Tankstellen in ihrer Konkurrenzsituation mit den Großen der Branche.