Blitzeis-Chaos in Franken? So fällt die Zwischenbilanz der Polizei aus

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Nach einer Warnung des Deutschen Wetterdiensts vor Schnee und Glätte in Franken wappneten sich Polizeidienststellen und Rettungskräfte für entsprechende Unfälle. So fällt die Zwischenbilanz aus.

Update vom 18.01.2024: Erneut mehrere Glätte-Unfälle in Franken - Polizeipräsidien schildern Lage

Schnee, Regen, Minusgrade: Auch am Donnerstag (18. Januar 2024) warnte der DWD in etlichen fränkischen Regionen. Das hat teils auch Auswirkungen auf den Schulbetrieb. Einige Regionen sagten den Präsenzunterricht am Donnerstag ab. In Erwartung auf zahlreiche Unfälle bereiteten sich fränkische Feuerwehren und beispielsweise die Integrierte Leitstelle (ILS) Coburg mit einem verstärkten Team und Extremwetter-Ausrüstung vor. inFranken.de hat sich bei den drei fränkischen Polizeipräsidien am Donnerstagvormittag (18. Januar 2024) nach einer Zwischenbilanz erkundigt. 

Unfälle in Oberfranken

Laut einem Sprecher des oberfränkischen Polizeipräsidiums ist Oberfranken "glimpflich davongekommen". Ab Mittwoch gegen 13 Uhr bis etwa 21.30 Uhr fanden demnach die meisten Geschehnisse statt. "Wir hatten 24 Polizeieinsätze, davon 16 Unfälle mit leichtem Personenschaden und insgesamt acht Verletzten", berichtet der Polizeisprecher im Gespräch. Zudem gab es Behinderungen wegen Glätte. Lobenswert sei der Einsatz der Streudienste gewesen, die ein weitreichendes Chaos verhindert hätten. Am Donnerstagmorgen jedoch "überfriert es wieder", so die Beobachtung. Bislang ereigneten sich elf Unfälle (Stand: circa 10 Uhr). Dabei gab es zwei Verletzte, eine Person wurde leicht bis mittelschwer verletzt - "aber nichts Gravierendes".

Im Stadt- und Landkreis Coburg verzeichnet die Polizei "nur wenige Verkehrsunfälle", wie sie in einem zusammenfassenden Bericht schreibt. Dies hätten wohl die vielen Vorwarnungen auf die Wettersituation bewirkt. "Im Zuständigkeitsbereich der Coburger Polizeiinspektion kam es nur vereinzelt zu Verkehrsbehinderungen. Dies war unter anderem der sehr guten Arbeit der Räum- und Streudienste zu verdanken."

Um 17.30 Uhr rutschte im Untersiemauer Gemeindeteil Meschenbach ein Lastwagen samt Anhänger auf der Kreisstraße CO12 aufgrund der glatten Straße in den Gegenverkehr und beschädigte dort den Wagen eines 57-Jährigen. Der Autofahrer verletzte sich bei dem Zusammenstoß. Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt. Es entstand insgesamt ein Sachschaden in Höhe von 25.000 Euro.

Um 22.30 Uhr kam ein 21-jähriger Autofahrer aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit bei Straßenglätte im Coburger Stadtteil Seidmannsdorf von der Straße ab und landete im Straßengraben, berichtet die Polizei. Der Fahrer blieb unverletzt. Der Sachschaden an dem Fahrzeug liegt bei etwa 7000 Euro.

In der Nacht zum Donnerstag, um 2 Uhr, kam ein 24-Jähriger auf der Staatsstraße 2202 bei Weitramsdorf in einer Rechtskurve von der Straße ab, nachdem er bei Glatteis die Kontrolle über seinen Wagen verloren hatte. Das Fahrzeug prallte mit der Front gegen eine Mauer am Straßenrand. Auch hier blieb der Autofahrer unverletzt. An Fahrzeug und Mauer entstanden Sachschäden in Höhe von 2000 Euro.

