Update vom 16.05.2023, 7 Uhr: Die Polizei ermittelt weltweit, um den Tod des Jungen zu klären
Knapp ein Jahr nach dem Fund des Leichnams eines Buben in der Donau in Oberbayern gibt es weiter keine Hinweise auf den Täter. Auch die Identität des Kindes ist immer noch unklar. "Wir arbeiten derzeit weltweit Vermisstenfälle ab und haben zugleich an dem Abschnitt des Donauradwegs, an dem der Junge vermutlich ins Wasser gelangt ist, Fahndungstafeln aufgestellt", sagt Andreas Aichele, Pressesprecher des Ingolstädter Polizeipräsidiums. Mit Hochdruck arbeite die Polizei noch immer an dem Fall. "Das ist für uns kein Cold Case - ganz im Gegenteil", sagt Aichele.
Ein Kanufahrer hatte den Leichnam am 19. Mai 2022 bei Großmehring östlich von Ingolstadt entdeckt und ihn an Land gebracht. Der Bub, dessen genaue Todesursache weiter unklar ist, war in Plastik eingewickelt und mithilfe eines Pflastersteins im Fluss versenkt worden. Es wird vermutet, dass der Bub umgebracht wurde.
Die Polizei geht davon aus, dass der Leichnam zwischen den Staustufen Ingolstadt und Vohburg ins Wasser geworfen wurde und dort mehrere Wochen lag. Die Kripo Ingolstadt setzte Spürhunde, Sonargeräte und Taucher ein und fahndete intensiv in der Region, um den Fall aufzuklären. Mehr als 100 Vermisstenfälle prüften die Beamten.
Das Bundeskriminalamt unterstützte in den vergangenen Monaten die Ermittlungen und suchte über Informationsbildschirme und Soziale Medien nach weiteren Informationen. Doch auch über 60 Hinweise nach einer Veröffentlichung des Falles in der ZDF-Fernsehsendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" brachten bislang nicht den erhofften Durchbruch.
Dass es sich bei dem Buben, dessen Gesicht im Herbst von der Gerichtsmedizin rekonstruiert worden ist, um ein Kind handelt, dass in Bayern in klassischen Familienverhältnissen gelebt hat, schließt die Polizei inzwischen "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" aus. "Wir wissen aber nicht, ob das Kind vorübergehend hier gewohnt hat, ohne dass es offiziell gemeldet wurde", sagt Aichele.
Bei einer Körpergröße von 110 Zentimetern wog das Kind laut Polizei lediglich 15 Kilogramm. Anzeichen von Verwahrlosung oder chronischer Unterernährung haben die Beamten dennoch nicht gefunden.
Update vom 05.01.2023, 15.30 Uhr: BKA weitet Fahndung nach Kinderleichenfund in Donau aus
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat am Donnerstag die Fahndung nach den Tätern im Fall einer in der Donau entdeckten Kinderleiche intensiviert. Wie die für die Ermittlungen zuständige Ingolstädter Kripo bereits angekündigt hatte, wurde der Fahndungsaufruf bundesweit auf digitalen Informationsbildschirmen, die beispielsweise in Bahnhöfen ansonsten Nachrichten oder Werbung verbreiten, gezeigt. Zudem nutzte das BKA soziale Netzwerke, um auf den Fall aufmerksam zu machen.
"Kinderleiche aus der Donau - Kriminalpolizei Ingolstadt und BKA bitten um Mithilfe", hieß es in den Aufrufen auf Facebook oder Twitter. Andere Behörden sowie weitere Nutzer verbreiteten die Fahndungsaufrufe dann ebenfalls weiter.
Der Leichnam des Jungen im Vorschulalter war im Mai 2022 in der Nähe von Ingolstadt entdeckt worden. Die Identität sowie die Todesursache sind bis heute unklar. Es wird vermutet, dass das Kind umgebracht wurde. Denn die Leiche war verpackt und mit einem Stein im Fluss versenkt worden. Der Körper lag bei der Entdeckung bereits eine längere Zeit, möglicherweise mehrere Monate, im Wasser.
