Leiche von vermisstem Bayer in Italien in Auto gefunden - Haftbefehl gegen Sohn erlassen

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Das Auto eines Vermissten aus dem Kreis Rosenheim wird in Süditalien gefunden. Im Kofferraum: Seine Leiche. Sein Sohn sitzt in Neapel unter Tatverdacht im Gefängnis.

Update vom 16.08.2024: Toter nach Leichenfund in Süditalien identifiziert

Nach dem Fund einer Leiche in Süditalien ist gegen den Sohn des Toten ein europäischer Haftbefehl erlassen worden. Derzeit liefen Abstimmungen dazu auf justizieller und behördlicher Ebene, um den Tatverdächtigen nach Deutschland auszuliefern, teilten Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft mit. Der 31 Jahre alte Mann und sein 60-jähriger Vater aus Raubling (Kreis Rosenheim) wurden am Montagabend (12. August 2024) von Verwandten als vermisst gemeldet.

Die Ermittler gingen rasch von einem Verbrechen aus, da Zeugen laut Polizeiangaben von verdächtigen Geräuschen in der gemeinsamen Wohnung von Vater und Sohn berichtet hätten. Auch die dort gesicherten Spuren ließen schließen, dass sich dort eine Gewalttat zugetragen habe - mit dem Sohn als mutmaßlichem Täter.

Einen Tag später informierte die Polizei nach einer erfolglosen Suchaktion die italienischen Behörden. Einem BR-Bericht zufolge hätten sich bei den Ermittlungen Hinweise darauf ergeben, dass sich das Auto des Vaters inzwischen in Italien befand. Noch am selben Tag wurde in Italien der Wagen des 60-Jährigen gefunden. In dem Kofferraum des Wagens habe seine Leiche gelegen, bestätigte ein Polizeisprecher gegenüber inFranken.de. Der 31 Jahre alte Sohn wurde von den italienischen Behörden als dringend tatverdächtig in Pomigliano d'Arco festgenommen. Italienischen Medien zufolge hatte er versucht, in mehrere Wohnungen einzudringen.

Leiche weist Gewalt- und Schnittverletzungen auf

Der Leichnam des 60_jährigen wies laut den bayerischen Ermittlern erhebliche Gewalt- und Schnittverletzungen auf. Um die genaue Todesursache festzustellen, sei eine Obduktion in Italien geplant. Ermittler der Kripo Rosenheim wollen nächste Woche nach Süditalien reisen, um sich mit den dortigen Kollegen auszutauschen, an der Obduktion teilzunehmen und um genauere Informationen zu den Umständen vor Ort zu erhalten.

Wegen der Inhaftierung in Süditalien sei der 31-Jährige bisher nicht durch die Ermittler der Kripo Rosenheim vernommen worden. Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa sagte der 31-Jährige in einer ersten Befragung durch die italienische Polizei, dass er bei den Einbrüchen nichts gestohlen habe. Er habe aber keine Erklärung zum Fund der Leiche im Auto des Vaters geliefert, heißt es weiter. Er wurde in das Gefängnis Poggioreale in Neapel gebracht. 

Zum schnellen Fahndungserfolg hätten auch die guten Kontakte der Staatsanwaltschaft Traunstein in andere europäische Länder beigetragen, erläuterte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd. So sei es in Rekordzeit gelungen, über einen persönlich bekannten italienischen Staatsanwalt die süditalienischen Behörden zu informieren, die sofort tätig geworden seien. Die Ermittler hatten den Mann bereits in Italien vermutet. 

Polizei sucht nach Zeugen

Die Kriminalpolizei Rosenheim und die Staatsanwaltschaft Traunstein ermitteln nun wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts. Zunächst suchten die Ermittler nach Zeugen, die am Montagmorgen einen grauen Skoda mit dem Miesbacher Kennzeichen MB-HH 1020 oder einen Mann auf einem schwarz-silbernen Mountainbike in den Gegenden Raubling und Großholzhausen bemerkt haben.

Ursprungsmeldung vom 14.08.2024: Leiche in Italien in Auto gefunden - vermisster Bayer von Sohn getötet?

Grausige Entdeckung: Ein 60-jähriger Vermisster aus Raubling (Kreis Rosenheim) ist nach ersten Erkenntnissen in Süditalien tot in seinem Auto gefunden worden. Sein 31 Jahre alter Sohn wurde daraufhin von den italienischen Behörden als dringend tatverdächtig festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Beide waren am Montagabend (12. August 2024) als vermisst gemeldet worden. 

Bereits am Dienstagmittag informierte die Polizei die italienischen Behörden. Diese fanden den Wagen des 60-Jährigen, in dem eine männliche Leiche lag. Am Mittwoch war die Identifizierung zwar nicht vollständig abgeschlossen.

"Jedoch muss davon ausgegangen werden, dass es sich hier um den vermissten 60-jährigen Mann aus Raubling handelt", teilte die Polizei mit. Die Kriminalpolizei Rosenheim und die Staatsanwaltschaft Traunstein ermitteln nun wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts. Zunächst suchten die Ermittler nach Zeugen. ami/sbu/mit dpa

Vorschaubild: © Gregorio Borgia/AP/dpa