Die Verkehrspolizeiinspektion Coburg meldet zudem zwei sich kurz hintereinander ereignende Glätteunfälle am Mittwochabend auf der A73 in Richtung Suhl im Bereich Rödental. Gegen 21.15 Uhr verlor ein 44-Jähriger zwischen dem Parkplatz Coburger Forst und der Anschlussstelle Rödental die Kontrolle über sein Auto und prallte zunächst gegen die Außenschutzplanke. Von dort abgewiesen, krachte sein Fahrzeug in die Mittelschutzplanke und blieb schwer beschädigt, quer auf der linken Fahrspur stehen. Der Fahrer sowie Ersthelfer stellten mehrere Warndreiecke auf die Fahrbahn.

Ein 51-Jähriger aus dem Landkreis Coburg erkannte die Unfallstelle laut Polizei vor sich zu spät und verlor ebenfalls auf der winterglatten Fahrbahn die Kontrolle über seinen Wagen. Er schlitterte an der Unfallstelle vorbei und prallte wenige Meter weiter in die Außenschutzplanke. Beide Männer erlitten beim Aufprall an der Schutzplanke leichte Verletzungen. Die Fahrbahn in Richtung Suhl wurde daraufhin für die Dauer der Unfallaufnahme und der Bergungsarbeiten gesperrt und der Verkehr an der Anschlussstelle Ebersdorf bei Coburg bis um 23.30 Uhr von der Feuerwehr ausgeleitet. 

Ebenfalls aufgrund von Glätte kam eine 21-Jährige am späten Mittwochnachmittag in Neuensorg (Landkreis Kulmbach) in einer Linkskurve von der Fahrbahn ab und kollidierte mit einem Gartenzaun. Das berichtet die Polizei Stadtsteinach. Die Frau war um kurz vor 17 Uhr von Traindorf kommend in Neuensorg unterwegs und verlor in der Friedrichstraße die Kontrolle über ihr Fahrzeug. Sie blieb unverletzt. An ihrem Fahrzeug entstand jedoch ein geschätzter Gesamtschaden von rund 15.000 Euro. Ursache für den Unfall ist nach ersten Ermittlungen wohl die nicht angepasste Geschwindigkeit an die Witterungs- und Straßenverhältnisse.

Auch in Döhlau (Landkreis Hof) passte eine 21-Jährige ihre Geschwindigkeit nicht an die schneebedeckte Fahrbahn an. Laut der Polizei Rehau kam sie am Mittwoch gegen 15.40 Uhr in der Oberkotzauer Straße ortseinwärts in einer Rechtskurve ins Rutschen und krachte frontal gegen eine ihr entgegenkommende 66-jährige Autofahrerin. Die Straße musste während der Unfallaufnahme voll gesperrt werden, die Feuerwehr Döhlau unterstützte die Arbeit der Polizei und leitete den Verkehr um. Beide Unfallfahrzeuge mussten abgeschleppt werden, an ihnen entstand ein Totalschaden, heißt es weiter. Die Frauen wurden jeweils mit leichten Verletzungen ins Klinikum gebracht. Aufgrund ihrer nicht angepassten Geschwindigkeit muss sich die Unfallverursacherin auch wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten. 

In Schwarzenbach an der Saale ereignete sich zudem in den Worten der Polizei Rehau ein "Doppel-Unfall auf eisglatter Fahrbahn". Eine 29-Jährige kam mit ihrem Auto gegen 16.45 Uhr auf der eisbedeckten Fahrbahn in der Bahnhofstraße ins Rutschen und prallte gegen ein Geländer am Fahrbahnrand. Kurz darauf verlor ein 34-Jähriger an der gleichen Stelle die Kontrolle über sein Fahrzeug und stieß gegen das noch im Kreuzungsbereich stehende Unfallfahrzeug der 29-Jährigen. Insgesamt entstand ein Sachschaden von 8000 Euro. Verletzt wurde niemand. Jetzt müssen die beiden mit einem Bußgeldbescheid wegen der nicht angepassten Geschwindigkeit rechnen. 

In Rehau selbst kam am frühen Mittwochmorgen eine 42-Jährige in der Siemensstraße ins Rutschen und stieß gegen ein am Fahrbahnrand geparktes Auto. Der entstandene Sachschaden beträgt etwa 8000 Euro. Die Frau blieb dabei unverletzt.  

