Gina Lollobrigida (95): 4. Juli 1927 - 16. Januar 2023
Die Vollblut-Italienerin zählt zu den großen Film-Ikonen des Landes. Neben Sophia Loren, Claudia Cardinale und Monica Vitti erlangte sie in den Nachkriegsjahrzehnten weltweiten Ruhm. International bekannt wurde sie mit Filmen wie "Fanfan, der Husar" und "Die Schönen der Nacht" (beide 1952). 1956 war sie in "Notre Dame de Paris" an der Seite von Anthony Quinn zu sehen. In den 70er Jahren zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück, arbeitete erfolgreich als Fotografin sowie Bildhauerin und war Unicef-Botschafterin. Auf roten Teppichen war die Diva noch oft ein gern gesehener Gast.
David Crosby (81): 14. August 1941 - 18. Januar 2023
Der Musiker starb "nach langer Krankheit", wie seine Ehefrau mitteilte. Der Sänger und Gitarrist mit dem Walrossbart wurde 1941 in Los Angeles geboren und für seine beiden Bands The Byrds und Crosby, Stills & Nash gleich zwei Mal in die "Rock and Roll Hall of Fame" berufen.
Lisa Loring (64): 16. Februar 1958 - 28. Januar 2023
Schon fast 60 Jahre vor der Netflix-Serie "Wednesday" hat US-Schauspielerin Lisa Loring die schlecht gelaunte Tochter der gruseligen Addams Family gespielt. Der einstige Kinderstar der amerikanischen Fernsehserie "Die Addams Family" (1964-1966) habe einen tödlichen Schlaganfall erlitten, sagte ihre Tochter dem Branchenblatt Variety.
Annie Wersching (45): 28. März 1977 - 29. Januar 2023
Wersching trat in ihrer Karriere in Dutzenden TV-Serien auf. Neben "Star Trek: Enterprise", später auch "Star Trek: Picard", war sie auch in "Bosch" und "General Hospital" zu sehen. Eine ihrer bekanntesten Rollen war die der FBI-Agentin Renee Walker in der Serie "24". Im Videospiel "The Last of Us" hatte sie zudem eine Sprechrolle. Als Todesursache wurde Krebs angegeben.
Julian Sands (65): 4. Januar 1958 - Januar 2023
Der aus Filmen wie "Zimmer mit Aussicht" und "Leaving Las Vegas" bekannte Schauspieler war Mitte Januar zu einem Ausflug in die Gegend um den Mount Baldy nordöstlich von Los Angeles aufgebrochen und nicht zurückgekehrt. Daraufhin wurde er als vermisst gemeldet und eine große Suchaktion gestartet. Sands lebte in der Nähe von Hollywood. Im Juni wurde dann im US-Bundesstaat Kalifornien eine Leiche entdeckt, die später eindeutig als Sands identifiziert wurde. Die Todesursache gilt als ungeklärt.
Februar
Jürgen Flimm (81): 17. Juli 1941 - 4. Februar 2023
Der Regisseur und Intendant war einer der maßgeblichen Künstler im deutschen Sprachraum. Seine Regiekarriere startete er 1968 bei Fritz Kortner und Claus Peymann an den Münchner Kammerspielen. Nach der Theaterleitung in Köln (1979-1985) machte Flimm das Hamburger Thalia-Theater zur bestbesuchten Bühne Deutschlands. Die Berliner Staatsoper Unter den Linden führte er von 2010 bis 2018. Er wirkte an vielen Bühnen der Welt, unter anderem an der Mailänder Scala, der Metropolitan Opera New York und den Salzburger Festspielen. Er war auch Regisseur bei Film- und Fernsehproduktionen.
