Die bayerischen Brauer sollen mehr Geld bekommen - darüber sind sich Arbeitgeber und Gewerkschaft einig. Mit einem Warnstreik und einer Demonstration am Dienstag in München übt die Gewerkschaft Druck auf den Bayerischen Brauerbund aus.
Eine-Wanderung am 1. Mai ohne Bier? Soweit wird es wohl nicht kommen. Mit Engpässen bei der Lieferung sei aber zu rechnen, berichtet die Gewerkschaft !Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)". Der Grund: Am Dienstag streiken die Angestellten mehrerer deutscher Brauereien.
Zudem soll mit einer Demonstration in München Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt werden. Die Gewerkschaft erwartet zur Kundgebung Brauer aus Unterfranken, Niederbayern, der Oberpfalz, Schwaben und Oberbayern - so berichtet die Deutsche-Presse-Agentur.
Jedes vierte Bier in Deutschland kommt aus Bayern
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes setzten die bayerischen Brauer im vergangenen Jahr knapp 24 Millionen Hektoliter ab - ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit stammt jedes vierte in Deutschland gebraute Bier aus Bayern.
"Hinzu kommt der wachsende Markt mit alkoholfreien Sorten, die in der Bilanz nicht enthalten sind" erklärt Regina Schleser von der "NGG". Der Gesamtbierabsatz dürfte laut dem "Bayerischen Brauerbund" bei 26,7 Hektolitern gelegen haben.
Der bayerische Brauerbund schätzt den Pro-Kopf-Verbrauch im Freistaat auf 135 Liter Bier im Jahr. "Der Bierdurst führt zu steigenden Umsätzen in der Branche. Davon sollen jetzt auch die Beschäftigten etwas haben", so Gewerkschafterin Regina Schleser in einer Pressemitteilung der "NGG".
Steigende Arbeitsbelastung in den Brauereien
"Die Beschäftigten klagen schon lange über eine steigende Arbeitsbelastung", sagt Schleser. Die Jobs in der Brauerei setzten immer höhere Anforderungen voraus, gerade weil sie zunehmend hoch technisiert sind. Das müsse sich für die Angestellten lohnen. "Andernfalls wird es für Braumeister zunehmend schwerer, Azubis und Fachkräfte zu gewinnen."
Die "NGG" macht nun mit einem Warnstreik Druck auf die Arbeitgeber. Am Dienstag (30. April 2019), zwei Tage vor den nächsten Tarifverhandlungen, streiken zehn Betriebe in Bayern.