Blitzermeldungen gehören in Deutschland zu den Verkehrsnachrichten wie die Butter aufs Brot. Der Berliner Radiosender radioeins vom rbb hat diese jetzt aus seinem Programm gestrirchen. Foto: News5 / Grundmann
Es ist "nicht mehr zeitgemäß", darüber zu berichten: Der Radiosender radioeins vom rbb aus Berlin verzichtet ab sofort auf einen beliebten Service der Verkehrsredaktion.
"Die Blitzer sind weg und sie kommen auch nicht wieder." Jan Vesper, Leiter der Nachrichten- und Serviceredaktion beim Sender radioeins aus Berlin, sagt es trocken. Ab dem 6. Mai, am Montagfrüh, verzichtet der Sender komplett auf die Blitzermeldungen in den Verkehrsnachrichten. Der Grund: "Wir halten sie für ein Relikt, also nicht mehr zeitgemäß", sagt Vesper im Programm des Senders. Die Unfallstatistik in Berlin und Brandenburg seien sehr düster. Und dagegen will der Sender jetzt mit dieser Maßnahme etwas unternehmen.
"Wo es sich nicht lohnt, das Gaspedal durchzudrücken"
Die Polizeien in Deutschland, also auch die Berliner Beamten, melden den Medien täglich oder wöchentlich Blitzerstandorte. Wie eigentlich alle Radiosender, ergänzt auch radioeins diese offiziellen Meldungen mit Hinweisen der Hörer. Man wolle damit den Eindruck einer flächendeckenden Geschwindigkeitskontrolle erwecken, so Vesper weiter. Man wolle zeigen, "wo es sich erst gar nicht lohnt, das Gaspedal durchzudrücken." Auf Twitter hatte der Sender am Montagmorgen erklärt, dass es keine Blitzer-Meldungen mehr im Programm geben wird.
Geschwindigkeit ist und bleibt in Deutschland die Unfallursache Nummer ein. Gerade in Berlin machten illegale Autorennen Schlagzeilen, bei denen ein Mann sogar starb. Jetzt also entscheidet sich radioeins gegen die regelmäßigen Hinweise auf Blitzer im Sendegebiet. Man wolle, so Nachrichtenchef Vesper, den wirklich wichtigen Meldungen Platz in den Verkehrsmeldungen machen. Hörer sollen sich melden, was sie wirklich auf ihrem Weg zur Arbeit für Informationen brauchen.
Ist es der richtige Schritt für mehr Sicherheit? Stimmen Sie ab!