Zahlreiche Männer und Frauen in den Netzwerken kommentierten den Aufruf und zeigten sich sehr betroffen. "Sehr traurige Nachrichten, sehr wütende Nachrichten, wir müssen zusammenarbeiten, um diese Kriminellen zu fangen", schrieb beispielsweise ein Facebook-Nutzer. Andere User stellten in den Kommentaren auch eigene Theorien zu möglichen Tätern auf: "Oh Gott, wie furchtbar! Da liegt es doch nahe, dass ein Elternteil oder beide Eltern die Täter sind."
Das sieht ein weiterer User ähnlich: "Da müssen sich doch Eltern melden. Das fällt doch auf, wenn mein Kind nicht mehr da ist. Außer die Eltern können aus bestimmten Gründen nicht sagen, dass das Kind fehlt ..." Oder: "Der Fall ist sowas von krass. Gegebenenfalls eine Entführung, was für ein Motiv hatte/n der/die Täter/innen? Hoffentlich musste der Kleine nicht so lange leiden. Ruhe in Frieden. Hoffentlich finden sie die/den Verantwortlichen, auch, wenn es Jahre dauert. Mord verjährt nicht!"
Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe gegründet. Doch ein Abgleich mit vermisst gemeldeten Kindern aus dem In- und Ausland blieb bislang erfolglos. Anfang Dezember 2022 wurde der Fall in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" vorgestellt. Nach der Fernsehfahndung gingen zwar mehr als 60 Hinweise ein, eine konkrete Spur ergab sich allerdings nicht. Da im Herbst eine spezialisierte Rechtsmedizinerin das Gesicht des unbekannten Buben rekonstruieren konnte, gibt es seit einigen Wochen ein Fahndungsfoto des Opfers.
Update vom 04.01.2023, 8.15 Uhr: Polizei will Identität des toten Jungen klären
Mehr als ein halbes Jahr nach der Entdeckung einer Kinderleiche in der Donau in Oberbayern setzt die Kriminalpolizei auf die Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt (BKA). Dadurch sollen ab diesen Donnerstag (5. Januar) bundesweit digitale Informationsbildschirme, die sonst unter anderem Werbung zeigen, auch für die Veröffentlichung eines Fahndungsplakats genutzt werden. Zudem will das BKA in den sozialen Netzwerken auf den Fall hinweisen. Auf diesem Weg sollen noch einmal alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, Hinweise auf den unbekannten Buben zu erhalten, erklärte Polizeisprecher Michael Graf vom Polizeipräsidium in Ingolstadt.
Der Leichnam des Jungen im Vorschulalter war im Mai 2022 von einem Kanufahrer an einer Staustufe bei Vohburg an der Donau im Landkreis Pfaffenhofen gefunden worden. Die Identität sowie die Todesursache sind bis heute unklar. Es wird vermutet, dass das Kind umgebracht wurde. Denn der tote Bub war verpackt und mit einem Stein im Fluss versenkt worden. Der Körper lag bei der Entdeckung bereits eine längere Zeit, möglicherweise mehrere Monate, im Wasser.
Im Herbst hatte eine spezialisierte Rechtsmedizinerin dann das Gesicht des unbekannten Buben rekonstruiert. Zudem konnten die Fahnder weitere Details zu dem Opfer veröffentlichen. Das Kind war demnach zwischen drei und sieben Jahren alt, 110 Zentimeter groß, etwa 15 Kilo schwer und hatte blaue Augen sowie dunkelblonde bis braune Haare.
Anfang Dezember wurde der Fall in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" vorgestellt. Nach der Fernsehfahndung gingen 63 Hinweise bei der Ermittlungsgruppe der Kripo ein. Es habe Hinweise zu vermissten Kindern aus Deutschland und dem benachbarten Ausland gegeben, erklärte Graf. Die Fälle seien meist aber schon bekannt gewesen und auch schon ausgeschlossen worden.