Tony Marshall (85): 3. Februar 1938 - 16. Februar 2023
Der Schlagersänger, mit bürgerlichem Namen Herbert Anton Hilger, war der Muntermacher der Nation. Mit dem Lied "Schöne Maid" erlebte er 1971 seinen Durchbruch und erlangte später im Schlagergeschäft Kult-Status. Dabei hatte der Baden-Badener ein Staatsexamen als Opernsänger, beherrschte neben Klavier und Geige vier weitere Instrumente und sang in acht Sprachen. Doch für seine Fans machte Marshall über Jahrzehnte die Stimmungskanone und blieb so, wie sie ihn mochten: lange braungelockt, dann mit Hut und immer gut drauf.
Nadja Tiller (93): 16. März 1929 - 21. Februar 2023
Mit ihrem Mann Walter Giller (1927-2011) galt die Schauspielerin einst als Traumpaar. Zu ihren bekanntesten Filmen gehört "Das Mädchen Rosemarie" (1958), in dem sie die Edelprostituierte Rosemarie Nitribitt spielte. Rolf Thieles Satire auf die Wirtschaftswunderzeit war ein Skandal und sorgte für volle Kinosäle. Tiller brachte es den internationalen Durchbruch. Sie drehte unter anderem mit Jean-Paul Belmondo, Jean Gabin, Yul Brynner, Rod Steiger und Curd Jürgens. Nach vielen Kinofilmen, auch mit ihrem Ehemann, arbeitete sie danach verstärkt fürs Fernsehen und am Theater.
April
Maria Sebaldt (92): 26. April 1930 - 4. April 2023
Fröhlich, herzlich, schlagfertig - in den 1980er Jahren war die gebürtige Berlinerin das Gesicht des deutschen Wohlfühl-Fernsehens. Zu ihren bekanntesten Rollen gehörten Auftritte in ZDF-Serien, als exaltierte Bille in der Serie "Ich heirate eine Familie" (1983-1986) oder als Hannelore in "Die Wicherts von nebenan" (1986-1991). Sie spielte in Komödien wie "Charleys Tante" mit, aber auch in Krimiserien wie "Der Kommissar", "Derrick" oder "Der Alte".
Harry Belafonte (96): 1. März 1927 - 25. April 2023
Der US-Sänger, Schauspieler, Entertainer und Aktivist wurde mit dem Calypso-Hit "Banana Boat Song" weltberühmt. Danach verkaufte er mehr als 100 Millionen Alben mit Songs wie "Island in the Sun", "Matilda" und "Jump in the Line". Das Multitalent spielte in mehr als 40 Filmen wie "Bright Road" (1953) und "Carmen Jones" (1954) mit. Der Sohn eines Schiffskochs aus Martinique und einer Hilfsarbeiterin aus Jamaika kämpfte an der Seite von Martin Luther King Jr. für schwarze Bürgerrechte in den USA, mit Nelson Mandela gegen die Apartheid in Südafrika und als Unicef-Botschafter für Kinder auf Haiti und im Sudan. Er gewann Emmy, Grammy, Oscar sowie Tony und wurde in die Ruhmeshalle des Rock & Roll aufgenommen.
Mai
Helmut Berger (78): 29. Mai 1944 - 18. Mai 2023
Der österreichische Schauspieler zählte in den 1960/70er Jahren zu den Stars des europäischen Kinos. Berühmt wurde er mit Filmen des italienischen Regisseurs Luchino Visconti, seines späteren Lebensgefährten. Seinen Durchbruch hatte Berger mit Viscontis Film "Die Verdammten" (1969). Als Höhepunkte seiner Schauspielkunst gelten Viscontis "Ludwig II." (1973) und "Gewalt und Leidenschaft" (1974). Das Image der früheren Film-Ikone war zuletzt unter anderem durch fragwürdige Fernsehauftritte angekratzt.