Auch im Landkreis Forchheim gab es Glätte-Unfälle. Jedoch weniger als erwartet, wie dem Bericht der Polizei Ebermannstadt zu entnehmen ist. In ihrem Dienstbereich "wurden am gestrigen Mittwoch lediglich drei Verkehrsunfälle registriert, die auf die schlechten Witterungsbedingungen zurückzuführen sind. Die Bürger nahmen die in TV, Rundfunk und der Presse vorhergesagten Warnmeldungen bezüglich aufkommender Regenfälle und den damit auf gefrorenen Straßenflächen auftretenden Blitzeis wohlwollend zur Kenntnis und reagierten sehr besonnen und vorsichtig bei der Autofahrt", heißt es lobend.

Nur eine Fahrerin zog sich Verletzungen zu und der Gesamtschaden lag bei circa 22.000 Euro. "Für eine 27-jährige Autofahrerin aus dem Landkreis Bayreuth wurden die winterlichen Straßenbedingungen zum Verhängnis." Gegen 16.30 Uhr fuhr sie bei den widrigen Bedingungen auf der Straße von Gößweinstein nach Leutzdorf. In einer Linkskurve kam sie auf der glatten Fahrbahn zuerst nach rechts ins Bankett und im Anschluss von der Fahrbahn vollends ab. Dabei überfuhr sie neben einem Straßenpfosten noch zwei Kurvenschilder. Die junge Frau erlitt leichte Verletzungen.

Kurz vor 15 Uhr rutschte überdies ein 31-jähriger Autofahrer mit seinem Wagen von Niedermirsberg kommend in Rüssenbach auf Höhe des Waldwegs in einer Linkskurve geradeaus weiter und prallte gegen das Eisengeländer des Baches. Aufgrund der Deformierung war der Wagen nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. 

Gegen 15.40 Uhr steuerte ein 58-jähriger Mann aus Bayreuth den Streitberger Berg in Richtung Ortsmitte abwärts. Vor einer Kurve auf Höhe der Kirche wollte er die Geschwindigkeit verringern und bremste dazu seinen Wagen ab. Jedoch rutschte dieser aufgrund mangelhafter Haftung bei Schneematsch in der Rechtskurve geradeaus weiter und stieß mit den linken Vorderreifen gegen den hohen Bordstein. Wie die Polizei weiter schreibt, brach dabei die Vorderachse und der Wagen prallte manövrierunfähig über den Gehweg gegen das Eisengeländer. Von dort wurde er wieder auf die Fahrbahn zurückgeschleudert, wo er letztlich stark unfallbeschädigt zum Stillstand kam. Ein Abschleppunternehmen barg den Wagen. "Die sofort alarmierte Straßenmeisterei streute den Streitberger Berg ab, um weiteres Unheil zu vermeiden", heißt es zum  weiteren Verlauf.

Am Mittwochnachmittag gegen 15.10 Uhr kam es im Bereich Rennesberg zu einem Glätteunfall mit zwei Autos, informiert die Polizeiinspektion Kronach. Ein Mann befuhr die Ortsverbindungsstraße von Friesen in Richtung Marktrodach. Beim Durchfahren einer Kurve kam er aufgrund von Straßenglätte auf der abschüssigen Fahrbahn ins Rutschen und nach links auf die Gegenfahrspur. Um einen Frontalzusammenstoß mit einem zu dieser Zeit entgegenkommenden Auto zu verhindern, bremste der Fahrer massiv ab und versuchte nach links über die angrenzende Böschung auszuweichen. Dennoch streiften sich die beiden Fahrzeugen. An ihnen entstand jeweils ein Schaden in Höhe von rund 3500 Euro.

Unfälle in Mittelfranken

In Mittelfranken gab es am Mittwoch neun Auffahrunfälle durch Glätte. "Wir haben Plusgrade bei Regen", beschreibt der Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken am Donnerstagvormittag die entspannte Lage.