Es seien auch Hinweise dabei gewesen zu dem Stein, mit dem die Kinderleiche versenkt wurde. "Es ist leider noch nicht der große Durchbruch dabei", sagte Graf. Einzelne Hinweise müssten aber noch überprüft werden. Für Zeugenhinweise, die zur Klärung des Falls führen, hatte die Polizei eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.
Update vom 09.12.2022, 11.30 Uhr: Zahlreiche Hinweise nach "Aktenzeichen XY"
Nach der TV-Fahndung zu der Entdeckung einer Kinderleiche in der Donau bei Ingolstadt hat die Kriminalpolizei mehr als zwei Dutzend neue Hinweise bekommen. In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" am Mittwochabend war der Fall des unbekannten Buben vorgestellt worden, dessen Leiche im Mai verpackt und mit einem Stein beschwert in dem Fluss entdeckt wurde.
Insgesamt seien zunächst 27 Hinweise nach der Sendung gekommen, sagte ein Sprecher des Ingolstädter Polizeipräsidiums am Donnerstag. Diese Hinweise müssten nun erst einmal bewertet werden. Ein Anrufer hat nach seinen Angaben einen sehr konkreten Hinweis gegeben zu dem Pflasterstein, mit dem die Leiche in der Donau versenkt wurde.
In der Sendung wurde zunächst auch berichtet, dass es aufgrund der Gesichtsrekonstruktion des toten Jungen genaue Hinweise auf bestimmte Kinder mit Nennung möglicher Namen gegeben habe. Dies bestätigte der Polizeisprecher am Donnerstag allerdings so nicht. Die Kripo erklärte aber, es seien mehrere Anrufe zur möglichen Herkunft des Kindes eingegangen.
Der tote Bub lag bei der Entdeckung bereits eine längere Zeit, möglicherweise Monate, im Wasser. Wie das Kind umgekommen ist, war aufgrund des Zustands der Leiche bislang nicht feststellbar. Eine spezialisierte Gerichtsmedizinerin konnte schließlich aber das wahrscheinliche Gesicht des drei bis sieben Jahre alten Jungen darstellen.
Update vom 05.12.2022, 14.30 Uhr: Fall am Mittwoch bei "Aktenzeichen XY" im ZDF
In der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY... ungelöst wird an diesem Mittwoch (07.12.2022, 20.15 Uhr) der Kriminalfall einer aus der Donau geborgenen Kinderleiche behandelt. Der Junge im Vorschulalter war im Mai von einem Kanufahrer an einer Staustufe bei Vohburg an der Donau (Landkreis Pfaffenhofen) gefunden worden. Die Identität sowie die Todesursache des Kindes seien weiterhin ungeklärt, sagte eine Sprecherin der Polizei am Montag.
Der tote Bub war damals verpackt worden und lag bei der Entdeckung bereits eine längere Zeit - vermutlich mehrere Monate - im Wasser. Daraufhin hatten Beamte die Ufer der Donau im Raum Ingolstadt sowie den Fluss selbst abgesucht, jedoch ohne einen Hinweis auf den Täter zu finden.
Im November hatten Rechtsmediziner dann das Gesicht des unbekannten Buben rekonstruiert und konnte so weitere Details herausfinden: Das Kind war zwischen drei und sieben Jahren alt, 110 Zentimeter groß, etwa 15 Kilo schwer und hatte blaue Augen sowie dunkelblonde bis braune Haare.
Auch Details zu dem Stein, mit dem die Kinderleiche in der Donau versenkt wurde, hatte die Polizei veröffentlicht. Es handelt sich um einen 40 mal 20 mal 6 Zentimeter großen Pflasterstein, der unter dem Namen Diephaus, Typ "Natura Vigo", verkauft wird.
Die Ermittlungsgruppe der Ingolstädter Kripo hofft, durch die Veröffentlichung im Fernsehen einen Durchbruch zu erzielen. Ein Ingolstädter Ermittler wird den Fall im Studio vorstellen. Für Zeugenhinweise, die zur Klärung des Falls führen, wurde eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.
