Ein drohender Atomschlag, nur noch wenige Minuten zum Handeln: Kathryn Bigelow hat einen Thriller über die Zerbrechlichkeit der Weltordnung gedreht - und Millionen weltweit streamen das sofort.
Globale Lust auf echten Grusel, reale Bedrohung und fiktionalisierte politische Angst: Der neue Spielfilm von Kathryn Bigelow, «A House of Dynamite», simuliert einen Atomraketenangriff auf die USA und hat beim Streamingdienst Netflix einen starken Start hingelegt.
Innerhalb von nur drei Tagen (Start war am 24. Oktober) wurde der Film 22,1 Millionen Mal abgerufen. Er ist damit in den aktuellen Wochencharts des Anbieters (20. bis 26. Oktober) der erfolgreichste Film.
«A House of Dynamite» gelangte in 39 Ländern auf Platz eins (darunter die Schweiz, Luxemburg und Belgien) und in 91 Ländern in die Top Ten (darunter Deutschland und Österreich).
Oscar-Preisträgerin Bigelow («Tödliches Kommando – The Hurt Locker»), die bekannt ist für politisch aufgeladene Thriller, bildet das Szenario erschreckend real ab. Der Film stellt die Frage, wer im Ernstfall entscheidet, und zeigt, wie verletzlich politische Systeme im Angesicht der atomaren Katastrophe sind.
Bigelow (73) erzählt im Film in Echtzeit aus verschiedenen Perspektiven von den letzten rund 18 Minuten, bevor eine Atomrakete voraussichtlich in Chicago einschlagen wird. Von wo die Kernwaffe kommt, ist unklar.
Ob beim US-Präsidenten (Idris Elba), Generälen oder dem Verteidigungsminister: Überall wird erst einmal gezögert. Niemand will die Entscheidung, was zu tun ist, unbedacht fällen. In einer Hauptrolle ist Rebecca Ferguson («Dune») zu sehen, als Captain im Situation Room vom Weißen Haus.