Unfälle in Unterfranken

Gegen 10.10 Uhr am Donnerstag berichtet ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken inFranken.de von insgesamt 27 witterungsbedingten Unfälle mit acht Leichtverletzten ab Mittwoch, 5 Uhr. "Ein Chaos ist ausgeblieben, es war weniger los auf den Straßen", sagt er hierzu. Die Streudienste leisteten "hervorragende Arbeit".

Aufgrund der vorhergesagten Wetterlage leisteten einige Kräfte der Feuerwehr Bad Brückenau (Landkreis Bad Kissingen) von 12 Uhr bis 20 Uhr Bereitschaftsdienst. "Gott sei Dank ist nicht viel passiert", berichtet der Kommandant Michael Krug gegenüber inFranken.de. Lediglich zu einem Verkehrsunfall auf der Autobahn ist es gekommen: Auf der A7 hatte sich ein Auto gedreht und ist daraufhin mit einem Lkw zusammengestoßen: "Das war wahrscheinlich auch wegen der glitschigen Fahrbahn", vermutet der Kommandant. Zahlreiche Trümmerteile lösten sich ab, den Insassen ist jedoch außer eines Unfallschocks nichts passiert. Außerdem bedankt sich die Feuerwehr Bad Brückenau im Nachhinein bei der Tankstelle Hartmann, welche in der Nähe ihrer Station liegt. Diese hatte sie nach ihrer Bereitschaft mit kostenlosen Brötchen und anderem Gebäck versorgt.

Insgesamt ereigneten sich zehn Unfälle im Landkreis Bad Kissingen, informieren die Polizeidienststellen Bad Kissingen, Hammelburg und Bad Brückenau. Hauptsächlich rutschten hierbei die Verkehrsteilnehmer mit ihren Fahrzeugen in den Straßengraben, sodass die Abschleppdienste stark beansprucht wurden. Bei einem Unfall auf der B286 zwischen Oerlenbach und Arnshausen wurde eine Person leicht verletzt. Hier mussten neben dem Rettungsdienst auch die Feuerwehren aus Bad Kissingen und Arnshausen mit etwa 30 Einsatzkräften ausrücken. Bei den Unfällen entstand insgesamt ein Sachschaden im mittleren fünfstelligen Bereich. Das Verkehrschaos blieb insgesamt aus, wie es heißt.

Der Polizei Kitzingen wurden indes zwischen Mittwoch und Donnerstagmorgen zwei Unfälle durch die winterlichen Straßenverhältnisse gemeldet. Es entstanden lediglich Blechschäden

In Untermerzbach (Landkreis Haßberge) kam die Fahrerin eines Kleinwagens am Mittwochabend aufgrund von Straßenglätte in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab und landete im Straßengraben. Wie die Polizeiinspektion Ebern berichtet, drehte sich das Auto hierbei um 180 Grad. Beim dem Unfall wurde ein Verkehrszeichen beschädigt. Am Wagen entstand Totalschaden. Die Unfallverursacherin verletzte sich leicht und wurde zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus verbracht. Das Fahrzeug war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.

In Breitbrunn und Landsbach kam es wegen nicht angepasster Geschwindigkeit am frühen Mittwochabend ebenfalls zu zwei Unfällen. Die Fahrzeuge rutschen laut Polizei Ebern hierbei jeweils in den Straßengraben und es entstand insgesamt ein Sachschaden in Höhe von circa 3000 Euro. Personen wurden nicht verletzt. Die beiden Fahrzeuge mussten jeweils abgeschleppt werden.

Am Donnerstag fällt in weiten Teilen Unterfrankens Schnee, wie der Sprecher des Polizeipräsidiums hinzufügt. "Es herrschen winterliche Straßenverhältnisse und die Verkehrsteilnehmer müssen mit etwas längeren Fahrtzeiten rechnen." Am Donnerstagmorgen ereignete sich im Kreis Main-Spessart ein Unfall aufgrund der schlechten Wetterlage, berichtet Benedict Rottmann von der Kreisbrandinspektion Main-Spessart. Ein Linienbus war zwischen Gramschatz und Arnstein durch die glatte Fahrbahn in einen Graben gefahren. Verletzte hat es bei dem Vorfall nicht gegeben, da keine Fahrgäste im Bus waren. Die Fahrerin erlitt lediglich einen kleinen Schock. Die Bergungsarbeiten werden wahrscheinlich noch bis Nachmittag dauern, vermutet Rottmann.