Update vom 18.11.2022, 15.30 Uhr: Gesicht von totem Bub rekonstruiert und Stein analysiert
Ein halbes Jahr nach der Entdeckung einer Kinderleiche in der Donau haben Rechtsmediziner das Gesicht des unbekannten Buben rekonstruiert. "Wissenschaftliche Erkenntnisse lassen fundierte Rückschlüsse, ausgehend von der individuellen Kopfform, auf das tatsächliche Aussehen zu Lebzeiten zu", berichtete die Kriminalpolizei am Freitag (18. November 2022).
Die Ermittlungsgruppe der Ingolstädter Kripo hofft nun, dadurch einen Durchbruch bei den Ermittlungen zu erzielen. Zudem wurde für Zeugenhinweise, die zur Klärung des Falls führen, eine hohe Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.
Am 19. Mai hatte ein Kanufahrer beim oberbayerischen Vohburg (Landkreis Pfaffenhofen/Ilm) den Leichnam des Jungen in dem Fluss entdeckt. Der tote Bub war verpackt und lag bereits eine längere Zeit - vermutlich mehrere Monate - im Wasser. In der Folge hatten Beamte die Ufer der Donau im Raum Ingolstadt sowie auch den Fluss selbst abgesucht, jedoch ohne einen Hinweis auf einen Täter zu finden. Fahndungsplakate brachten bisher auch nicht den gewünschten Erfolg.
Die Gerichtsmediziner konnten mittlerweile allerdings weitere Details zu dem Jungen herausfinden. Das Kind war zwischen drei und sieben Jahren alt, 110 Zentimeter groß, etwa 15 Kilo schwer und hatte blaue Augen sowie dunkelblonde bis braune Haare.
Auch Details zu dem Stein, mit dem die Kinderleiche in der Donau versenkt wurde, hat die Polizei nun veröffentlicht. Es handelt sich um einen 40 mal 20 mal 6 Zentimeter großen Pflasterstein, der unter dem Namen Diephaus, Typ "Natura Vigo", verkauft wird.
Update vom 05.08.2022, 10.00 Uhr: Mehr als 60 Hinweise eingegangen - doch noch immer keine Spur
Zweieinhalb Monate nach der Entdeckung einer Kinderleiche in der Donau hat die Kripo die Fahndung nochmals intensiviert. Entlang des Flusses seien am Mittwoch (03. August 2022) Fahndungsplakate aufgehängt worden, berichtete die Polizei am Donnerstag (04. August 2022). Die Ermittler hatten den erneuten Zeugenaufruf zuvor bereits angekündigt. Bislang waren schon mehr als 60 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die aber letztlich keine Erkenntnisse auf den Täter oder das Opfer brachten.
Am 19. Mai hatte ein Kanufahrer beim oberbayerischen Vohburg den Leichnam eines etwa vier bis sechs Jahre alten Buben in der Donau entdeckt. Die Leiche war verpackt und lag bereits eine längere Zeit im Wasser. Mehrere Suchaktionen der Kripo am Ufer und in der Donau mit Spezialtechnik und Suchhunden blieben danach erfolglos. Bislang ist völlig unklar, wer der Junge war und wie er in den Fluss gelangt ist.
Die Kripo überprüft derzeit mehr als 100 Vermisstenfälle aus Deutschland und weitere im Ausland. In vielen dieser Fälle, die teils schon längere Zeit zurückliegen, seien zeitintensive Nachforschungen anzustellen, berichtete das Ingolstädter Polizeipräsidium. "Nur so kann gewährleistet werden, dass keine relevanten Details übersehen werden."