Tina Turner (83): 26. November 1939 - 24. Mai 2023
Die US-Sängerin wurde in den 1960/70er Jahren im Duo mit ihrem damaligen Ehemann Ike Turner mit Hits wie "River Deep - Mountain High" und "Nutbush City Limits" weltbekannt. 1976 ließ sie sich von ihrem gewalttätigen Mann scheiden. Mit ihrer immensen Stimme, gewagten Kostümen und überschäumender Energie gelang ihr danach eine Solo-Karriere als "Queen of Rock 'n' Roll" mit Hits wie "What's Love Got To Do With It?", "We Don't Need Another Hero" und "Be Tender with Me Baby". Die zwölffache Grammy-Preisträgerin lebte die letzten Jahrzehnte abgeschieden in der Schweiz.
Peter Simonischek (76): 6. August 1946 - 29. Mai 2023
Während seiner facettenreichen Karriere war der Österreicher in vielen Rollen auf der Bühne, im Film und Fernsehen zu sehen. Ab 1979 gehörte er 20 Jahre lang dem Ensemble der Berliner Schaubühne an. 1999 kehrte er an das Wiener Burgtheater zurück. Von 2002 bis 2009 verkörperte Simonischek bei den Salzburger Festspielen den "Jedermann". In der preisgekrönten Vater-Tochter-Geschichte "Toni Erdmann" von 2016 spielte er den Vater an der Seite von Sandra Hüller. 2016 erhielt der Mime den Ehrentitel "Kammerschauspieler".
Juni
Silvio Berlusconi (86): 29. September 1936 - 12. Juni 2023
Der frühere italienische Ministerpräsident, Unternehmer und Milliardär bestimmte die Politik seines Landes mehr als zwei Jahrzehnte mit. Von 1994 bis 2011 führte der egozentrische Jurist aus Mailand vier Regierungen. Viele sahen in ihm den Prototypen eines Populisten. Der Medientycoon und Immobilienmogul hievte seinen Verein AC Mailand an die europäische Fußball-Spitze. Der "Cavaliere" überstand etliche Gerichtsprozesse unter anderem wegen Steuerhinterziehung, Betrugs und Begünstigung von Prostitution Minderjähriger unbeschadet.
Juli
Heide Simonis (80): 4. Juli 1943 - 12. Juli 2023
Die frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin regierte als erste Frau ein Bundesland. Die streitbare SPD-Politikerin und passionierte Hutträgerin führte als Nachfolgerin von Björn Engholm (SPD) von 1993 an in Kiel eine SPD-Alleinregierung. Dann folgte von 1996 bis 2005 eine rot-grüne Koalition, bis ein Abweichler die gebürtige Bonnerin bei der Ministerpräsidentenwahl im März 2005 stürzte. Ob ihrer Schlagfertigkeit war Simonis ein beliebter Gast in Talkshows.
Christian Quadflieg (78): 11. April 1945 - 16. Juli 2023
Rund 200 Rollen spielte der Sohn des legendären Schauspielers Will Quadflieg (1914-2003) im Fernsehen, doch dem großen Publikum ist er vor allem als "Der Landarzt" in Erinnerung. In der ZDF-Serie, bei der er zum Teil auch Regie führte, verkörperte er zwischen 1986 und 1992 den Titelhelden Dr. Karsten Mattiesen. TV-Geschichte schrieb Quadflieg aber 1977 mit Wolfgang Petersens damals spektakulärem "Tatort: Reifezeugnis". In dem Krimi verführte er als Lehrer eine seiner Schülerinnen, gespielt von Nastassja Kinski. Sie selbst war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten erst 15 Jahre alt.
Jane Birkin (76): 14. Dezember 1946 - 16. Juli 2023
Mit dem Skandallied "Je t'aime moi non plus" wurde die gebürtige Londonerin und Wahlfranzösin zum Star. Die britisch-französische Künstlerin war Anfang 20, als sie mit Serge Gainsbourg 1969 den damals skandalösen Chanson ins Mikrofon stöhnte. Mit Gainsbourg feierte sie einige ihrer größten Erfolge, wie "La danseuse" und "Melody Nelson". Birkin wirkte in über 50 Filmen mit, etwa in Michelangelo Antonionis "Blow up" (1966) oder im Thriller "Der Swimmingpool" (1969).
