Sonntagsfrage: CSU so gut wie zuletzt im Januar 2014
Die große Unterstützung für Staatsregierung und Ministerpräsident spiegelt sich auch in der politischen Stimmung. Die CSU legt in der Sonntagsfrage im Vergleich zum Januar um 13 Punkte auf 49 Prozent zu. Sie erreicht damit einen Wählerrückhalt wie zuletzt im Januar 2014. Allen anderen Parteien fällt es schwer, sich in der Corona-Krise zu profilieren – auch dem kleineren Koalitionspartner.
Die Freien Wähler hätten mit einem Minus von zwei Punkten gegenüber Januar aktuell 8 Prozent in Aussicht. Noch deutlicher verlieren die Grünen, die mit 17 Prozent ihren Rekordwert aus dem Januar deutlich verfehlen würden (-8). Auch die AfD muss Einbußen hinnehmen und fällt auf derzeit 6 Prozent (-4), das ist der niedrigste Wert im BayernTrend seit Januar 2015.
Verbessern könnte sich hingegen die SPD, die mit 10 Prozent (+3) erstmals seit Oktober 2018 wieder im zweistelligen Bereich landet. Die Linke würde unverändert zum Januar mit 3 Prozent an der Mandatsschwelle scheitern. Alle anderen Parteien kämen zusammen auf 7 Prozent, darunter auch die FDP. Ein genauer Wert lässt sich für die Liberalen aus statistischen Gründen nicht ausweisen, weil sie unter 3 Prozent liegen. Damit bestätigt Bayern den Bundestrend, auch im aktuellen ARD DeutschlandTrend kommt die FDP nur auf 5 Prozent. Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den späteren Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Die Wähler legen sich immer mehr kurzfristig vor einer Wahl fest.
Sorgenmonitor: Knapp drei Viertel fürchten um die ökonomische Lage im Land
71 Prozent der Bürger sorgen sich, dass die Auswirkungen der Pandemie die wirtschaftliche Situation in Bayern verschlechtern wird.
Um die persönliche wirtschaftliche Lage macht sich die Mehrheit der Bayern aber noch keine ernsthaften Sorgen. Nur drei von zehn (30 Prozent) befürchten, dass sich ihre persönliche wirtschaftliche Lage in Folge der Corona-Krise verschlechtern wird.
Dabei ist die Sorge vor den Auswirkungen auf die eigene ökonomische Situation unter Bürgern im erwerbsfähigen Alter bis 64 Jahre wie erwartet weiter verbreitet als unter älteren. Den Verlust des Arbeitsplatzes befürchtet aktuell jeder Achte (12 Prozent), ebenso viele äußern die Sorge, dass wichtige Güter des täglichen Bedarfs knapp werden könnten (12 Prozent).
Trotz des insgesamt großen Vertrauens in die Staatsregierung sind vier von zehn Bayern besorgt, dass Freiheitsrechte wegen der Pandemie längerfristig eingeschränkt sein könnten (38 Prozent).
Großes Vertrauen in das Gesundheitssystem
Aktuell sorgen sich 42 Prozent der Bürger in Bayern, dass sie selbst oder Mitglieder ihrer Familie sich mit dem Coronavirus infizieren könnten. Gleichzeitig ist das Vertrauen in das bayerische Gesundheitssystem hoch. Gut vier Fünftel (84 Prozent) haben sehr großes oder großes Vertrauen, dass die Gesundheitseinrichtungen und Ärzte in Bayern die Corona Epidemie bewältigen können. Damit fällt das Vertrauen in die medizinische Versorgung in Bayern noch etwas höher aus als in Deutschland insgesamt.
Dennoch bestehen bei drei von zehn Zweifel an den vorhandenen Behandlungskapazitäten. 34 Prozent verleihen ihrer Sorge Ausdruck, dass nicht jeder Erkrankte angemessen versorgt werden kann.
Studieninformationen
Für die Umfrage wurden von Infratest dimap im Zeitraum von 2. bis 6. April 2020 1003 Wahlberechtigte in Bayern telefonisch interviewt (Stichprobe: repräsentative Zufallsauswahl. Fehlertoleranz: 1,4 bis 3,1 Prozentpunkte.)