Update vom 31.07.2022, 8.10 Uhr: Kinderleiche in Donau - Kripo prüft mehr als 100 Vermisstenfälle
Rund zweieinhalb Monate nach der Entdeckung einer Kinderleiche in der Donau hat die Kripo weiterhin keine heiße Spur zu einem möglichen Täter. Auch die Identität des Jungen ist noch völlig unklar. Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich um ein etwa vier bis sechs Jahre altes Vorschulkind.
Nach Angaben des Ingolstädter Polizeipräsidiums werden immer noch zahlreiche Vermisstenfälle im In- und Ausland untersucht, um so vielleicht einen Hinweis auf das tote Kind zu erhalten. "Derzeit befinden sich deutschlandweit über 100 Vermisstenfälle in diesem Zusammenhang in der Abklärung", berichtete Polizeisprecher Michael Graf der Deutschen Presse-Agentur.
Bei den Fällen aus dem benachbarten Ausland klärten die dortigen Behörden, ob es eine Verbindung geben könnte. Bislang sei den Ermittlern in Ingolstadt aber noch kein relevanter Fall aus dem Ausland weitergeleitet worden.
Am 19. Mai hatte ein Kanufahrer beim oberbayerischen Vohburg den Leichnam des Jungen in dem Fluss entdeckt. Das tote Kind war verpackt und lag bereits eine längere Zeit im Wasser. Mehrere Suchaktionen der Kripo am Ufer und in der Donau mit Spezialtechnik und Suchhunden blieben danach erfolglos.
Es wird davon ausgegangen, dass der Leichnam zwischen Ingolstadt und Vohburg im Bereich zwischen zwei Staustufen in den Fluss geworfen wurde. Es könnte sogar sein, dass das tote Kind von einer Brücke der viel befahrenen Autobahn 9 hinabgeworfen wurde.
In dem relevanten Flussabschnitt hatten Beamtinnen und Beamte bereits Ende Mai und Anfang Juni Spaziergänger, Radfahrer und Wassersportler befragt, ob ihnen etwas aufgefallen ist. Die Polizei will nun in dem Gebiet auch noch einmal Fahndungsplakate mit einem Zeugenaufruf aushängen.
Die Untersuchung des Leichnams durch die Gerichtsmediziner in München dauert ebenfalls an. Die Ermittler hoffen darauf, dass die Ärzte noch Hinweise darauf liefern können, wie der kleine Junge ums Leben gekommen ist. Die Gerichtsmediziner suchen dafür nach Spuren, die auf eine Gewaltanwendung hindeuten.
Update vom 10.06.2022, 8.30 Uhr: Toter Junge möglicherweise zwei bis drei Monate im Wasser
Nach dem Fund eines toten Buben in der Donau sucht die Polizei mit Hilfe von Flugblättern nach Zeugen. Die Ermittler wollten diese vor allem an Fischereivereine und Ruderclubs in der Nähe des Fundorts verteilen, "um den Fall präsenter zu halten", sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Bisher gebe es keine neuen Erkenntnisse zur Identität des bei Vohburg (Landkreis Pfaffenhofen/Ilm) gefundenen Jungen und den Umständen seines Todes.
Mitte Mai hatte ein Kanufahrer den Leichnam des vier bis sechs Jahre alten Buben in der Donau entdeckt. Der tote Junge war verpackt und lag nach Angaben der Polizei schon längere Zeit im Wasser - möglicherweise über zwei bis drei Monate. Er wurde demnach wahrscheinlich zwischen Ingolstadt und Vohburg in die Donau geworfen.
Die Kripo wollte sich zunächst nicht auf ein Verbrechen festlegen, bildete aber eine Ermittlungsgruppe. Anfang Juni suchten Ermittler mit Leichenspürhunden am Fluss nach Beweisen - jedoch ohne Erfolg. Auch eine Überprüfung von Vermisstenfällen in Deutschland und dem benachbarten Ausland habe bisher keine Übereinstimmungen gebracht, sagte ein Polizeisprecher. "Wir haben aber auch noch nicht alles geprüft." Die Ergebnisse der Obduktion stünden ebenfalls noch aus.