Update vom 17.01.2024, 16 Uhr: Polizeipräsidien berichten von Glätte-Unfällen in Franken 

Am Mittwoch (17. Januar 2024) müssen Autofahrer mit Glatteis und schneebedeckten Straßen in Franken rechnen. Die Polizeipräsidien berichten an diesem Tag (Stand 15.30) im Gespräch mit inFranken.de von mehreren Glätte-Unfällen. Ein Sprecher der Polizei Oberfranken berichtet von fünf Verkehrsunfällen: Ein Fahrradfahrer hat sich demnach aufgrund eines Sturzes in Bamberg verletzt, zudem ereigneten sich Unfälle in Breitengüßbach, Ebermannstadt (Kreis Forchheim), Meeder (Kreis Coburg) und Plech (Kreis Bayreuth)

Ein Sprecher der Polizei Mittelfranken berichtet von zehn Glätte-Unfällen (Stand 15.30 Uhr), die verteilt über die ganze Region stattgefunden haben. Die Stadtgebiete Erlangen, Fürth und Nürnberg seien bislang allerdings noch nicht betroffen gewesen. 

Zwei Unfälle mit Sachschaden haben sich im Bereich Randersacker (Kreis Würzburg) aufgrund von Glätte ereignet (Stand 16 Uhr), erläutert ein Sprecher der Polizei Unterfranken gegenüber inFranken.de. "Insgesamt ist es weitestgehend ruhig", sagt er. 

Update vom 17.01.2024: Fränkische Landkreise verkünden Einschränkungen bei Busverkehr - wegen Glatteis 

Wegen Unwetterwarnungen vor extremem Glatteis sollen von Mittwochnachmittag (17. Januar 2024) an keine Busse mehr im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld fahren. Der Busverkehr werde von 16 Uhr an eingestellt, teilte das Landratsamt in Bad Neustadt an der Saale mit. Betroffen seien Regional- und Stadtbusse sowie ein Angebot für flexiblen Bedarfsverkehr im östlichen Landkreis.

Für den Mittwoch (17. Januar 2024) hat der Deutsche Wetterdienst eine Extremwetterlage durch Glatteis mit Blitzeisgefahr mit höchster Warnstufe im Landkreis Kitzingen angekündigt. "Es wird darauf hingewiesen, dass bereits ab dem Vormittag einzelne ÖPNV-Verbindungen witterungsbedingt ausfallen können und, je nach Witterungslage im Laufe des Tages, mit der vollständigen Einstellung des ÖPNV-Verkehrs gerechnet werden muss". Das berichtet das Landratsamt Kitzingen in einer Pressemitteilung. 

"Die Straßenverhältnisse im Landkreis Main-Spessart sind derzeit (Mittwoch, 17. Januar, 15.30 Uhr) schwierig", erklärt das Landratsamt Main-Spessart ebenfalls in einer Pressemitteilung. "Der Eisregen führt dazu, dass sich trotz Salzstreuung Glatteis auf der Fahrbahn bilden kann." Die Verkehrsteilnehmer müssen demnach jederzeit mit Glätte rechnen, nicht dringend notwendige Autofahrten sollten derzeit vermieden werden, heißt es. Die Fahrzeuge der Straßenmeisterei seien durchgehend im Einsatz. Sperrungen von Gefällestrecken seien bis jetzt (Stand 15.30 Uhr) nicht erforderlich gewesen. 

"Die Fahrzeuge von Omnibusverkehr Franken GmbH und Omni Reisen haben ab 10 Uhr in ganz Unterfranken den Verkehr eingestellt", berichtet das Landratsamt. "Das ist eine vorsorgliche Entscheidung des Unternehmens, da Behinderungen in einzelnen Bereichen vorliegen und dadurch die Abläufe der Busse in den verschiedenen Linien nicht sichergestellt werden können." Derzeit sind in Main-Spessart demnach einige Strecken vom Bus nicht erreichbar: Schollbrunn – Hasloch, Ruppertshütten – Langenprozelten, innerhalb der Ortschaft Zimmern. Auch im Landkreis Bad Kissingen ist der Busverkehr aktuell teils eingestellt.