Tony Bennett (96): 3. August 1926 - 21. Juli 2023
Er gehörte zu den populärsten Musikern der USA. Der Jazzsänger wurde mit Songs wie "I Left My Heart In San Francisco" (1962) weltweit bekannt. In seiner rund sieben Jahrzehnte dauernden Karriere veröffentlichte er mehr als 70 Alben, die ihm zahlreiche Grammys einbrachten. Die Liste seiner Bewunderer reichte von Frank Sinatra bis Lady Gaga. Mit ihr nahm er die Alben "Cheek to Cheek" (2014) und "Love for Sale" (2021) auf. Auch als Maler war Bennett erfolgreich.
Martin Walser (96): 24. März 1927 - 26. Juli 2023
Der promovierte Germanist zählte zu den bedeutendsten und streitbarsten Autoren der deutschen Nachkriegsliteratur. Sein umfangreiches Oeuvre umfasst Romane, Novellen, Theaterstücke, Hörspiele, Übersetzungen sowie Aufsätze, Reden und Vorlesungen. Seit 1955 veröffentlichte er rund 70 Erzählungen und Romane, darunter "Ehen in Philipsburg" (1957), "Ein fliehendes Pferd" (1978), "Seelenarbeit" (1983), "Ein springender Brunnen" (1998) und "Tod eines Kritikers" (2002). Seine Texte und öffentlichen Reden riefen Bewunderung, aber auch heftige Kritik hervor. Zu Walsers vielen Würdigungen gehört auch der Friedenspreis des deutschen Buchhandels (1998).
Sinéad O'Connor (56): 8. Dezember 1966 - 26. Juli 2023
Die Ballade "Nothing Compares 2 U" machte die irische Sängerin, Songschreiberin und Aktivistin 1990 weltberühmt. Das vom US-Musiker Prince geschriebene Liebeslied stand auch in Deutschland an der Spitze der Charts. Die Sängerin mit der eindrucksvollen Stimme nahm zehn Soloalben auf, schrieb Filmlieder und arbeitete mit anderen Künstlern zusammen. Sie erregte immer wieder mit kontroversen Auftritten Aufmerksamkeit. Wegen der Missbrauchsskandale der katholischen Kirche zerriss sie 1992 in einer US-Show ein Bild von Papst Johannes Paul II.. 2018 konvertierte O'Connor zum Islam.
August
William Friedkin (87): 25. August 1935 - 7. August 2023
Der preisgekrönte US-Regisseur gehörte in den 1970er Jahren zur "New Hollywood"-Elite, die bahnbrechende Filme lieferte. Der Thriller "French Connection – Brennpunkt Brooklyn" brachte ihm 1972 einen Regie-Oscar. Der Horrorfilm "Der Exorzist" (1973) war kommerziell einer der erfolgreichsten Filme damals. Schon sein erster Dokumentarfilm über einen zum Tode Verurteilten gewann 1962 einen Festival-Preis. Sein Hollywood-Debüt hatte Friedkin 1965 mit dem Musikfilm "Good Times" über das Pop-Duo Sonny und Cher.
René Weller (69): 21. November 1953 - 22. August 2023
Der ehemalige Welt- und Europameister war einer der erfolgreichsten Boxer Deutschlands. Bis zu seinem Wechsel ins Profilager 1980 absolvierte der Olympia-Teilnehmer von 1976 insgesamt 355 Amateurkämpfe und gewann davon 338. Bekannt wurde der "schöne René" vor allem aber durch sein extravagantes Auftreten. Der gebürtige Pforzheimer nannte sich "Golden Boy", trug im Ring glitzernde Shorts und posierte halb nackt mit dicken Goldketten auf Motorrädern. Der wegen Hehlerei und Kokainhandels vorbestrafte Weller litt zuletzt an Demenz.
