Auch wenn Krautfäule 2024 ein großes Thema war: Nach Zahlen des Landesamts für Statistik wurden bayernweit rund 1,5 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet ...
Ole Spata/dpa (Symbolbild)
Ernüchternde Erntebilanz für 2024 in Bayern
Die Apfelernte in Bayern fiel schwach aus. Der Ertrag ist nach aktuellen Zahlen um 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen auf rund 25.600 Tonnen.
Peter Kneffel (dpa)
Ernüchternde Erntebilanz für 2024 in Bayern
Blick auf Weintrauben vom Weinberg in Hammelburg (Landkreis Bad Kissingen): Das Landesamt für Statistik rechnet mit einer «unterdurchschnittliche Weinernte».
Julien Becker (dpa)
Ernüchternde Erntebilanz für 2024 in Bayern
Ein Weinberg bei Hammelburg am Tag der Eröffnung der Fränkischen Weinlese.
Julien Becker (dpa)
Ernüchternde Erntebilanz für 2024 in Bayern
Weinernte bei Hammelburg (Landkreis Bad Kissingen): Viele Winzerinnen und Winzer beklagten im Frühjahr 2024 Frostschäden, dazu kam später besonders viel Regen.
Julien Becker (dpa)
Ernüchternde Erntebilanz für 2024 in Bayern
Ein Mähdrescher erntet auf einem Getreidefeld bei Blumenrod (Stadtteil der oberfränkischen Stadt Rödental im Landkreis Coburg): 5,5 Millionen Tonnen Getreide sind nach aktuellen Zahlen des ...
Nicolas Armer (dpa)
Die Ernte ist in den meisten Bereichen der bayerischen Landwirtschaft abgeschlossen. Nun ist es an der Zeit, kurz vor dem Erntedankfest Bilanz zu ziehen.
Das Erntedankfest wird von den großen Kirchen sowie zahlreichen landwirtschaftlichen Verbänden und Einrichtungen an diesem Sonntag (6. Oktober 2024) gefeiert. Ein treffender Anlass für die Erntebilanz 2024: So lief das Jahr für Bayerns Landwirte in Bezug auf Getreide, Kartoffeln und Obst.
Ebenfalls Bestandteil der Auswertung der Deutschen Presse-Agentur (dpa): Ein Blick auf den Pro-Kopf-Verbrauch und eine Antwort auf die Frage, in welchem Umfang die Bayern sich theoretisch mit Lebensmitteln selbst versorgen könnten.
Erntebilanz in Bayern: Durchschnittliche Kartoffelernte und "großes Thema Krautfäule"
Die Landwirte in Bayern haben in diesem Jahr eine durchschnittliche Ernte von Kartoffeln erzielt. Nach Angaben des Landesamts für Statistik wurden rund 1,5 Millionen Tonnen geerntet, was einem Anstieg von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Verglichen mit dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre ergibt sich jedoch ein Minus von 4,5 Prozent. Jede Bayerin und jeder Bayer könnte theoretisch 114 Kilo Kartoffeln aus lokalem Anbau erhalten.
Der Druck durch Krankheiten bei den Kartoffeln war hoch, teilte der Bauernverband (BBV) mit. "Krautfäule sei ein großes Thema gewesen", berichtete die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL). Der ungewöhnlich früh auftretende Krautfäulebefall entziehe sich teils der Kontrolle durch Pflanzenschutzmittel. Krautfäule wird durch einen Pilz verursacht. Bereits Mitte des Jahres hatte das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt davor gewarnt, dass Fungizide "in Kartoffeln in ihre Grenzen stoßen". Aufgrund starker Regenfälle im späten Frühling sei es in allen unbehandelten Beständen zu Krautfäulebefall gekommen, egal wie groß die Kartoffelpflanzen seien. "Selbst zehn Zentimeter hohe Pflanzen können starken Krautfäulebefall aufweisen", hatte das Magazin erklärt. Unter derartigen Bedingungen kämen alle Krautfäulefungizide an ihre Grenzen, "zumal es eine hundertprozentige Wirkung in der Natur nicht gibt".
Auch der zeitweise Regen wie aus Kübeln dämpfte den Kartoffelernte-Erfolg spürbar. Die Verluste durch Hochwasser und Starkregen waren schmerzhaft, so der BBV. Laut LfL wurden in Bayern auf 37.565 Hektar Kartoffeln angebaut, was in etwa der Fläche des Vorjahres entspricht.