Update vom 17.01.2024: Fränkische Feuerwehren und Flughafen Nürnberg bereiten sich auf Glätte vor 

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Glätte-Chaos in Franken. Die Polizeipräsidien äußern sich gegenüber inFranken.de zur aktuellen Unfall-Lage (Stand: 12 Uhr). Noch haben sich am heutigen Mittwoch nur wenige Glätteunfälle ereignet. Ein Sprecher der Polizei Mittelfranken erzählt von zwei Unfällen mit leicht verletzten Personen und Sachschaden auf der A9 - bei Thalmässing (Kreis Roth) und im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen

Feuerwehren und der Flughafen Nürnberg wappnen sich für die Witterungsbedingungen und die eventuell damit verbundenen Unfälle. "Schon im Laufe des gestrigen Tages haben wir mit den internen Planungen begonnen, um uns auf die Unwetterlage vorzubereiten", berichtet die ILS Coburg in den sozialen Medien. "Wir haben die Dienststelle personell verstärkt, um für ein höheres Einsatzaufkommen besser gewappnet zu sein", heißt es weiter. "Blitzeis ist sehr tückisch, da auch die Einsatzkräfte davon betroffen sind." Die ILS bittet die Community, den Rettungsdienst weitestgehend zu entlasten, indem sie die aktuellen Gefahrenhinweise beachtet.

"Aufgrund der Wettervorhersage mit Glatteis und Schneefall haben wir die Schneeketten aufgezogen auf den Einsatzfahrzeugen", verkündet die Feuerwehr Egloffstein (Kreis Forchheim) in den sozialen Medien. "Schneeketten montiert - wir sind bereit für das Extremwetter", schreibt auch die Feuerwehr Geiselwind (Kreis Kitzingen). Der Flughafen Nürnberg äußert sich ebenfalls zum drohenden Schneechaos.  

"Die Rettungsdienste in den Landkreisen Kitzingen, Main-Spessart, Würzburg und in der Stadt Würzburg haben sich für das für Mittwoch vom Deutschen Wetterdienst angekündigte Unwetter mit Eisglätte gerüstet." Das teilt der Zweckverband Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Würzburg (ZRF) in einer Pressemitteilung mit. Allein im Landkreis Main-Spessart halte das BRK an den Standorten Karlstadt, Gemünden, Lohr und Marktheidenfeld acht zusätzliche Rettungswagen und Krankenwagen sowie weitere geländegängige Spezialfahrzeuge bereit, heißt es. Der Wetterprognose des DWD zufolge werde in Teilen des Landkreises Main-Spessart die größte wetterbedingte Gefahrenlage erwartet (Stand 22:30 Uhr, Dienstag).

Für Stadt und Landkreis Würzburg haben die Hilfsorganisationen BRK, Malteser Hilfsdienst und Johanniter Unfallhilfe demnach ihre Einsatzflotte bereits Dienstagnacht (16. Januar 2024) um fünf Rettungswagen und mehrere Krankenwagen aufgestockt. Weitere Schnelleinsatzgruppen stehen Mittwoch (17. Januar 2024) unter erhöhter Alarmbereitschaft. Auch das BRK des Kreisverbandes Kitzingen sorgt mit zusätzlichen Rettungswagen und Krankenwagen für weitere Transportressourcen.

Die Integrierte Leitstelle der Berufsfeuerwehr Würzburg erwarte für die Zeit des Unwetters viele Notrufe aus dem gesamten Leitstellenbereich, so der Bericht. Zusätzliche Notrufannahmeplätze werden demnach besetzt, ein Lagedienst überwacht die Entwicklung der erwarteten Gefahrenlage. Dr. Andreas Klinger, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, hat die Kliniken um Verständnis gebeten, dass bei einem erhöhtem Aufkommen an Notfalleinsätzen die Wartezeiten für normale Ambulanzfahrten länger ausfallen können, heißt es.

