Auf fränkischen Raststätten erwischen Polizeibeamte am Sonntagabend mehrere alkoholisierte Fernfahrer. Alkohol-sensible Zündschlossperren hält der Verband Deutscher Berufskraftfahrer für wenig praktikabel.
Für Lkw-Fahrer, die sich alkoholisiert ans Steuer setzen, fehlt Robert Kroiss jedes Verständnis: "Wer so wenig Verantwortungsbewusstsein besitzt, muss seinen Führerschein verlieren", sagt der Vorsitzende des Verbands Deutscher Berufskraftfahrer (DBV).
In diesem Bewusstsein würdigt Kroiss die polizeilichen Kontrollen am Sonntagabend als einen Beitrag für mehr Sicherheit auf den deutschen Straßen. Auf rund 30 Rastanlagen und Autohöfen an den Autobahnen A 3, A 7, A 73, A 9 und A 93 hatten die Beamten der insgesamt sieben ober- und unterfränkischen Verkehrspolizeiinspektionen am Sonntagabend ihre Kontrollstellen eingerichtet.
Mit 1,4 Promille am Steuer
Die Beamten wollten verhindern, dass sich Brummifahrer im Anschluss an das Wochenendfahrverbot in alkoholisiertem Zustand ans Steuer ihrer Fahrzeuge setzen. In Oberfranken kontrollierten die Polizeibeamten zwischen 20 und 22 Uhr über 320 Lastwagenfahrer.
Elf Fahrer waren zum Kontrollzeitpunkt fahruntüchtig. "Ihre Alkoholwerte lagen alle knapp unter einem Prozent", sagte Alexander Czech, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken.
Ob die betreffenden elf Fahrer ohne die Intervention der Polizei noch am Sonntagabend losgefahren wären, vermag Czech nicht zu sagen: "Unwahrscheinlich ist dies nicht." Einen betrunkenen Lastwagenfahrer zogen die Beamten darüber hinaus mit einem Wert von 1,4 Prozent aus dem laufenden Verkehr. Er muss sich strafrechtlich wegen Trunkenheit im Straßenverkehr verantworten.
Auf den Rastanlagen im Bereich der unterfränkischen Polizei kontrollierten die Polizeibeamten 57 Fahrzeuge. Insgesamt vier Fahrzeugführern untersagten sie aufgrund ihrer Alkoholisierung die Weiterfahrt. Dagegen erwies sich keiner der im fließenden unterfränkischen Verkehr kontrollierten Lkw-Fahrer als alkoholisiert oder unter dem Eindruck von Drogen stehend.
In einem vergleichbaren Umfang sind Lkw-Fahrer in Ober- und Unterfranken bislang nicht auf ihren Alkoholeinfluss kontrolliert werden. Die diesjährige Premiere begründete Alexander Czech in erster Linie mit den 23 Unfällen des vergangenen Jahres, in die alkoholisierte Lkw-Fahrer auf oberfränkischen Straßen involviert gewesen sind. Sieben Personen sind bei diesen Unfällen verletzt worden.