Entertainer, Musiker, Kabarettist, Schriftsteller, Regisseur, Schauspieler - die Berufsbezeichnungen für Helge Schneider sind vielseitig. Bald feiert er seinen 70. - eine ARD-Doku gibt Einblicke.
                           
          
           
   
          Wenn Helge Schneider die Bühne betritt, weiß man nie, was als Nächstes passiert. Mal sitzt er am Klavier und spielt eine virtuose Jazz-Ballade. Im nächsten Moment geht es vielleicht um Möhren und Katzenklos. Dazwischen: viel Schweigen, vielsagende Blicke ins Publikum - und plötzlich bricht der Klamauk wieder los. 
       
Am 30. August wird Schneider 70 Jahre alt. Das Erste würdigt ihn bereits jetzt schon mit einer Doku namens «The Klimperclown» in der Mediathek (TV-Ausstrahlung am 20. August um 22.50 Uhr). 
Im ARD-Dokumentarfilm «The Klimperclown» lässt der Künstler sein Leben Revue passieren. Die Zuschauer bekommen einen Blick hinter die Kulissen, allerdings in etwas anderer Form als einer klassischen Doku. Schneider hat den Film mit seinem langjährigen Gitarristen und Freund Sandro Giampietro improvisiert. Mit einer Kamera haben sie ohne Drehbuch gefilmt. Es sollte anders werden als frühere Dokumentarfilme, sagte Schneider dem NDR.
Schneider verzichtet auf Interview-Passagen und erzählt stattdessen seine Geschichte - mit diversen Originalaufnahmen der Vergangenheit auf Super 8 oder VHS, kurzen Sketchen oder Ausschnitten bei der Arbeit. 
«Katzeklo» - der Klassiker
Geboren im Jahr 1955 in Mülheim an der Ruhr in Nordrhein-Westfalen - «eine Kleinstadt mit Herz», wie er selbst sagt - hat Schneider als Kind schon den Wunsch gehabt, Clown zu werden. 
Musikalisch scheint es bei ihm wenig Grenzen zu geben. Er spielt unter anderem Klavier, Gitarre, Saxofon, Schlagzeug, Violine, Cello, Hammond-Orgel, Trompete und Akkordeon. Seit den 80er Jahren ist er auf Deutschlands Bühnen unterwegs - als konsequent eigenes Genre.
Der Dokumentarfilm zeigt einige von Schneiders Liedern, zum Teil in kurzen Sequenzen, aber auch in voller Länge. Sein wahrscheinlich bekanntestes Stück «Katzeklo», das er als sein Hauptwerk bezeichnet, wird von ihm mit dem gleichen Achselzucken präsentiert wie eine spontane Improvisation. Bei der Arbeit im Studio ist ihm der Spaß an der Sache deutlich anzumerken.