Auf den Airport Nürnberg hatte der Eisregen am Mittwoch bisher noch keine Auswirkungen. "Bis auf die schon gestern gestrichenen Flüge nach Frankfurt sehen wir keine Einschränkungen", so ein Flughafensprecher am Mittwoch (17. Januar 2024) gegenüber inFranken.de. Der Flugverkehr solle weiterlaufen, wie geplant. Da sich die Lage jedoch jederzeit ändern kann, sollen Fluggäste laut dem Airport-Sprecher fortlaufend den Status ihrer Flüge kontrollieren. Außerdem weist der Airport darauf hin, dass Passagiere aufgrund der Witterungsverhältnisse mehr Zeit für die Anreise einplanen sollten.

Insgesamt sieht sich der Nürnberger Flughafen gut auf die möglichen Auswirkungen des Eisregens vorbereitet. Der Winterdienst stehe bereit und die Flugzeugenteisung sei voll besetzt, so der Sprecher. Dies sei aber für die Jahreszeit üblich und die zuständigen Kräfte seien rund um die Uhr im Einsatz. In Nürnberg musste die Müllabfuhr die Abholung am heutigen Mittwoch wegen "extremer Glätte" einstellen. Die Unfallgefahr sei demnach aktuell "zu hoch". Weitere Nachrichten aus Nürnberg kannst du in unserem Lokalressort nachlesen. 

Erstmeldung vom 16.01.2024: Glätte-Unfälle in Oberfranken: 43-Jähriger rutscht in Straßengraben - Fahrer prallt gegen Straßenschutzgitter

Es soll nicht nur weiß, sondern auch richtig glatt werden. Vergangene Woche kam es in der Region bereits zu Verkehrsunfällen aufgrund von Glatteis. Auch am Montag (15. Januar 2024) und am Dienstag (16. Januar 2024) krachte es auf Frankens Straßen aufgrund der Wetterverhältnisse. 

In Oberfranken ereigneten sich aufgrund der Wetterverhältnisse mehrere Unfälle: Am Montagmorgen (15. Januar 2024) fuhr ein 43-jähriger Mann mit seinem Auto auf der Staatsstraße von Gräfenberg (Kreis Forchheim) in Richtung Hammerbühl, berichtet die Polizei Ebermannstadt in einer Mitteilung. In einiger Entfernung stand demnach nach eigenen Angaben ein Lkw aufgrund schneebedeckter Fahrbahn vor ihm. Um ein Auffahren zu vermeiden, habe der Fahrer seinen Wagen abbremsen wollen. Aufgrund des glatten Untergrunds sei sein Auto nach links von der Fahrbahn abgekommen und in den Straßengraben gerutscht, wo er nach einigen Metern an der Böschung quer zum Stehen gekommen sei. Dabei habe der Fahrer eine Prellung an der Hand erlitten.

In einer Kurve auf der Staatsstraße 2182 einen Verkehrsunfall verursacht hat am Montagmorgen (15. Januar 2024) ein 38-Jähriger mit seinem Auto, berichtet die Polizei Stadtsteinach in einer Mitteilung. Der Fahrer war demnach gegen 6.35 Uhr von Ebersbach kommend in Richtung Ködnitz (Kreis Kulmbach) unterwegs und fuhr auf der schneebedeckten Fahrbahn in der dortigen Linkskurve geradeaus und prallte mit seinem Fahrzeug gegen zwei Straßenschutzgitter. Der 38-Jährige habe sich bei dem Unfall nicht verletzt.

Am Montag (15. Januar 2024) ab 12 Uhr kam es zu drei Verkehrsunfällen auf der A9 im Bereich Hormersdorf und Plech aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse, berichtet die Verkehrspolizei Bayreuth in einer Mitteilung. In allen Fällen fuhren die Unfallbeteiligten demnach mit ihren Fahrzeugen bei Schneeglätte zu schnell, schleuderten in die Leitplanken und blieben beschädigt auf der Fahrbahn liegen. Verletzte habe es nicht gegeben. Am Freitagabend (12. Januar 2024) wurde die spiegelglatte A73 einem BMW-Fahrer zum Verhängnis - drei Menschen wurden schwer verletzt

