Mit einem Geigenkasten überraschte Sam Mörseburg aus Unterfranken die Händler von "Bares für Rares". Das Objekt beinhaltete nicht das, was sie vermutet hatten.
Aus Esselbach im Kreis Main-Spessart führte es Sam Mörseburg in die beliebte Trödelsendung "Bares für Rares" im ZDF mit Horst Lichter. Eigene Recherchen hatten ihm zuvor partout nicht beantworten können, was sein besonderer Geigenkasten wert ist. Als der Unterfranke ihn in den Saal trug, vermuteten die Händler schon ein entsprechendes Instrument darin. "Spielst du Musikinstrumente?", fragte Elke Velken-Tönnies ihren Kollegen Jos van Katwijk, bevor dieser den Koffer öffnete.
Der Händler verneinte, doch als er den Inhalt erblickte, reagierte er mit lautem Gelächter: "Jetzt spiel' ich Musik!" Bei dem Geigenkoffer handelte es sich nämlich um eine Whisky-Bar mit unbenutzten Flaschen und Gläsern. Dieser Whisky wir ohne "e" geschrieben, wie auf den Etiketten zu erkennen ist. Welche Unterschiede es zwischen den beiden Varianten gibt, haben wir in einem früheren Artikel zusammengefasst. Der Verkauf bot am Ende eine ungewöhnliche Aktion.
"Bares für Rares": Esselbacher kann sein Ziel übertreffen - "richtig charmantes Teil"
Laut Expertin Annika Raßbach stammt das Geschenkset aus dem Schottland der 1990er Jahre. Es sei im Auftrag der 1890 gegründeten Whisky-Firma "White Horse" hergestellt worden. Mit den Flaschen und Gläsern sollte man das damals beliebte Getränk "Whisky Soda" machen können. Und zwar mit Scotch Whisky, der nur so heißen dürfe, wenn er mindestens drei Jahre in einem Eichenfass in Schottland gereift ist, wie Raßbach informiert.
Zwar werde dieses Konzept heute immer noch aufgegriffen, doch in solch einer großen Aufmachung kenne sie es nicht mehr. Der Inhalt sei neuwertig, der Koffer weise kleine Abnutzungsspuren auf. Mörseburgs 200-Euro-Ziel schätzte sie als realistisch ein. Es könne sogar übertroffen werden. Horst Lichter, der im Juni in einem fränkischen Kultrestaurant einkehrte, zeigt sich fasziniert und rief "Wunder-Bar!". "Richtig witzig, finde ich, toll!", sagte Händler Jan Čížek ebenfalls begeistert. "Das ist so ein richtig charmantes Teil für den Liebhaber", pflichtete Julian Schmitz-Avila bei.
Am Ende stand Čížek mit 240 Euro schon fast als Sieger fest, doch Jos van Katwijk konnte nicht loslassen. "Hast du eine Münze dabei?", fragte er. "Wir machen sowieso 250. Er oder ich." Seine Idee brachte ihm kein Glück und Čížek wurde zum freudigen Gewinner. "Ich hab' 250 Euro gekriegt und bin sehr zufrieden", lautete das Fazit des Franken aus Esselbach. Die Sendung vom 28. August ist in der Mediathek zu sehen.