Sie waren in viel zu kleinen Boxen in einem Transporter eingepfercht, dehydriert und apathisch: Polizei, Tierschutz und Amtstierarzt retteten am Samstag (25. Juni) 72 Hundewelpen in Bayern das Leben. Sie sollten für den Verkauf von der Slowakei nach Portugal gebracht werden.
Schon wieder ist in Bayern ein gravierender Fall von illegalem Tiertransport aufgedeckt worden. Am 25.06.2022 wurde in Waidhaus in der Oberpfalz ein offiziell angemeldeter, aus der Slowakei kommender Tiertransport kontrolliert. Obwohl auf den ersten Blick die Papiere in Ordnung schienen, stellten sich bei genauerer Kontrolle erhebliche Mängel heraus, teilt der Deutsche Tierschutzbund Bayern in einer Presseerklärung mit. Im Transporter befanden sich in viel zu kleinen, zum Teil kaputten und übereinandergestapelten Gitterboxen 72 Hundewelpen.
Die Welpen seien für den Verkauf in Portugal vorgesehen gewesen, so der Tierschutzbund. Die Boxen, in denen sie sich befanden, bargen nach Angaben der Organisation ein erhebliches Verletzungsrisiko für die Tiere. Sie waren überdies in einem desolaten Zustand: "Bereits nach der relativ kurzen Strecke mussten fünf Tiere notversorgt werden", berichtet der Tierschutzbund. Sie seien dehydriert und apathisch gewesen. Die Fahrt bis Portugal hätte ihren sicheren Tod bedeutet.
Dehydriert, kupiert und mit Parasiten befallen: Tierarzt beschlagnahmt Welpen
Unter den Hunden verschiedenster Rassen befanden sich nach Angaben des Tierschutzes auch kupierte Tiere. Das Kupieren von Hunden ist in Deutschland gesetzlich verboten. Viele der Tiere hätten zudem Parasitenbefall aufgewiesen und seien - anders als in ihren Impfpässen angegeben - jünger als 12 Wochen gewesen. Damit fehlte ihnen der für den Transport gesetzlich festgelegte Tollwutschutz. Erst ab dem Alter von 12 Wochen ist mit gültigem Tollwut-Impfschutz der Transport über Landesgrenzen auch innerhalb der EU erlaubt.
Alle Tiere wurden durch den Amtstierarzt beschlagnahmt, Quarantäne angeordnet und sie wurden auf mehrere bayerische Tierheime verteilt. Gegen die Transporteure wurde Strafanzeige wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutz-Transportverordnung gestellt. Es liegen sowohl Straftatbestände als auch Ordnungswidrigkeiten vor.
In Bayern wurden 2021 über 140 illegale Transporte registriert. Nach Ansicht des Deutschen Tierschutzbundes Bayern ist das aber nur die Spitze des Eisbergs. Das tatsächliche Ausmaß des Welpenhandels sei wesentlich höher. Nichtsdestotrotz stellten die aufgedeckten Fälle Behörden und Tierheime vor erhebliche Herausforderungen.
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Es ist einfach nur noch traurig. Ständig solche Meldungen und dabei fallen nur Bruchteile der Fälle überhaupt auf. Es ist halt viel Geld zu verdienen, dank Corona und der daraus resultierenden Einsamkeit ist die Haustierhaltung auf ein Rekordhoch gestiegen und ein Rassewelpe bringt 1500 - 2500 Euro und bei den armen vernachlässigten Tieren sind die "Erzeugungskosten" gleich 0. Keine Futterkosten, da kaum entwöhnt, keine Impfungen, Entwurmungen oder sonst was. Das Muttertier wird wahrscheinlich genauso miserabel gehalten. Bei ca. 5 Welpen pro Wurf sind das schnell mal 10.000,-- €. Wer so verroht mit Tieren umgeht, für den ist ein Menschenleben manchmal auch nicht sehr viel mehr wert. Also alles andere als ein kleines Bagatellvergehen.
Dann gehe ich davon aus, dass Sie vegan leben? Das freut mich, denn Sie haben recht. Wer so mit Tieren umgeht, geht mit Menschen oft nicht besser um.
Nein, ich bin kein Veganer. Ich verstehe aber nur bedingt, was das mit der berichteten Tierquälerei zu tun hat. Bei Massentierhaltung gibt es selbstverständlich auch Zustände, die dringend behoben werden müssen. Ich kenne das Schwein, das mein Ab- und Zuschnitzel spendiert hat auch nicht beim Namen, aber ich kaufe soweit möglich das Fleisch bei einem Metzger, der (nach eigenen Angaben) Fleisch bzw. Schlachttiere aus regional umliegenden Betrieben kauft. Da es hier keine Riesenmastbetriebe gibt, hoffe ich auf das Beste. Man muss kein Veganer sein, um Verbesserungen zu fordern. Ein Löwe mag auch kein Gras, aber für dessen Mittagessen muss nicht die halbe Herde sinnlos sterben, einfach so aus Lieblosigkeit, der Rest ist eine Weltanschauung über die man tagelang streiten kann.
Nein, um Verbesserungen zu fordern, muss man kein Veganer sein, da haben Sie recht. Fordern kann man vieles.
Aber fordern und gleichzeitig etwas gegen die Missstände zu tun, was auch sehr einfach und schnell umsetzbar ist, ist meiner Ansicht nach der Weg, der gegen Verrohung hilft. Probieren Sie es einfach mal aus, es ist leichter als gedacht.
Und bitte keine Vergleiche mit Löwen. Löwen sind nicht mit der Möglichkeit für Moral ausgestattet und töten ggf auch den eigenen Nachwuchs.
Ich möchte die Diskussion jetzt nicht sinnlos ausweiten, aber ihr Satz:"Und bitte keine Vergleiche mit Löwen. Löwen sind nicht mit der Möglichkeit für Moral ausgestattet und töten ggf auch den eigenen Nachwuchs." hinkt auch etwas, was Sie mir vorwerfen. Was tun den genug mit Moral ausgestattete Menschen ? Sie töten ggf. ihren eigenen Nachwuchs oder den der Nachbarn. Da kann man dann ein neues Thema aufmachen, ob Menschen besser sind als Tiere.