Traurige Nachrichten für die deutsche Schauspielwelt: Der ehemalige "Polizeiruf 110"-Star Horst Krause ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Die Rolle des gleichnamigen Ermittlers machte ihn berühmt.
Trauer um Schauspieler Horst Krause. Wie seine Familie am Montag mitteilte, ist der Schauspieler bereits am Freitag in einem Seniorenheim in Teltow (Potsdam-Mittelmark) verstorben.
Als grummelig-gutmütiger Polizeihauptmeister im "Polizeiruf 110" wurde Horst Krause nach der Wende zur Kultfigur. Seit 1996 ermittelte er darin neben wechselnden Kommissarinnen. Von 2007 bis 2022 spielte Horst Krause den Dorfpolizisten, der wie er selbst heißt, in einer neunteiligen ARD-Fernsehfilmreihe. Dabei ging es um das Privatleben des Polizeihauptmeisters.
Erfolge konnte Krause jedoch auch mit anderen Formaten verzeichnen. Seinen Durchbruch hatte er 1993 in der Komödie "Wir können auch anders...", für die er den Deutschen Filmpreis als bester Darsteller gewann. 2003 wurde er für seine Rolle in "Schultze gets the blues" beim Stockholm International Film Festival als bester Hauptdarsteller geehrt. 2012 wurde ihm außerdem der Verdienstorden des Landes Brandenburg verliehen.
"Ich finde mich eigentlich in jeder Rolle wieder, die ich spiele"
Spätestens mit "Schultze" ist Horst Krause richtig berühmt geworden. Verändert hat ihn das nicht. Auch im "Polizeiruf 110" blieb er meist der heimliche Star - ein Dorfpolizist mit etwas zu klein geratener Uniform auf russischem Zweirad. Ausgebildet an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin (heute Ernst Busch), spielte er Jahrzehnte lang in Chemnitz und Dresden.
Im "Polizeiruf" war er auch schon zu DDR-Zeiten zu sehen, auch in den "Spreewaldgeschichten", in Zirkusfilmen. Die Wende kam "zum richtigen Zeitpunkt" für ihn. "Nach 1990 ging nicht nur die Karriere, sondern auch das Leben los. In der DDR wusstest du, dass mit 45 nicht mehr viel passiert", sagte Krause damals. Bevor er Schauspieler wurde, lernte er Dreher. "Dreher ist so ein schöner Beruf", hat mal die Mutter zu ihm gesagt. Schauspieler aber auch. "Ich finde mich eigentlich in jeder Rolle wieder, die ich spiele", sagte er. "Aber mit dem Polizeihauptmeister Horst Krause habe ich schon meine Lebensrolle gefunden. Was auch kommen mag, da wird wohl nichts drüber gehen."
Den Veränderungen in seinem eigenen Leben begegnete der echte Horst Krause wie "den vier Jahreszeiten. Sie kommen und gehen, und jede hat ihre eigenen Herausforderungen und Risiken. Jeweils ein einmaliges Erleben." Gegenüber der Agentur teleschau erklärte der einstige DDR-Schauspieler: "Die größte Veränderung in meinem Leben war die Wende." Dies sei "einmalig" gewesen. Es folgten "der Frühling" und "blühende Landschaften", wie es Krause ausdrückt: "Auch in meinem Beruf war es möglich, die Knospe zu verlassen und zu erblühen. So geschah es und ich blühe heute noch."