Update vom 02.06.2022: Wurde der Junge von einer Autobahnbrücke geschmissen?
Die Kriminalpolizei hat am Donnerstag auf der Donau bei Vohburg erneut nach Spuren eines möglichen Verbrechens an einem Kind gesucht. Es sei allerdings nichts gefunden worden, berichtete Polizeisprecher Michael Graf nach der Aktion.
Leichenspürhunde suchten am Donnerstag in Treibgut aus dem Fluss nach Beweisen. Ein Rechen des Vohburger Wasserkraftwerks holt Gegenstände an der Donau, die dann für die Entsorgung gesammelt werden. Die Ermittler hatten gehofft, in dem Abfall etwas finden zu können. Zudem untersuchte das Technische Hilfswerk erneut von einem Boot aus den Donaugrund mit einem Sonargerät.
Die Kripo will sich bislang zwar nicht auf ein Verbrechen festlegen, hat allerdings eine Ermittlungsgruppe zu dem Fall gebildet. Der tote Junge ist wahrscheinlich zwischen Ingolstadt und Vohburg in die Donau geworfen worden sein.
Die Polizei schließt auch nicht aus, dass die Leiche von einer Brücke der Autobahn 9 in den Fluss geworfen worden ist. Dies sei theoretisch denkbar, aber bislang nur eine Spekulation, sagte Graf. "Das ist eine von vielen Möglichkeiten." Auch aus diesem Grund würden die Fälle von vermissten Kindern aus dem benachbarten Ausland ebenfalls überprüft.
Update vom 02.06.2022: Weitere Suchmaßnahmen der Polizei starten
Nach dem Fund eines toten vier bis sechs Jahre alten Buben in der Donau plant die Kripo am Donnerstag ab 9 Uhr weitere Suchmaßnahmen beim oberbayerischen Vohburg. So soll das vom Rechen des Wasserkraftwerks bei Vohburg aufgefangene Treibgut mit Spürhunden untersucht werden, um dort nach möglichen Beweisstücken zu schauen. Mit dem Rechen der Staustufe werden Gegenstände aus dem Fluss gesiebt, damit die Fremdkörper nicht die Kraftwerkstechnik beschädigen.
Polizei und THW nach Leichenfund an Donau im Einsatz
Weiterhin geplant ist, mithilfe des Technischen Hilfswerks und mit einem Sonargerät die Donau vor der Staustufe zu untersuchen. Eine erste Aktion musste die Polizei in der vergangenen Woche einstellen, weil das Wasser zu unruhig war. Mit der Technik könnten eventuell verdächtige Gegenstände am Boden des Flusses geortet werden.
Vorletzte Woche hatte ein Kanufahrer bei Vohburg im Landkreis Pfaffenhofen/Ilm den Leichnam des Buben in dem Fluss entdeckt. Der tote Junge war verpackt und lag bereits eine längere Zeit im Wasser. Die Kriminalpolizei Ingolstadt hat eine Ermittlungsgruppe gebildet. Die Ermittler warten auf weitere Erkenntnisse auch durch die noch laufende gerichtsmedizinische Untersuchung der Leiche. Wie der Bub ums Leben kam, ist bislang völlig unklar.
Update vom 30.05.2022: Warum vermisst niemand den toten Jungen?
Nach dem Fund einer in Plastik verpackten Kinderleiche in der Donau bei Vohburg überprüft die Kriminalpolizei etliche Vermisstenfälle aus Bayern, dem Rest von Deutschland und sogar aus dem Ausland. Denn noch ist völlig unklar, wo der Junge getötet und in den Fluss geworfen wurde - theoretisch könnte das hunderte Kilometer weiter stromaufwärts passiert sein. Die in Folie verpackte Leiche könnte durch mehrere Staustufen gespült worden sein.
