Krieg in Ukraine: Ehemaliger Fußball-Nationalspieler stirbt an der Front

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ARCHIV - 12.10.2004, Portugal, Lissabon: Portugals Cristiano Ronaldo (l) kämpft um den Ball gegen Russlands Aleksey Bugaev während des EM-Spiels Portugal-Russland in Lissabon ...
Alexej Bugajew (r)
Paulo_Carrico (epa)

In Putins brutalem Krieg gegen die Ukraine fallen tausende Menschen. Nun starb ein ehemaliger Fußballprofi an der Front. Seine Geschichte ist bezeichnend für die Entwicklung in Russland.

Für seinen Angriffskrieg in der Ukraine benötigt der russische Machthaber Wladimir Putin immer mehr Soldaten. Fündig wird er dabei immer öfter in russischen Gefängnissen und Straflagern. Tausende ziehen so mit der Hoffnung auf Strafmilderung in den Kampf und sterben abseits der Öffentlichkeit, namenlose Gefallene in einem brutalen Stellungskrieg.

Anders ist es bei Aleksey Bugaev. Er soll Ende des Jahres bei Kämpfen in der "militärischen Spezialoperation", wie der Krieg in Russland immer noch genannt wird, gestorben sein. Gegenüber dem russischen Sportportal sport24.ru bestätigte sein Vater den Tod des 43-Jährigen: "Leider ist die Nachricht vom Tod Aleksey wahr." Wie und wo genau sein Sohn starb, sagte er nicht. 

Russischer Nationalspieler wegen Drogenhandels verurteilt

Aleksey Bugaev war Fußballprofi. Er spielte bis 2010 bei verschiedenen russischen Topvereinen. Viele Jahre war er bei Torpedo Moskau, später bei Tom Tomsk und FK Krasnodar. International bekannt wurde er aber vor allem durch die Europameisterschaft 2004 in Portugal, wo der Innenverteidiger für Russland in der Vorrunde auflief. Doch seine Nationalmannschaftskarriere endete bereits kurz nach dem EM 2004 wieder: Anfang 2005 lief er das letzte Mal für Russland auf - in einem Freundschaftsspiel gegen Italien.

Laut Medienberichten hatte er aber schon zu jener Zeit Probleme und fiel immer wieder durch Skandale auf. Später soll er auf die schiefe Bahn geraten sein, unter anderem Alkoholprobleme gehabt haben. Schließlich sei er von der Polizei mit einem halben Kilo Mephedron erwischt und im Herbst 2024 zu fast 10 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Dies lässt sich aber nicht unabhängig überprüfen. 

Sicher scheint: Bugaev nahm Putins Angebot auf Strafmilderung an und zog für den Machthaber in den Krieg. Dort fiel er nun. Sein Todestag wird mit dem 29.12.2024 angegeben. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden, erklärte Bugaevs Anwalt Anton Smirnov laut t-online.de.