Die CSU hat die Bundestagswahl in Bayern klar gewonnen - und den Linken gelang ein historischer Sprung über die 5 Prozent. So sieht das endgültige Endergebnis der Bundestagswahl in Bayern aus. Ob es aber wirklich endgültig ist, wird sich erst noch zeigen.
Das endgültige Ergebnis der Bundestagswahl in Bayern wurde nach einer Sitzung des Landeswahlausschusses weitgehend bestätigt. In 34 der 47 bayerischen Wahlkreise gab es demnach rechnerische Berichtigungen in den Wahlniederschriften. Die Auswirkungen auf das Ergebnis waren aber nur sehr gering.
Die meisten Zweitstimmen erhielt die CSU mit 37,2 Prozent (2021: 31,7 Prozent), an zweiter Stelle folgt die AfD mit 19,0 Prozent (2021: 9,0). Die Grünen erhielten 12,0 Prozent (2021: 14,1), die SPD 11,5 Prozent (2021: 18,0). Das vorläufige Ergebnis hatte die SPD noch bei 11,6 Prozent gesehen. Die Linke erhielt 5,7 Prozent der Stimmen (2021: 2,8). Unter der Fünf-Prozent-Hürde landeten im Freistaat unter anderem die Freien Wähler mit 4,3 Prozent (2021: 7,5) und die FDP mit 4,2 Prozent (2021: 10,5). Das erstmals angetretene Bündnis Sahra Wagenknecht erhielt 3,1 Prozent der Zweitstimmen. Es ergaben sich beim BSW demnach keine Änderungen zum vorläufigen Ergebnis.
CSU in Bayern klarer Wahlsieger vor AfD und SPD - Linke gelingt Sprung über 5 Prozent
Die Beteiligung bei den rund 9,48 Millionen Wahlberechtigten in Bayern betrug 84,3 Prozent und lag damit deutlich höher als bei Bundestagswahl 2021 (79,9 Prozent). Der Anteil der Briefwähler in Bayern ist bei der Bundestagswahl 2025 erneut zurückgegangen. 52,5 Prozent der Wahlberechtigten im Freistaat gaben ihre Stimme per Brief ab. Dies geht aus dem endgültigen Ergebnis der Bundestagswahl in Bayern hervor, wie die Landeswahlleitung in Fürth mitteilte.
Der bisherige Höchststand beim Anteil der Briefwähler war demnach während der Corona-Pandemie bei der Bundestagswahl 2021 erreicht worden. Damals stimmten 62,4 Prozent per Brief ab. Bei der Landtagswahl 2023 betrug die Briefwahlquote 55,1 Prozent und sank bei der Europawahl 2024 auf 53,7 Prozent. Im Vorfeld der vorgezogenen Bundestagswahl 2025 war viel über verkürzte Fristen und eingeschränkte Möglichkeiten zur Wahlteilnahme von Auslandsdeutschen diskutiert worden. Bayerns Landeswahlleiter Thomas Gößl hatte bereits damit gerechnet, dass es keinen Anstieg der Briefwahlquote geben wird.
Gerade das BSW könnte das Wahlergebnis ins Wanken bringen. Parteigründerin Sahra Wagenknecht zieht wegen des knapp verpassten Einzugs in den Bundestag nämlich nach Karlsruhe, um eine neue Auszählung der Wählerstimmen zu erreichen. Der Antrag sei am Dienstag beim Bundesverfassungsgericht eingereicht worden, sagte eine BSW-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur, nachdem zuerst die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet hatte.
Einzug in den Bundestag extrem knapp verpasst - BSW klagt nun in Karlsruhe
Das Verfassungsgericht bestätigte der dpa den Eingang einer entsprechenden Verfassungsbeschwerde mit Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung. Antragsteller seien Einzelpersonen, nicht das Bündnis Sahra Wagenknecht als Ganzes. Geklagt haben nach Angaben der Parteisprecherin die BSW-Vorsitzenden Wagenknecht und Amira Mohamed Ali sowie zwei Mitglieder und zwei Wähler der Partei. Das BSW plant nach eigenen Angaben weitere Klagen im Laufe der Woche.
Die Wagenknecht-Partei hatte nach dem vorläufigen Endergebnis bei der Bundestagswahl am 23. Februar bundesweit rund 4,972 Prozent der Zweitstimmen erhalten und war damit knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Nach Angaben der Partei fehlten etwa 13.400 Stimmen. Seither ergaben einzelne Nachzählungen an mehreren Orten, dass offenbar einige Stimmen falsch zugeordnet wurden. Große Verschiebungen der Stimmverhältnisse wurden aber nicht bekannt.