Auf den ersten Blick sehen sie wie gewöhnliche Parkscheiben aus. Die Scheiben, die die Stadt Germering verteilt hat, sind aber nicht zulässig. Das musste ein Bürger auf harte Tour erfahren.
Ein Werbegeschenk der Stadt Germering in Oberbayern sorgt für Wirbel. Tausendfach wurden Parkscheiben an die Bürger*innen verteilt - dabei sind diese gar nicht zulässig. Die Parkscheiben aus Pappe sehen auf den ersten Blick ganz normal aus, deswegen ist der Fehler vermutlich lange Zeit niemandem aufgefallen.
Das Problem: die Parkscheiben sind falsch herum bedruckt. "Die Scheibe ist wie eine Uhr im Uhrzeigersinn bedruckt, müsste aber andersherum sein", schreibt die Stadt Germering auf ihrer Internetseite. Anstatt 3-4-5 zeigt sie die Uhrzeiten also in der Reihenfolge 5-4-3 an. "Dadurch ist sie laut StVO ungültig", so die Stadt. Zuerst hatte die Lokalausgabe der "Süddeutschen Zeitung" über das "kleine Malheur" berichtet.
Stadt Germering verschenkt Parkscheiben - jetzt müssen alle entsorgt werden
In der Straßenverkehrsordnung (StVO) und einer zugehörigen DIN-Norm (DIN 1451 Teil 2) ist genau geregelt, wie Parkscheiben aussehen dürfen: blau, mit einem weißen, drehbaren Ziffernblatt und Markierungen für volle und halbe Stunden. Die Parkscheibe muss mindestens 15 Zentimeter hoch und elf Zentimeter breit sein. Sogar das Aussehen von Ziffern und Schrift ist in der Norm vorgegeben. Die Werbegeschenke der Stadt Germering sind damit ein Fall für die Tonne.
Alle Bürger*innen, die eine kostenlose Parkscheibe bekommen haben, werden dazu aufgerufen, sie zu entsorgen. Und das sind offenbar nicht gerade wenige. Laut einem Bericht der "Bild" hatte die Stadt 2014 5000 der Scheiben bestellt. "Wir haben seitdem weit mehr als die Hälfte verteilt", sagt eine Sprecherin der Stadt Germering der Zeitung.
Wer die Parkscheibe trotzdem weiter nutzt, riskiert damit ein Bußgeld. Auf diesem Wege ist der Zahlendreher überhaupt erst aufgefallen. "Vorige Woche sagte uns ein Bürger, dass er einen Strafzettel über 20 Euro bekommen hat, weil die Parkscheibe ungültig sei", so die Sprecherin. Ob der Mann der erste Bewohner ist, der wegen der Parkscheibe zur Kasse gebeten wurde, ist nicht bekannt.
Bei Parkscheiben gibt es aber noch weitere Dinge zu beachten: Hier findest du die häufigsten Fehler - und wie du einen Strafzettel vermeidest.
Wie immer in Deutschland alles zu tote geregelt u keinerlei Spielraum für irgendwelche Abweichungen☹️
Eigentlich geht es nur darum, eine Zeit festzulegen, wann man zu parken begonnen hat u nichts anderes.
Theoretisch könnte auch ein Zettel mit der Aufschrift "Parkbeginn 15:00 Uhr" ausreichen, da dies nichts anderes aussagt, als wenn ich die Parkscheibe auf 15:00 Uhr Stelle. Und in diesem Fall, mit der verkehrt herum gedruckten Parkscheibe, ist das ganze nur lächerlich ☹️ Typisch Deutschland halt.....
Ja, ist wieder mal wirklich typisch deutsch! Es gehören aber auch diejenigen dazu, die solche Hirnverbranntheiten durchsetzen und /oder sanktionieren!
Man könnte auch einfach mal drüber wegsehen! Aber: Gib´einem Deutschen einen Titel und einen Kittel und schon geht er frisch, fromm, fröhlich, frei ans Werk!
Es ist doch eigentlich egal, von welcher Seite man die Zeit einstellt.
Wir Deutschen sind schon ein selten dämliches Volk !
Vorschrift ist Vorschrift! Wo kämen wir denn hin, wenn jeder einfach ein x-beliebiges Stück Pappe hinter die Scheibe legen würde, auf dem die nächste halbe Stunde der Ankunftszeit steht? Anarchie! Chaos! Weltuntergang! Unsere Parkraumüberwachungsfachkräfte wüssten doch gar nicht, mit solchen nicht genormten Mitteilungen umzugehen...