Vor zwei Jahren spazierte ein Bär durch das Hintersteiner Tal im Allgäu und sorgte damit für Aufregung. Seitdem gibt es keine bestätigte Sichtung mehr in Bayern - offiziell zumindest.
Die Sichtung eines Braunbären im Hintersteiner Tal im Allgäu hat vor ungefähr zwei Jahren für erhebliches Aufsehen gesorgt. Seitdem wurde im Freistaat dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) zufolge offiziell kein Bär mehr nachgewiesen. Die Behörde verzeichnete jedoch nach eigenen Angaben rund 70 Hinweise auf ein solches Tier.
Zwar ist laut LfU keiner von ihnen als bestätigter Nachweis einzustufen. Ausgeschlossen ist dennoch nicht, dass ein weiterer Bär durch Bayern gezogen ist. Derzeit befinde sich der Freistaat in der Stufe 1 im "Managementplan Braunbären in Bayern". Durchwandernde Einzeltiere seien dabei durchaus möglich. Laut einem Behördensprecher stehen momentan aber Monitoring, Information und Prävention im Vordergrund.
Bären in Bayern - Landrätin forderte bewaffnete Bereitschaft
Grund zur Besorgnis bestehe nicht. Die Sicherheit der Menschen stehe stets im Vordergrund und habe Vorrang. Mit einer dauerhaften Ansiedlung von Braunbären im Freistaat sei derzeit nicht zu rechnen, so das LfU.
Der im Allgäu gesichtete Bär hatte eine Debatte um weitergehende Maßnahmen entfacht. So verlangte die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller (Freie Wähler) nach dem Auftauchen des Bären im stark frequentierten Wandergebiet die Gründung einer bewaffneten bayerischen Braunbärenbereitschaft. Die Einheit sollte für die Vergrämung und Tötung von Bären verantwortlich und jederzeit einsatzbereit sein, schlug die Landrätin vor.
Außerdem gründete sie die Initiative Braunbär, um die Verantwortlichen in den alpennahen Regionen Bayerns zu vernetzen und regte eine bärensichere Müllentsorgung nach kanadischem Vorbild an.
Wiederansiedlung von Bären im Norden Italiens erfolgreich
Experten vermuten, dass Bären, die durch Bayern ziehen, über Österreich aus Norditalien kommen. In der italienischen Provinz Trentino gibt es nach einem Wiederansiedlungsprojekt inzwischen wieder etwa 100 Braunbären.
In der Slowakei sollen erlegte Braunbären sogar künftig auf dem Teller landen. Das verkündete Umwelt-Staatssekretär Filip Kuffa. Es sei eine Verschwendung, dass die erlegten Tiere bisher in Betrieben Kadaververwertung entsorgt würden. Ab sofort solle sich das ändern, schrieb der nationalistische Politiker auf Facebook.