September
Roger Whittaker (87): 22. März 1936 - 13. September 2023
Der britische Sänger, Liedermacher und Kunstpfeifer hatte deutschen Schlager zu seiner Spezialität gemacht. Obwohl er die Sprache nicht beherrschte, nahm der Sänger mit dem sanften Bariton viele Songs in Deutsch auf. Er veröffentlichte mehr als 25 Alben in Deutschland, darunter "Zum Weinen ist immer noch Zeit" (1981) und "Mein Herz schlägt nur für Dich" (1991). Seinen musikalischen Durchbruch schaffte der studierte Zoologe und Biochemiker 1969 mit der Ballade "Durham Town". Lieder wie "The Last Farewell" (1971), "Indian Lady" (1976) oder "Albany" (1981) machten ihn sehr populär. Vielfach prämiiert, verkaufte Whittaker etwa 50 Millionen Tonträger.
David McCallum (90): 19. September 1933 - 25. September 2023
Der gebürtige Schotte war von 2003 an in über 400 Episoden der US-amerikanischen Krimiserie "Navy CIS" als Gerichtsmediziner Dr. Donald "Ducky" Mallard zu sehen. Die Serie zählte zu den populärsten Sendungen im US-Fernsehen und galt auch im deutschen Privatfernsehen als Quotengarant. Der Schauspieler feierte früh Erfolge mit Rollen in Monumentalfilmen wie "Die letzte Nacht der Titanic" (1958) und "Gesprengte Ketten" (1962). In den 1960er Jahren zog der Brite in die USA und überzeugte in der Thrillerserie "Solo für O.N.C.E.L." als russischer Agent Illya Kuryakin (1964-1968).
Oktober
Bobby Charlton (86): 11. Oktober 1937 - 21. Oktober 2023
Die 1994 zum Ritter geschlagene britische Fußball-Ikone feierte mit der Nationalmannschaft und seinem Verein Manchester United die größten Erfolge. Er gewann 1966 im eigenen Land den WM-Titel gegen Deutschland mit 4:2. Für United stand der Offensivspieler von 1956 bis 1973 in 758 Pflichtspielen auf dem Platz und erzielte 249 Tore. Er war einer der Schlüsselspieler der United-Mannschaft, die unter anderem 1968 den Europapokal gewann. Beim Flugzeugunglück der Mannschaft im Februar 1958 am Flughafen München-Riem, bei dem 23 Menschen starben, war Charlton einer der 21 Überlebenden.
Matthew Perry (54): 19. August 1969 - 28. Oktober 2023
Als Chandler Bing in der Kultserie "Friends" wurde der US-kanadische Schauspieler weltberühmt. Die von 1994 bis 2004 in den USA produzierte Serie dreht sich um das Leben einer Gruppe junger Freunde in New York. Davor hatte Perry erste Fernseh- und Filmrollen, darunter 1988 in dem Filmdrama "Jimmy Reardon", der Komödie "Fools Rush In - Herz über Kopf" (1997) mit Salma Hayek oder "Keine halben Sachen" (2000) mit Bruce Willis. Er kämpfte jahrzehntelang gegen seine Alkohol-, Drogen- und Tablettensucht.
Elmar Wepper (79): 16. April 1944 - 31. Oktober 2023
Zu den größten Erfolgen des beliebten Fernsehstars zählt die ZDF-Serie "Zwei Münchner in Hamburg", für die er ab Ende der 1980er Jahre an der Seite von Uschi Glas vor der Kamera stand. 2008 engagierte ihn Regisseurin Doris Dörrie für ihren später preisgekrönten Kinofilm "Kirschblüten - Hanami". Über seinen älteren Bruder Fritz war er 1974 zur ZDF-Krimireihe "Der Kommissar" gekommen. Fortan stand er regelmäßig vor der Kamera. Ab und zu drehten die Brüder auch gemeinsam, wie in der Komödie "Drei unter einer Decke" (2003).
