Eisregen legt Bayern lahm: Tiergärten geschlossen - Wie sicher sind die Stromnetze?

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Gefrierender Regen, spiegelglatte Straßen: Der Winter in Bayern hat wieder zugeschlagen - mit Folgen für Schüler, Eltern und Reisende. Zwei bayerische Zoos sind zu und in Nürnberg stellt unter anderem die Müllabfuhr den Betrieb ein. Gleichzeitig zeigen sich Gefahren für das Stromnetz.

Update, 17.01.2024, 12.50 Uhr: Tiergärten wegen Glatteis geschlossen - Wie sicher sind die Stromnetze?

Der Nürnberger Energieversorger N-Ergie warnt aufgrund der angespannten Wetterlage durch Eisregen vor Gefahren, die wegen tiefhängender Stromleitungen entstehen können. Je nachdem wie sich die Wetterlage entwickelt, sei es möglich, dass eine starke Last durch Eis und Schnee die Freileitungen zwischen zwei Masten ungewöhnlich stark durchhängen lässt.

Die N-Ergie gibt deshalb eine dringende Warnung heraus: "Wer besonders tiefhängende Leiterseile im Hoch- oder Mittelspannungsnetz bemerkt oder gar Schäden am Stromnetz beobachtet, sollte unbedingt gebührenden Abstand halten, um sich nicht zu gefährden." Auffälligkeiten sollen dem Versorger umgehend gemeldet werden.

Unterdessen haben zwei bayerische Zoos aufgrund des Wetters ihre Pforten dicht gemacht. Wegen Glatteisgefahr haben der Tiergarten Nürnberg und der Zoo Augsburg am Mittwoch geschlossen. "Eine sichere Besucherführung innerhalb des Tiergartens" sei nicht möglich, teilte die Stadt Nürnberg mit. Die Tiere werden wie gewohnt versorgt, heißt es weiter. Der Tierpark Hellabrunn in München dagegen hat am Mittwoch geöffnet. "Die Verkehrswegesicherheit ist sichergestellt", sagte eine Sprecherin.

Update, 17.01.2024, 11.20 Uhr: Wegen Eisregen - Nürnberg stellt Müllabfuhr ein

In Nürnberg hat die Stadt seit 10 Uhr die Müllabfuhr wegen der "extremen Glätte" eingestellt. "Die Gefahr für die Beschäftigten und die Verkehrsteilnehmer ist zu hoch", erklärte ein Vertreter des Abfallwirtschaftsbetriebs ASN unter anderem auf Facebook. 

Der Abfall in den nicht geleerten Tonnen wird laut der Stadt durch verlängerte Arbeitszeiten ab dem morgigen Donnerstag, 18. Januar, sowie Freitag, 19. Januar, und gegebenenfalls Montag, 22. Januar 2024, nachträglich abgeholt.

Ursprungsmeldung: Flugausfälle, Bahnchaos und kein Unterricht - Eisregen legt Bayern lahm

Eisregen sorgt am Mittwoch für Chaos in Bayern: Gefrierender Regen und Glätte haben am Mittwoch zu zahlreichen Schulausfällen im Freistaat geführt. Am Flughafen München wurden 250 Flüge annulliert - und auf glatten Straßen kam es am Morgen vereinzelt zu Unfällen. 

Nach wie vor gilt eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes für Bayern und Franken. In einigen Gebieten geht Schnee laut dem DWD vorübergehend auch in Regen über, der am Boden gefriert und Glatteis verursacht. Die Regenfälle dauern zum Teil mehrere Stunden an, sodass sich "erhebliche Eispanzer" bilden können, heißt es beim DWD. Laut den Vorabwarnungen des Wetterdienstes wird die Lage zwischen Mittwochmorgen (17. Januar) und Donnerstagmorgen (18. Januar) kritisch.

Flugverkehr in München stark beeinträchtigt - Bahn ergreift erste Maßnahmen

Mehr als ein Drittel der 650 geplanten Starts und Landungen am Münchner Flughafen wurden gestrichen, wie eine Sprecherin am Mittwochmorgen gegenüber der Deutschen Pressagentur (dpa) sagte. Die restlichen Maschinen sollten nach vorläufigem Stand wie geplant starten oder landen. Ob es dabei bleibt, hing nach Angaben des Flughafens zunächst von der weiteren Entwicklung ab. Der Winterdienst sollte nach Angaben der Sprecherin dafür sorgen, dass eine Start- und Landebahn immer geöffnet ist.

Am frühen Morgen gab es der Sprecherin zufolge bereits fünf Starts und sieben Landungen. Die Lage an den Terminals beschrieb sie als ruhig. Viele Passagiere seien vermutlich rechtzeitig von den Fluglinien informiert worden und deshalb gar nicht erst zum Flughafen gekommen. Der Flughafen Nürnberg bestätigte bisher keine Annullierungen. Fluggäste werden jedoch aufgefordert, aufgrund der Witterungsverhältnisse mehr Zeit für die Anreise einzuplanen.

Auch bei der Bahn kommt es bayernweit zu massiven Behinderungen. "Es kann zu Verspätungen und Zugausfällen im Regional- und Fernverkehr kommen. Vorsorglich wurde die Höchstgeschwindigkeit der ICE für heute auf 200 km/h begrenzt", schreibt der Konzern auf seiner Webseite. Von Reisen wird generell abgeraten - derzeit ist der Zugverkehr zwischen Murnau am Staffelsee und Oberammergau in Oberbayern wegen des angekündigten gefrierenden Regens und der Glättegefahr eingestellt. Die Zugbindung ist laut der Bahn aufgehoben und Ticketerstattung ist unter den entsprechenden Voraussetzungen möglich. 

Schulausfälle in weiten Teilen Frankens - vor allem diese Regionen sind betroffen

Im kompletten Regierungsbezirk Mittelfranken sowie zahlreichen weiteren Städten und Landkreisen fiel wegen des Winterwetters der Präsenzunterricht an den Schulen aus. Betroffen sind vor allem auch Landkreise in Unterfranken. In Oberfranken wurden Schulausfälle auch für den Nachmittagsunterricht bestätigt. Außerhalb Frankens haben die Behörden vor allem für Teile der Oberpfalz und Niederbayerns sowie für das nördliche Oberbayern Schulschließungen angeordnet. 

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Auf den Straßen in Bayern kam es am Morgen zunächst nur vereinzelt zu Unfällen. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West berichtete am Mittwoch von fünf Unfällen in dem Bereich, verletzt wurde demnach niemand.  Im nördlichen Oberbayern krachte es viermal, auch hier blieb es laut Angaben eines Polizeisprechers bei Sachschäden. In anderen Teilen Bayerns blieben größere Einsätze auf den glatten Straßen den Polizeiangaben zufolge zunächst aus, etwa in den drei fränkischen Regierungsbezirken und Niederbayern. 

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