Zehn Prozent weniger Getreide
5,5 Millionen Tonnen Getreide wurden laut aktuellen Zahlen des Landesamts für Statistik dieses Jahr auf bayerischen Feldern eingebracht. Das entspricht einem Rückgang von 10 Prozent im Vergleich zu 2023. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 ergibt sich sogar ein Rückgang von 13,2 Prozent.
In den zurückliegenden Jahren hatten die Landwirte oft mit Trockenheit zu kämpfen, während in diesem Jahr Hochwasser, Starkregen und Überschwemmungen Herausforderungen darstellten.
3,3 Millionen Tonnen der geernteten Menge werden als Brotgetreide zu Mehl verarbeitet, wodurch jedem Menschen in Bayern rechnerisch rund 249 Kilo Brotgetreide zur Verfügung stehen, wie das Landesamt mitteilt.
Ernüchternde Apfelernte
Die Apfelernte in Bayern war schwach. Der Ertrag sank laut aktuellen Zahlen um 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf rund 25.600 Tonnen.
Damit stünden jedem Einwohner Bayerns nur etwa 1,9 Kilo bayerische Äpfel zur Verfügung. Für die Birnen werde ein Ertrag von 4700 Tonnen erwartet. Zwei Frostnächte im April führten in Teilen Frankens zu erheblichen Ertragseinbußen, berichtet Thomas Riehl vom Verein Fränkische Obstbauern aus dem unterfränkischen Kitzingen. "Mit der Qualität sei man aber zufrieden, die ergiebigen Niederschläge hätten sich positiv ausgewirkt", wird Riehl von der dpa zitiert.
Auch deutschlandweit fällt die Apfelernte diesem Jahr mau aus. Zudem werden andere Obstsorten knapp. Für die Verbraucher dürfte das zu höheren Preise führen - und das nicht nur bei Tafeläpfeln.
Fast ein Drittel weniger Kirschen
Die Fränkische Schweiz und Teile Unterfrankens sind die Hauptanbaugebiete für Kirschen in Bayern. Die Ernte fiel in diesem Sommer dürftig aus: Laut einer Schätzung des Landesamts wurden 1,93 Millionen Kilo Kirschen geerntet - das sind 31 Prozent weniger als im Vorjahr. Hauptgründe für den schlechten Ertrag: Im Frühjahr kam es zu Frostschäden, gefolgt von Starkregen und Hagel, die viele Früchte zerstörten. In einigen Fällen gab es Totalausfälle.
Da der Kirschanbau stark witterungsabhängig ist, schwanken die Erntemengen von Jahr zu Jahr erheblich. Das Landesamt errechnete für die vergangenen sechs Jahre einen Durchschnitt von 3,06 Millionen Kilogramm.
Kirschen werden offenbar immer unpopulärer, jedenfalls sank zuletzt erneut der Pro-Kopf-Verbrauch. Sind Kirschen einfach zu kompliziert und deshalb out?
"Unterdurchschnittliche Weinernte"
Bayerischer Wein kommt überwiegend aus Unterfranken. Das Landesamt für Statistik geht von einer "unterdurchschnittlichen Weinernte" aus. Laut dem Fränkischen Weinbauverband mit Sitz in Würzburg ist die Lese weitgehend abgeschlossen, jedoch sind einige Betriebe noch dabei. Eine abschließende Bilanz könne erst in der kommenden Woche gezogen werden.
Fest steht aber bereits jetzt: Viele Winzerinnen und Winzer berichteten im Frühjahr von Frostschäden. Hinzu kam ein außergewöhnlich regenreiches Jahr, das zu starkem Rebenwachstum führte, sodass die Winzer häufiger als sonst Laub schneiden mussten. Es drohten Pilzkrankheiten wie der Falsche Mehltau (Peronospora).
Hinsichtlich der Qualität von Silvaner, Müller-Thurgau und Co. rechnet der Fränkische Weinbauverband dennoch mit einem hochwertigen Jahrgang 2024. "Unsere fränkischen Winzer haben im arbeitsreichen Weinjahr sehr gut auf die Wettereinflüsse reagiert", hatte Frankens Weinbaupräsident Artur Steinmann anlässlich des offiziellen Weinlesestarts in Hammelburg (Landkreis Bad Kissingen) erklärt.
Edeka hat übrigens damit begonnen, Mehrweg-Weinflaschen ins Sortiment aufzunehmen. 25 Cent beträgt das Pfand; bis zu 50 Mal kann eine Weinflasche so wiederverwendet werden. Ziehen andere Supermärkte bald nach?sl/Kathrin Zeilmann/dpa
Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen
Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.