Hans Meiser (77): 20. August 1946 - 30. Oktober 2023
Das TV-Urgestein moderierte jahrelang die RTL-Sendung "Hans Meiser", Wegbereiter der modernen Talkshow. Mit seinen vorwiegend unbekannten Gästen sprach der Fernsehmoderator über deren Alltagsprobleme. Von 1992 bis zur Einstellung 2001 liefen 1700 Folgen. Zum Start des deutschen Privatfernsehens 1984 war Meiser vom Radio zum TV gewechselt. Bis 1992 war er "Anchorman" der Hauptnachrichtensendung "7 vor 7", später "RTL aktuell". Danach moderierte er bis 2006 die RTL-Reality-Show "Notruf". Meiser wurde unter anderem mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet.
November
Prinzessin Carin von Sachsen-Coburg und Gotha (77): 16. Juli 1946 - 11. November 2023
Beim Haus Sachsen-Coburg und Gotha handelt es sich um einen Zweig des deutschen Adelsgeschlechts der Wettiner. Es hat seinen Stammsitz in Coburg. Prinzessin Carin war die Ehefrau von Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha, dem Oberhaupt des herzoglichen Hauses. Aus der Ehe gingen die drei Kinder Stephanie, Hubertus und Alexander hervor. Nach ihrer Hochzeit im Jahr 1971 lebten Prinz Andreas und Prinzessin Carin mit ihren beiden älteren Kindern einige Jahre in Hamburg. 1976 zog die Adelsfamilie nach Coburg. 1997 erhielt Carin schließlich die Diagnose, dass sie an Multipler Sklerose erkrankt war.
Heidelinde Weis (83): 17. September 1940 - 24. November 2023
Die österreichische Schauspielerin gehörte zu den bekanntesten Film- und TV-Gesichtern im deutschsprachigen Raum. Trotz schwerer Krankheiten legte sie eine jahrzehntelange Karriere mit mehr als 100 Auftritten in Fernsehserien wie "Schwarzwaldklinik", "Derrick", "Der Alte" und "Traumschiff" hin. Ihre eigentliche Liebe galt aber dem Theater. Sie trat unter anderem auf Bühnen in Berlin, Hamburg, Düsseldorf und München auf. Bei den Salzburger Festspielen war sie an der Seite von Klaus Maria Brandauer zu sehen. Als Sängerin erhielt sie 1976 den Deutschen Schallplattenpreis.
Agyemang Diawusie (25): 12. Februar 1998 - 28. November 2023
Der ehemalige Bayreuther Fußball-Profi starb im Alter von nur 25 Jahren. Diawusie spielte seit dem Sommer wieder bei SSV Jahn Regensburg - dem Verein, in dessen Jugendabteilung er auch ausgebildet worden war. Als Profi spielte er zudem noch bei RB Leipzig, dem SV Wehen Wiesbaden, dem FC Ingolstadt, für Dynamo Dresden, die SpVgg Bayreuth und für eine Saison beim SV Ried in Österreich. Diawusie war nach Vereinsangaben "an einem plötzlichen Herztod, mutmaßlich ausgelöst durch einen viralen Infekt mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung" gestorben. Der Verein widmete ihm eine emotionale Verabschiedung.
Henry Kissinger (100): 27. Mai 1923 - 29. November 2023
Der ehemalige US-Außenminister war eine schillernde Figur der US-Politik, seine Spezialität war die Geheimdiplomatie. Der Deutschamerikaner gilt als einer der größten Diplomaten des 20. Jahrhunderts. Zu seinen größten Erfolge zählt die Annäherung der USA an China Anfang der 1970er Jahre. Doch Kissingers Karriere hatte auch Schattenseiten. Kritiker warfen dem Friedensnobelpreisträger Skrupellosigkeit und Machtbesessenheit vor. Heinz Alfred Kissinger wurde 1923 in Fürth geboren. Er war 15 Jahre alt, als seine jüdischen Eltern mit ihm nach New York flüchteten.