Zu klären ist die Frage, ob der 4-6 Jahre alte Junge überhaupt jemals als vermisst gemeldet wurde. Kann es wirklich sein, dass niemand nach dem Kind sucht? Auf die bundesweite Berichterstattung in den Medien scheint zumindest bislang keinerlei Reaktion seitens etwaiger Angehöriger erfolgt zu sein. Die Identifizierung des Jungen gestaltet sich schwierig, weil die Leiche laut Polizei schon längere Zeit im Wasser gelegen hat.
Derzeit untersuchen die Ermittler den Grund der Donau mit modernen Sonargeräten. Die Hoffnung, dort auf weitere Spuren zu stoßen, wurde zuletzt vom schlechten Wetter zunichtegemacht, die Suche musste zeitweise eingestellt werden.
Update vom 27.05.2022: Kripo untersucht etliche Vermisstenfälle
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zur Kinderleiche, die aus der Donau geborgen wurde, werden nun allein aus Bayern 16 Vermisstenfälle überprüft, berichtete die Polizei am Freitag. Zunächst hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet. Außerdem würden auch im Rest von Deutschland sowie im benachbarten Ausland die Fälle von vermissten Jungen überprüft, sagte ein Polizeisprecher. Dazu liefen derzeit die Anfragen. Eine konkrete Zahl zu möglichen weiteren Vermisstenfällen nannte die Polizei noch nicht.
In der vergangenen Woche hatte ein Kanufahrer beim oberbayerischen Vohburg (Landkreis Pfaffenhofen/Ilm) den Leichnam eines etwa vier bis sechs Jahre alten Jungen in dem Fluss entdeckt. Der tote Junge war verpackt und lag bereits eine längere Zeit im Wasser.
Die Kriminalpolizei Ingolstadt hat eine Ermittlungsgruppe gebildet, will sich aber noch nicht auf ein Verbrechen festlegen. Die Ermittler warten auf weitere Erkenntnisse durch die noch nicht abgeschlossene gerichtsmedizinische Untersuchung der Leiche.
Anfang kommender Woche soll es eine weitere Suche in der Donau bei Vohburg geben.
Ursprüngliche Meldung vom 24.05.2022: Toter Junge in Donau gefunden
Vier Tage nach der Entdeckung eines toten Menschen in der Donau in Oberbayern gibt es Hinweise auf einen schrecklichen Kriminalfall. Wie die Polizei berichtete, handelt es sich um ein etwa vier bis sechs Jahre altes Kind. Die Leiche war zudem verpackt worden. Woher der Junge kam, wie er gestorben ist und wie lange er bereits in dem Fluss lag, ist noch völlig ungewiss.
Am Montagvormittag gab die Polizei bekannt, die Obduktion des in der Vorwoche entdeckten Leichnams habe ergeben, dass es sich um einen Buben im Vorschulalter handele. "Die Identität des Kindes ist noch nicht geklärt", berichteten die Ermittler. "Es können derzeit auch noch keine Aussagen zu den Todesumständen getroffen werden." Zuvor hatten bereits mehrere Medien berichtete, dass es sich um ein Kind handele.
Kind tot aus Donau geborgen: Kanufahrer hatte "etwas" im Wasser entdeckt
Bei der Kripo in Ingolstadt wurde eine Ermittlungsgruppe "Fluvius" (lateinisch für Fluss) mit mehr als zehn Beamten gebildet. Bereits am Wochenende und auch am Montag hatten die Beamten mit Unterstützung von Polizeitauchern, Leichenspürhunden, Booten und Bereitschaftspolizisten am Fluss gesucht - zunächst ohne Ergebnis.
Ausgangspunkt war der späte Donnerstagnachmittag: Um 17.20 Uhr hatte ein Kanufahrer im Bereich der Staustufe bei Vohburg an der Donau (Landkreis Pfaffenhofen) etwas im Wasser gesehen. Dann habe er den verdächtigen Gegenstand mit Hilfe des Paddels ans Ufer gebracht, berichtete die Polizei. Der Wassersportler sei häufiger in diesem Bereich der Donau unterwegs. "Der Kanufahrer ist auf jeden Fall von Fleisch ausgegangen, das verpackt war", sagte Polizeisprecher Michael Graf. "Dann ist sofort die Polizei verständigt worden."