Glätte-Unfälle in Mittelfranken: Zwei Kinder (4/10) bei Fahrzeug-Überschlag verletzt - Säugling eingeklemmt

Auch in Mittelfranken krachte es: Am Montagnachmittag (15. Januar 2024) kam es aufgrund anhaltenden Schneefalls und einhergehender Straßenglätte in den Gemeindebereichen Bruckberg, Petersaurach und Windsbach zu mehreren Verkehrsunfällen mit Personen - und Sachschäden. Die Polizeiinspektion Heilsbronn zählte in einem zweistündigen Zeitraum 13 Unfälle mit Blechschäden, bei denen Fahrzeuge sowohl aufeinander auffuhren, als auch von der Fahrbahn abkamen und im Graben landeten, heißt es in einer Mitteilung.

Ein Unfall mit Personenschaden ereignete sich im Bereich Dietenhofen, auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Adelmannsdorf und Rüdern. Eine 33-Jährige verlor demnach alleinbeteiligt mit ihrem Auto aufgrund schneeglatter Fahrbahn die Kontrolle über ihr Fahrzeug, geriet ins Schleudern und überschlug sich. Sowohl die Fahrerin, als auch ihre beiden 4- und 10-jährigen Kinder, die sich im Auto befanden, seien durch den Unfall leicht verletzt worden. Die Familie sei ins Krankenhaus zur vorsorglichen Untersuchung verbracht worden.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich im Nürnberger Land: Die Witterungsverhältnisse sind einer Mutter dort zum Verhängnis geworden. Sie geriet in Schleudern und verursachte einen Unfall. Die 25-Jährige und ihr Säugling wurden am Montag in dem Auto eingeklemmt. Im Dienstgebiet der Polizeiinspektion Hersbruck kam es am Montag ebenfalls zu mehreren Verkehrsunfällen aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit bei Schneefall und schlechten Straßenverhältnissen, heißt es in einer Mitteilung. Personen kamen demnach nicht zu Schaden, jedoch entstand ein Sachschaden in Gesamthöhe von etwa 26.000 Euro. Vermutlich aufgrund der schneeglatten Fahrbahn kam ein 73-Jähriger am Montagmittag auf der A9 mit seinem Auto von der Fahrbahn ab - und musste reanimiert werden

Am Montagmorgen fuhr ein 19-Jähriger mit seinem VW auf der A3 in Richtung Passau auf der linken Fahrspur, berichtet die Verkehrspolizei Feucht. Beim Spurwechsel auf die rechte Fahrspur kam er demnach alleinbeteiligt ins Schlingern und drehte sich mehrfach um die eigene Achse. Während des Drehens prallte er mit seiner Fahrzeugfront gegen die Mittelschutzplanke, so die Polizei. Er wurde von dieser abgewiesen und kam nach rechts von der Fahrbahn ab und im Grünstreifen zum Stehen, heißt es. Der junge Mann sei unverletzt geblieben. Als die Polizeibeamten den Unfall aufnahmen, stellten sie fest, dass der 19-Jährige auf der Hinterachse seines Autos noch Sommerreifen montiert hatte.
Er muss nun mit einer Bußgeldanzeige rechnen.

Glätte-Unfall in Unterfranken: Ford-Fahrer verliert auf Fahrbahn die Kontrolle

In Unterfranken sorgten die Winterverhältnisse ebenfalls für Probleme: Zu einem Unfall mit einem Schaden von circa 5500 Euro kam es am Sonntagmorgen (14. Januar 2024), gegen 10.45 Uhr, auf der Staatsstraße St 2282 zwischen Kleinwenkheim und Münnerstadt. Das berichtet die Polizei Bad Kissingen in einer Pressemitteilung.

Der Fahrer eines Ford verlor demnach auf der glatten Fahrbahn aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit in einer Rechtskurve die Kontrolle über sein Fahrzeug und touchierte zwei Felder der Leitplanke der linken Fahrbahnseite. Verletzt wurde der Fahrer glücklicherweise nicht, so die Polizei. 

Vorschaubild: © Sebastian Gerr/Feuerwehr Bad Brückenau; Kreisbrandinspektion Main-Spessart; Collage: inFranken.de