Dezember
Ryan O'Neal (82): 20. April 1941 - 8. Dezember 2023
Mit dem Liebesdrama "Love Story" wurde der US-Amerikaner 1970 zusammen mit seiner Filmpartnerin Ali MacGraw berühmt und ein gefragter Darsteller. Das Melodrama von Regisseur Arthur Hiller erhielt sieben Oscar-Nominierungen. Danach drehte O'Neal mit Barbra Streisand Peter Bogdanovichs Screwball-Komödie "Is was, Doc?" (1972). 1973 glänzte er in "Paper Moon" als Trickbetrüger. Stanley Kubrick holte ihn für die Gesellschaftssatire "Barry Lyndon" (1975) vor die Kamera. Danach verblasste sein Leinwandruhm. Später gab es TV-Rollen wie in der Krimiserie "Bones - Die Knochenjägerin" (2006-2017).
Gunther Emmerlich (79): 18. September 1944 - 19. Dezember 2023
Der Sänger und Entertainer gehörte zu den TV-Publikumslieblingen. Über Jahrzehnte war sein sonorer Bass in Konzert, Oper und Fernsehen präsent. Ab 1987 eroberte der Kammersänger der Dresdner Oper den TV-Bildschirm in der DDR. Mit Sendungen wie "Nimm Dir Zeit" und "Zauberhafte Heimat" begeisterte der gebürtige Thüringer später das deutsche Fernsehpublikum in Ost und West. Sein musikalisches Repertoire reichte von Kirchenmusik über Lieder-Zyklen, Arien und Duette bis zu Dixieland und Swing. Der vielseitige Künstler gastierte auch mit eigenem Programm auf kleinen Bühnen und moderierte.
Ingrid Steeger (76): 1. April 1947 - 22. Dezember 2023
Als die freche Blonde aus der ARD-Comedy "Klimbim" gewann die gebürtige Berlinerin in den 1970er Jahren das TV-Publikum für sich. Die "Ulknudel" sorgte nicht zuletzt mit ihren freizügigen Auftritten für Aufsehen. Steegers Karriere begann nach Jobs als Fotomodell mit dem legendären "Schulmädchen-Report" im Kino. Sie bekam Rollen in Krimireihen wie "Der Kommissar" und "Derrick", spielte mit Iris Berben in der Serie "Zwei himmlische Töchter" und war in den 1990ern im Vierteiler "Der große Bellheim" zu sehen. Danach trat Steeger im Theater auf, vor allem mit Boulevard-Stücken.
Wolfgang Schäuble (81): 18. September 1942 - 26. Dezember 2023
Der CDU-Politiker prägte die Bundespolitik über Jahrzehnte. Der promovierte Jurist war Minister, CDU-Chef, Fraktionsvorsitzender und Präsident des Deutschen Bundestages. Dem Parlament gehörte er von 1972 bis zu seinem Tod an. Unter Kanzler Helmut Kohl (CDU) handelte Schäuble 1990 nach dem Mauerfall in der DDR maßgeblich den Einigungsvertrag mit aus. Seit einem Attentat im Oktober 1990 saß er im Rollstuhl. Unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) schaffte der Badener als Finanzminister zweimal die "Schwarze Null", also einen Bundesetat ohne neue Schulden. Schäuble war von 2017 bis 2021 Bundestagspräsident, das ist das zweithöchste Amt im Staat.
Disclaimer: Wir erheben mit dieser Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Im Text sowie in der Bildergalerie werden prominente Todesfälle aufgeführt, über die wir auch innerhalb des Jahres berichtet hatten.
mit dpa-Material
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