Am Freitag fand die gerichtsmedizinische Untersuchung statt, am Samstag ging die Polizei dann an die Öffentlichkeit. Nach den bisherigen Erkenntnissen handelt es sich um einen vier bis sechs Jahre alten Buben. Noch wollen sich die Ermittler nicht auf ein Gewaltverbrechen festlegen.
Junge in Plastiktüte aus Donau gezogen - wurde er getötet?
Besonders die Tatsache, dass der Leichnam verpackt wurde, lässt Außenstehende an ein Tötungsdelikt erinnern. "Es kann unter Umständen schon sein, dass ein natürlicher Tod zugrunde liegt", betont hingegen der Polizeisprecher. "Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen."
Laut "Bild" war der Leichnam in eine Plastiktüte eingepackt. Dies wurde von der Polizei nicht bestätigt, zur Art der "Verpackung" wurden keine Angaben gemacht. "Wir können aus ermittlungstaktischen Gründen nur sagen, dass der Leichnam verpackt war", sagte Graf.
Der "Donaukurier" hatte zudem berichtet, dass es im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord aktuell keinen Vermisstenfall gebe, der auf den toten Buben passen würde. Mittlerweile überprüft die Kripo dies im größeren Stil. "Das ist Gegenstand der Ermittlungen, dass Vermisstenfälle bayernweit, deutschlandweit und natürlich auch im benachbarten Ausland abgeglichen werden." Bislang gebe es aber keine Erkenntnisse.
Erste Zeugenhinweise treffen bei Kripo ein
Nach der Entdeckung der Kinderleiche gab es am Dienstag (24. Mai) zumindest erste Zeugenhinweise: Bis zum Vormittag waren fünf Hinweise bei der Kripo eingegangen. "Aber da ist jetzt nicht der große Durchbruch dabei", sagte Polizeisprecher Michael Graf. Bei einigen Angaben sei gleich klar gewesen, dass diese nichts mit dem etwa vier bis sechs Jahre alten toten Jungen zu tun haben.
Wie lange lag der Junge im Wasser? Davon geht die Polizei aktuell aus
Vermutlich lag der tote Junge schon einige Zeit in der Donau. "Wir gehen im Moment von einer längeren Liegezeit im Wasser aus", erklärte Graf. Weiter könne der Zeitraum aber noch nicht eingegrenzt werden. Der Ort, an dem das Kind in den Fluss kam, liegt vermutlich zwischen dem Fundort bei Vohburg und der vorangehenden Staustufe bei Ingolstadt - es handelt sich um einen etwa 15 Kilometer langen Abschnitt des Stroms. "Es kann unter Umständen schon sein, dass ein natürlicher Tod zugrunde liegt", sagt ein Polizeisprecher
Im Nahbereich sei intensiver auch mit Hunden gesucht worden, berichtete Graf. Aber auch der erweiterte Bereich mitten durch die Großstadt sei von Bereitschaftsbeamten und mit Booten abgesucht worden. Konkrete neue Spuren seien am Montag aber nicht entdeckt worden.
Gerichtsmedizin soll weitere Informationen liefern
Nun hoffen die Ermittler darauf, dass die Gerichtsmediziner in München weitere Hinweise geben können. Die Feinuntersuchungen nach der Obduktion dauern allerdings länger. Die Polizei rechnet erst in der kommenden Woche mit weiteren Ergebnissen. Unter anderen soll untersucht werden, ob an der Leiche Spuren von Gewalt nachgewiesen werden können. Bislang ist unklar, ob das Kind umgebracht wurde oder auf natürliche Weise gestorben ist.
Vorläufig sind die Suchmaßnahmen beendet. Nun hofft die Kripo auf weitere Zeugen. Verdächtige Wahrnehmungen sollten gemeldet werden. "Damit wir wissen, wo es passiert ist und zu welchem Zeitpunkt."