"Kann es besser": Bavarian Airlines will Lufthansa vom Thron stürzen - hohe Hürden für den jungen Gründer

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Schon Ende 2023 will der 18-jährige Flugunternehmer Adem Karagöz mit seiner Bavarian Airlines abheben.
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Oscar Bovenkerk/pixabay

Zarte 18 Jahre ist Adem Karagöz alt - und will es schon mit einem mächtigen Gegner aufnehmen. Mit seiner neu gegründeten Fluggesellschaft Bavarian Airlines will er der Lufthansa Kunden abjagen. Klappen soll das vor allem mit besserem Service.

Am Anfang seiner Geschäftsidee stand eine große Enttäuschung. Auf einem Business-Class-Flug passte rein gar nichts für Adem Karagöz. Die Sitze waren nicht komfortabel genug, das Essen passte nicht und auch der Service ließ zu wünschen übrig. Für den 18-Jährigen war deshalb klar: Ich kann es besser.

Kurzerhand gründete Karagöz die Bavarian Airlines - und will schon bald der mächtigen Lufthansa die Fluggäste streitig machen. Der Jungunternehmer will dabei auf ein innovatives Konzept für Deutschland und Europa setzen. "Wir möchten ein neues Produkt auf den Markt bringen, das es in Deutschland so noch nicht gibt. Wir möchten das vergleichbar machen mit den Domestic First Class in den USA. Das bedeutet, wir möchten besseren Service anbieten", erklärte er gegenüber dem Fernsehsender RTL.

Besserer Service und mehr Komfort - Bavarian Airlines will noch 2023 durchstarten

Mit zwölf Maschinen vom Typ Embraer E195-E2 will Karagöz den Abflug wagen. Die Ausstattung der Flugzeuge soll vor allem zahlungskräftigen Geschäftskunden gefallen. So soll es nur zwei Sitze in einer Reihe geben und auch das Essen wird perfekt auf die Ansprüche der gehobenen Reisenden abgestimmt. 

Heimatflughafen für die Bavarian Airlines soll München werden. Geplante Ziele sind unter anderem Wien, Amsterdam, London oder Mailand. Der Starttermin ist jedoch sportlich. Der 18-jährige Airline-Chef geht davon, dass schon Ende 2023 der erste Flieger seiner Fluggesellschaft abhebt.

Das würde eine Herausforderung sein, gibt auch Adem Karagöz gegenüber RTL zu. Denn bis auf ein angemeldetes Gewerbe und wohl auch der Finanzierung ist bei der Bavarian Airlines noch nicht viel fix. Ende Dezember wurde beim Luftfahrt-Bundesamt der Antrag auf Erteilung einer Betriebsgenehmigung als Luftfahrunternehmen eingereicht - jetzt müssen aber noch unzählige Lizenzen folgen. Und ohne eine Genehmigung können auch die nötigen Slots am Münchner Flughafen nicht ausgehandelt werden.

Hürdenlauf bis zum Abflug - viele Lizenzen fehlen noch

Mut hat Adem Karagöz immerhin, und den wird er laut dem Luftfahrtexperten Heinrich Großbongardt auch brauchen. Vor allem All-Business-Konzept meint der ehemalige Boeing-Mitarbeiter gegenüber RTL, dass bis auf eines "alle diese Projekte bisher gescheitert" sind. Deshalb will Bavarian Airlines trotz des Fokus auf zahlungskräftige Kundschaft die Economy-Class nicht fallen lassen, und setzt immer noch auf eine Zweiklassen-Konfiguration.

Die größte Herausforderung sei es laut Großbongardt aber insgesamt, seine Flugzeuge kostendeckend voll zu bekommen. Und bei der Flottengröße des Airline-Newcomers befürchtet der Fachmann eher eine Bruchlandung. Wenigstens kann sich der 18-jährige Jungunternehmer Karagöz auf das Vertrauen seiner Geldgeber verlassen. "Wir finanzieren die Pläne mit Investoren und Venture Capitals", erläuterte er bei RTL. Und das sei äußerst profitabel.